Israelische Marine

Israelische Marine
Flagge der Israelischen Marine
Abzeichen der Israelischen Marine

Die Israelische Marine (hebräisch: חיל הים הישראלי; Cheil haJam haJisra'eli, englisch: Israeli Sea Corps, abgekürzt ISC) ist die Kriegsmarine Israels und mit rund 6.500 Angehörigen die kleinste Teilstreitkraft der Streitkräfte. Oberbefehlshaber ist Vizeadmiral (Aluf) Ram Rothberg.

Inhaltsverzeichnis

Auftrag

Die Marine Israels sichert die territoriale Integrität zur See und stellt die Marinekomponente der israelischen Streitkräfte in den Haupteinsatzgebieten Mittelmeer im Westen und im Golf von Aqaba, im Luftraum über dem Roten Meer und über dem Golf von Sues im Süden.

Organisation

Das Flottenoberkommando befindet sich in Tel Aviv, die Marineakademie in Haifa. Die Marine verfügt über einen eigenen Geheimdienst und eine eigene Kommandoeinheit, die 13. Flottille (Shayetet 13) mit Basis in Atlit. Daneben verfügt das ISC noch über verschiedene Instandsetzungswerften und Hafensicherungskräfte sowie über eine Kampfschwimmereinheit mit Basis in Haifa.

Ausrüstung

INS Eilat und INS Lahaw, im Bau bei der Ingalls-Shipbuilding-Werft
INS Chetz

Korvetten

Mit der neuen in den USA gebauten Lenkwaffen-Korvetten der Eilat-Klasse verfügt Israel erstmals über moderne Überwassereinheiten, die echte Hochseefähigkeit haben.

3 Korvetten der Eilat-Klasse

  • INS Eilat
  • INS Lahav
  • INS Hanit

Schnellboote

Die Raketenboot-Flottille schützt Israels Handelsmarine und soll im Kriegsfall eine Blockade israelischer Häfen verhindern bzw. selbst feindliche Häfen blockieren. Die Flottille hat mit der Raketenboot-Schule ihren Sitz in Haifa und besteht aus zehn Einheiten:

  • 3 Schiffe der Sa'ar-4-/Reschef-Klasse (nach deutscher Klassifikation Schnellboote, werden auf den Standard der Sa'ar 4.5 umgerüstet)
  • 7 Schiffe der Sa'ar-4.5-/Chetz-Klasse (nach deutscher Klassifikation Schnellboote)

Die beiden Führungsschiffe der Alija-Klasse (weitgehend identisch mit der Sa'ar-4.5-Klasse) wurden Ende 2004 an Mexiko verkauft.

Unterseeboote

Die 1951 errichtete U-Boot-Flottille rekrutiert sich ausschließlich aus Freiwilligen und hat mit der U-Boot-Schule ihren Sitz in Haifa. Sie soll gegnerische Schiffe angreifen, verdeckt Informationen sammeln und andere Einheiten unterstützen. Die drei Einheiten der Gal-Klasse wurden in den letzten Jahren durch drei moderne Boote der Dolphin-Klasse aus deutscher Fertigung ersetzt, zu denen in den nächsten Jahren noch zwei weitere, modifizierte Dolphins hinzukommen werden.

3 U-Boote der Dolphin-Klasse

  • INS Dolphin
  • INS Livyathan
  • INS Tekumah
  • 2 weitere Dolphin-Klasse U-Boote (modifiziert, mit Brennstoffzellenantrieb - geplant)[1]

Patrouillenboote

Die kleinen und wendigen Patrouillenboote sichern Israels Küsten und verhindern am Gazastreifen das Einsickern von Terroristen auf dem Seeweg. Einheit 914 liegt in Haifa, Einheit 915 in Eilat und Einheit 916 in Aschdod. Es sind derzeit folgende Wachboote im Bestand bzw. in Beschaffung:

  • 2 Schaldag-Klasse (im Zulauf)
  • 13 Super-Dwora-Klasse
  • 6 Super-Dwora-Mk2-Klasse (im Zulauf)
  • 15 Dabur-Klasse
  • 3 Stingway-Klasse

Landungsfahrzeuge

Für amphibische Operationen stehen drei Landungsschiffe der Aschdod-Klasse (ehemalige US-amerikanische Typ LSM-1 und zwei LCM-Landungsboote zur Verfügung.

Hubschrauber

Neben sechs Hubschraubern vom Typ Agusta AB-206B verfügt Israels Marine noch über fünf Eurocopter-AS.565MA-Dauphin-2-Bordhubschrauber für die Eilat-Klasse und zwei Eurocopter-SA-366G-Dauphin-Bordhubschrauber.

Zukünftige Beschaffungen

Über mehrere Jahre hinweg war die Beschaffung von Schiffen der amerikanischen LCS-Klasse geplant. Im Juni 2009 wurde bekannt, dass jetzt die deutsche MEKO 100-Klasse bevorzugt wird.[2]

Zwischenfälle

Im Juli 2006, während des Libanon Krieges, wurde die INS Hanit durch eine von der Hisbollah abgefeuerte Rakete getroffen. Dabei starben vier Seeleute. Das Schiff konnte jedoch selbständig israelische Gewässer erreichen.[3] Im November 2009 wurde die der deutschen Reederei Gerd Bartels gehörende MS Francop auf dem Weg nach Zypern von einem Spezialkommando der Marine geentert, und zum Anlaufen eines israelischen Hafens gebracht. An Bord befanden sich etwa 300 Tonnen versteckter Waffen.[4][5]

Liste der Befehlshaber

  • Gershon Zak, 1948–1949
  • Paul Shulman, 1949
  • Schlomo Schamir, 1949–1950
  • Mordechai Limon, 1951–1954
  • Schmuel Tankos, 1954–1960
  • Johai Ben-Nun, 1960–1966
  • Schlomo Arel, 1966–1968
  • Avraham Botzer, 1968–1972
  • Benjamin Telem, 1972–1976
  • Michael Barkai, 1976–1978
  • Ze'ev Almog, 1979–1985
  • Avraham Ben-Shoshan, 1985–1989
  • Micha Ram, 1989–1992
  • Ami Ajalon, 1992–1995
  • Alex Tal, 1995–1999
  • Jedidja Ja'ari, 1999–2004
  • David Ben Ba'aschat, 2004–2007
  • Eli Marom, 2007–2011
  • Ram Rothberg, 2011–heute

Interne Verweise

Weblinks

 Commons: Israelische Marine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.tagesschau.de/inland/meldung136402.html (nicht mehr online verfügbar)
  2. http://www.defensenews.com/story.php?i=4160683
  3. http://www.naval-technology.com/projects/saar5/
  4. "Waffenlieferung: Hisbollah und Iran wollen mit Schmuggel-Schiff nichts zu tun haben". Der Spiegel, 5. November 2009, abgerufen am 9. November 2009.
  5. Peter Münch und Paul Anton Krüger: "Waffenlieferung: Mit 3000 Raketen durch das Rote Meer". Süddeutsche Zeitung, 6. November 2009, abgerufen am 9. November 2009.

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