- Augsburg-Göggingen
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Göggingen
Planungsraum von AugsburgKoordinaten 48° 20′ 20″ N, 10° 52′ 20″ O48.33888888888910.872222222222Koordinaten: 48° 20′ 20″ N, 10° 52′ 20″ O Fläche 10,8 km² Einwohner 17.722 (1. Jan. 2006) Bevölkerungsdichte 1642 Einwohner/km² Postleitzahl 86199 Gliederung Stadtbezirke - 37 Göggingen-Nordwest
- 38 Göggingen-Nordost
- 39 Göggingen-Ost
- 40 Göggingen-Süd
Göggingen ist ein Stadtteil im Süden der Stadt Augsburg. Er umfasst die vier Stadtbezirke 37 Göggingen–Nordwest, 38 Göggingen–Nordost, 39 Göggingen-Ost und 40 Göggingen–Süd. Gemeinsam bilden sie den XIV. Planungsraum von Augsburg, haben eine Fläche von 10,79 km² und 17.722 Einwohner (Stand: 1. Januar 2006). Im Süden von Göggingen liegen die Einöden Radau und Radaumühle, Richtung Leitershofen die Schafweidesiedlung.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die alte Gemeinde Göggingen, an Wertach und Singold gelegen, erstreckt sich südlich von Pfersee und dem Antonsviertel. Hier war sie schon im 19. Jahrhundert weitgehend mit der Stadt zusammengewachsen. Im Osten wird Göggingen von Hochfeld und Universitätsviertel begrenzt, im Süden grenzt es an Inningen, südwestlich an Bergheim und im Westen an den Ortsteil Leitershofen der Stadt Stadtbergen.
Geschichte
Schon in der Bronze- und Hallstattzeit war das Gebiet über dem Wertachufer am Rand der Hochterrasse besiedelt, ebenso finden sich Siedlungs- und Grabfunde aus der Römerzeit vom 1. bis zum 4. Jahrhundert. Vielleicht verlief hier die Wasserleitung zur Versorgung der Hauptstadt Augusta Vindelicorum, sicher nachgewiesen ist auf dem Gebiet der Gemeinde die Trasse einer Römerstraße. Die Allgäustraße von Augsburg nach Kempten und weiter nach Bregenz sowie über die Alpen zum Comer See verlief auf fast 4 km durch die Gemarkung, entsprechend dem heutigen Römerweg und der Gögginger Straße; ein Meilenstein hat sich allerdings erst auf Inninger Gebiet knapp südlich der Gemeindegrenze gefunden. Nach dem Ende der römerzeitlichen Besiedlung wurde das Gebiet von den Alamannen besiedelt. Der Ort „Geginga“ wird zum ersten Mal im Jahre 969 in einer Urkunde des Hl. Ulrich von Augsburg erwähnt.
Von 1804 bis 1862 befand sich in Göggingen der Sitz von Landgericht und Bezirksamt. Durch die orthopädischen Heilanstalten des Friedrich Hessing wurde der Augsburger Vorort als Kurort überregional bekannt, die Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen (heute Amann-Group) war der größte Arbeitgeber bis in die 1970er Jahre. 1954 übernahm Göggingen die Patenschaft für die aufgrund der Beneš-Dekrete 1945 entrechteten, enteigneten und aus ihrer angestammten Heimat vertriebenen Bewohner der Stadt und des Kreises Neudek im Sudetenland. Mit dem Zustrom der Sudetendeutschen und der wirtschaftlichen Entwicklung wuchs Göggingen auf 16.000 Einwohner an.[1] 1969 wurde die Marktgemeinde Göggingen zur Stadt erhoben, aber bereits am 1. Juli 1972 im Rahmen der großen bayerischen Gebietsreform zusammen mit den Nachbarorten Haunstetten, Inningen und Bergheim nach Augsburg eingemeindet.[2]
Sehenswürdigkeiten
- Kurhaus Göggingen mit Kurpark und Parktheater
- Kath. Pfarrkirche St. Georg und Michael
- Fabrikgebäude der Firma Ackermann in der Fabrikstraße (Drehort der Vorabendserie Samt und Seide)
- Römerturm mit Nachbildung des Augsburger Quadranten
- Hessing-Klinik mit mehreren Gebäuden und einem Förderzentrum für Kinder
- Dr.-Maidl-Villa, eines der ältesten Gebäude Göggingens, in der Wolfgang Amadeus Mozart mehrmals Gast gewesen sein soll. [3]
Unternehmen
- AMANN Nähgarne, ehemals Ackermann-Göggingen und dessen Vorgänger Zwirnerei- und Nähfadenfabrik Göggingen (ZNFG)
- Bürgerbräu, Bürgerliches Brauhaus Augsburg-Göggingen
- Richard Hörl, Uhrenfabrik
- Hosokawa Alpine, Maschinenbau
- Renk, Maschinenbau
Verkehr
Durch Göggingen verlaufen als Oberbürgermeister-Müller-Ring die Bundesstraßen 17 und 300. Im Osten liegt der Bahnhof Augsburg Messe mit Anschluss an die Bahnstrecke Augsburg-Buchloe. Der Stadtteil wird durch den Nahverkehr in Augsburg mit Bussen und der Straßenbahnlinie 1 erschlossen.
Sport
Der TSV Göggingen wurde 1875 gegründet und erreichte vor allem im Handball und in der Leichtathletik größere Erfolge, besitzt daneben aber auch Abteilungen für Fußball, Gymnastik, Tischtennis, Turnen und Volleyball.[4]
Schulen
- Grundschule Göggingen-West "Parkschule"
- Friedrich-Ebert-Grundschule Göggingen-Ost
- Friedrich-Ebert-Hauptschule mit Mittlere-Reife-Zug
- Gymnasium und Realschule Maria Stern
- Schubertschule (Teil der Ulrich-Förderschule)
Kindergruppen/Vorkindergärten
- Kinderstube St. Johannes e.V.
- Gögginger Kinderarche
- Unibärchen
- Purzelbaum (TVA)
Kindergärten
- Städtischer Kindertagesstätte Fabrikstraße
- Städtischer Kindertagesstätte Josef-Felder-Straße
- Katholischer Kindergarten St. Anna
- Kindertagesstätte der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Dreifaltigkeitskirche
- AWO "Rumpelstilzchen"
- Hessing Kindergarten
- Villa Kunterbunt PLUS
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Friedrich Thoma (*1873), Jurist, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
- Josef Schmid (1901-1956), Generalleutnant der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg
- Fritz Bäuml (1945-2005), Fußballer
- Uta Schorn (*1947), Schauspielerin
- Axel Wirth (*1951), Jurist
- Helmut Grob (*1968), Tischtennisspieler
- Anton Bezler, Turner
- Anton Michael Mayer, (1936-2010), Fußballer
Weitere Persönlichkeiten, die mit dem Ort in Verbindung stehen
- Eitelhans Langenmantel (1480? - 1528), ein Mitglied der Augsburger Täufergemeinde, hielt sich einige Zeit auf der Flucht vor den Häschern des Schwäbischen Bundes in Göggingen auf.
- Friedrich Hessing (1838-1918), Orthopädie-Pionier, gründete in Göggingen eine orthopädische Heilanstalt
- Michael Kurz (1876-1957), Architekt, lebte ab 1907 in Göggingen
Quellen
- ↑ Siegfried Stoll: 1000 Jahre Göggingen 969-1969, Göggingen 1969.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 600
- ↑ Gögginger Neue Presse (März 2007) Ging hier schon Wolfgang Amadè Mozart ein und aus?
- ↑ TSV Göggingen Augsburg: Kontaktadressen – Abgerufen am 27. Juni 2011.
Literatur
- Heinz Friedrich Deininger (Hrsg.): Göggingen: Beiträge zur Geschichte der Stadt. Selbstverl. der Stadt Göggingen 1969.
- Bernt von Hagen (Hrsg.) Stadt Augsburg: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Denkmäler. Lipp, München 1994. ISBN 3-87490-572-1 (Denkmäler in Bayern 83: VII, Schwaben)
- Siegfried Stoll: Die Geschichte der Pfarrei Sankt Georg und Michael in Augsburg-Göggingen. Pfarramt St. Georg und Michael, Göggingen, Augsburg, 2000.
- Münzenrieder, Heinz: Den Saal schmückte die Büste Lassalles …: 100 Jahre Sozialdemokratie in Göggingen. H. Münzenrieder, Augsburg-Göggingen 2003. ISBN 3-00-010657-X
Weblinks
Planungsräume AugsburgsI: Innenstadt | II: Oberhausen | III: Bärenkeller | IV: Firnhaberau | V: Hammerschmiede | VI: Lechhausen | VII: Kriegshaber | VIII: Pfersee | IX: Hochfeld | X: Antonsviertel | XI: Spickel-Herrenbach | XII: Hochzoll | XIII: Haunstetten-Siebenbrunn | XIV: Göggingen | XV: Inningen | XVI: Bergheim | XVII: Universitätsviertel
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