- Hilarion Capucci
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Hilarion Capucci BA (* 2. März 1922 in Aleppo) ist ein syrischer griechisch-katholischer Theologe, Priester, Erzbischof der Melkiten in Syrien und politischer Aktivist.
Inhaltsverzeichnis
Wirken als Geistlicher
Nach dem Studium der Griechisch-katholischen Theologie und Liturgie in einem Priesterseminar wurde Capucci am 20. Juli 1947 zum Priester des Ordens Basilius Alepin ordiniert. Nach fast zwei Jahrzehnten seelsorgerischer Tätigkeit für melkitische Gläubige wurde er am 30. Juli 1965 zum Weihbischof in Antiochien des Griechisch-Melkitischen Ritus in Syrien eingesetzt mit dem Titel eines Erzbischofs. Gleichzeitig damit wurde ihm die Würde eines Titularbischofs der Melkiten von Caesarea in Palaestina dei Greco-Melkiti verliehen. Am 5. September des gleichen Jahres wurde seine Weihe zum Bischof durch Maximos IV. Sayegh vollzogen. Er wirkte in seiner Eigenschaft als Weihbischof als Patriarchalvikar, Patriarchalexarch und Protosynkellos in Jerusalem.[1] Später hat er sich selber als Alt-Patriarch von Jerusalem bezeichnet.[2]
Der seelsorgerische Kontakt zu den orthodoxen Christen seiner Diözese und deren enges Zusammenleben mit muslimischen Gläubigen hatte zur Folge, dass er das Drängen der Bewohner Palästinas auf einen eigenen Staat unterstützt. Er argumentiert in seinen Äußerungen auch dahingehend, dass die Solidarität von Christen mit ihren muslimischen Mitbürgern den drohenden Kampf der abrahamitischen Religionen gegeneinander entschärfen kann, weil sie das gemeinsame hohe Gut der Gerechtigkeit verbindet.
Politische Aktionen
Im August 1974 wurde Capucci bei dem Versuch, Handfeuerwaffen und Sprengmittel in palästinensisches Gebiet zu schmuggeln, von israelischem Militär verhaftet und danach von einem Gericht zu einer zwölfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.[3] Die Intervention des Vatikan bewirkte, dass er drei Jahre später aus der Haft entlassen wurde.
In den 1980er Jahren wurde Capucci Mitglied der Christlichen Friedenskonferenz (CFK). Er arbeitete bei der VI. Allchristlichen Friedensversammlung 1985 in Prag mit und wurde in ihren Ausschuss zur Fortsetzung der Arbeit gewählt.
Capucci protestierte 2003 gegen den Irakkrieg und schrieb das Vorwort zu einem Buch des US-amerikanischen Marineoffiziers John Sharpe, in dem dieser zur Verurteilung des Irakkrieges aufrief.
Im Februar 2009 war Capucci an Bord eines libanesischen Schiffes, das Hilfsgüter für die Bevölkerung des Gazastreifens unter Umgehung der von Israel verhängten Seeblockade liefern sollte. Das Schiff wurde von der israelische Marine aufgebracht und die Sendung beschlagnahmt.[4]
Im Mai 2010 begleitete Capucci einen Konvoi der Free-Gaza-Bewegung[5], der von der israelischen Marine geentert wurde. Capucci war an Bord des Schiffs Mavi Marmara, auf dem neun Menschen ums Leben kamen. Er wurde zuerst im Gefängnis von Beerscheba festgehalten und dann abgeschoben.[6]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.gcatholic.com/dioceses/diocese/jeru2.htm
- ↑ Archbishop Hilarion Capucci Speaks at ADC’s Sunday Lunch
- ↑ http://tilmantarach.blogspot.com/2009/02/unschuldsengel2.html
- ↑ http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3856&Alias=wzo&cob=395435
- ↑ Tension builds as flotilla approaches Gaza
- ↑ Israel to deport former Jerusalem Archbishop on board flotilla
Weblinks
- Eintrag zu Hilarion Capucci auf catholic-hierarchy.org (englisch)
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