Hermann Ludwig Schmid

Hermann Ludwig Schmid

Hermann Ludwig Schmid (* 26. Juni 1908 in Augsburg-Göggingen; † 16. April 1956 in Würzburg) war ein deutscher Mathematiker, der sich mit Algebra und algebraischer Zahlentheorie befasste.

Schmid studierte 1927 bis 1932 an der Universität München, wo er die Lehramtsprüfungen ablegte. Danach war er Gymnasiallehrer und promovierte in dieser Zeit 1934 bei Helmut Hasse an der Universität Marburg (Über das Reziprozitätsgesetz in relativ-zyklischen algebraischen Funktionenkörpern mit endlichem Konstantenkörper). Danach war er bis 1937 Assistent bei Hasse in Göttingen. Nach der Habilitation 1939 an der Universität Gießen wurde er 1940 Privatdozent an der Humboldt-Universität Berlin, wo er 1946 Professor wurde. Ab 1940 war er Mitherausgeber des Zentralblatts für Mathematik und der Fortschritte der Mathematik. Schmid spielte ein große Rolle beim Wiederaufbau der Mathematik nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin, wo er die Mathematischen Nachrichten gründete und mit dafür sorgte, dass führende Mathematiker wie Helmut Hasse und Erhard Schmidt nach Berlin kamen. 1953 ging er als Professor an die Universität Würzburg, wo er 1954 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und 1955/56 Rektor wurde.

Er ist nicht mit dem Mathematiker Hermann Schmidt (1902-1993) zu verwechseln, der ebenfalls Professor (und sein Kollege) in Würzburg war.

Literatur

  • Kurze Biographie von Peter Roquette in Helmut Hasse und Emmy Noether: die Korrespondenz 1925 bis 1933, sowie Ausführungen zu Schmid in Roquette From Fermats Last Theorem to Finite Groups, 2005
  • Helmut Hasse, Nachruf in Mathematische Nachrichten, Band 18, 1958, S.1
  • W. Jehne, E. Lamprecht Helmut Hasse, Hermann Ludwig Schmid and their students in Berlin, in Begehr u.a. (Herausgeber) Mathematics in Berlin, Birkhäuser 1998

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