Heribert Boeder

Heribert Boeder

Heribert Boeder (* 17. November 1928 in Adenau / Eifel) ist ein deutscher Philosoph.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heribert Boeder studierte seit 1948 Philosophie, Amerikanistik und Geschichte an der Universität Mainz, wechselte danach an die Universität Freiburg im Breisgau, wo er nunmehr Philosophie bei Martin Heidegger und Eugen Fink studierte, sowie Griechische Philologie bei Hermann Gundert, Lateinische Philologie bei Karl Büchner und Sprachwissenschaft bei Johannes Lohmann. 1954 promovierte er bei Eugen Fink mit einer Arbeit über Platons Frühdialoge. Es folgte zunächst ein Studienaufenthalt am King’s College in Cambridge (1958), den ihm ein Stipendium des British Council ermöglichte. Seine Bekanntschaft mit John C. Raven in Cambridge bildete den entscheidenden Anstoß zur Beschäftigung mit der Sprachanalyse. Nach seiner Rückkehr 1961 habilitierte sich Boeder 1962 an der Universität Freiburg und lehrte dort anschließend als Dozent. Ein Stipendium der Französischen Regierung ermöglichte ihm einen weiteren Studienaufenthalt am Collège de France in Paris, wo Maurice Merleau-Ponty gelehrt hatte, sowie nach einer Einladung von Gilbert Ryle eine Gastprofessur an der University of Oxford (1964). 1971 wurde Boeder auf den Lehrstuhl am Seminar für Philosophie der Technischen Universität Braunschweig berufen, seit 1988 lehrt er an der Universität Osnabrück, wo er 1996 emeritiert wurde.

Boeder ist seit 1958 mit Anita Philippi verheiratet und hat einen Sohn.

Werke

Heribert Boeder begründete mit dem „logotektonischen Denken“ eine Methode zur „Bestimmung der Sache des Denkens“ (Heidegger). Sie ist Gegenstand seines ersten Hauptwerks, der „Topologie der Metaphysik“, in dem er die in drei Epochen zu unterteilende Geschichte der abendländischen Philosophie als Geschlossene darstellt. Der logotektonische Aufbau beruht dabei auf der Struktur der „Ratio“ eines jeden Philosophen, die sich jeweils in drei „Termini“, in das „Denken“, die „Sache des Denkens“ und den „Bestimmungsgrund“ gliedert. Die Geschlossenheit der abendländischen Philosophie – von Parmenides bis Hegel – beruht dabei auf dem Wechsel der drei Termini, deren charakteristische Reihenfolge jeweils die Position der Ratio eines der geschichtlich relevanten Philosophen im Ganzen der Geschichte des abendländischen Denkens bestimmt.

Schriften

  • Der frühgriechische Wortgebrauch von Logos und Aletheia, in: Archiv für Begriffsgeschichte 4 (1959), S. 82–112.
  • Grund und Gegenwart als Frageziel der früh-griechischen Philosophie. Den Haag 1962
  • Topologie der Metaphysik. Karl Alber, Freiburg / München 1980 (Orbis academicus Sonderband ; 5) ISBN 3-495-47437-4
  • Das Vernunft-Gefüge der Moderne. Karl Alber, Freiburg / München 1988 ISBN 3-495-47656-3
  • Das Bauzeug der Geschichte. Aufsätze und Vorträge zur griechischen und mittelalterlichen Philosophie. Königshausen & Neumann, Würzburg 1994 ISBN 3-88479-782-4
  • Die Installationen der Submoderne. Zur Tektonik der heutigen Philosophie (Orbis phaenomenologicus Studien Band 15). Königshausen & Neumann, Würzburg 2006 ISBN 3-8260-3356-6

Weblinks


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