- Himbächel-Viadukt
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49.6033333333338.9927777777778Koordinaten: 49° 36′ 12″ N, 8° 59′ 34″ O
Himbächel-Viadukt Himbächel-Viadukt mit Eilzug Überführt Odenwaldbahn Querung von Himbächel-Tal Ort Beerfelden-Hetzbach Konstruktion Steinbogenbrücke Gesamtlänge 250 m Längste Stützweite 20 m Höhe 43 m Lichte Höhe 40 m Baukosten 343.615 Mark Baubeginn 1880 Fertigstellung 1881 Freigabe 1882 Planer Justus Kramer Lage Das Himbächel-Viadukt ist ein eingleisiges Viadukt der Odenwaldbahn im Streckenabschnitt Erbach - Hetzbach im Odenwald bei Streckenkilometer 24,54 über das Tal des Himbächel. Das Viadukt ist von der benachbarten Bundesstraße 45 gut zu sehen und wird nachts beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Entwurf für die Brücke stammt von Justus Kramer. Errichtet wurde sie vom Mai 1880 bis November 1881 von der Baufirma Karl Weißhuhn aus Troppau in Schlesien[1] für die Hessische Ludwigsbahn. Die Gewölbe wurden in der damals üblichen Art mit aufwändigen Lehrgerüsten aus Holz hergestellt. Die Gesamtkosten betrugen 343.615 Mark. Das Viadukt wurde im Mai 1882 in Betrieb genommen.[2] Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges konnte die Sprengung durch Pioniere der Wehrmacht verhindert werden. Einige Dorfbewohner entfernten die bereits angebrachten Sprengladungen an den zwei mittleren Pfeilern, als die Soldaten mit Panzerfäusten bewaffnet Richtung Erbach abmarschiert waren, um die anrückenden amerikanischen Streitkräfte aufzuhalten.
Technik
Die 250 Meter lange Bogenbrücke besteht aus zehn Bögen mit je 20 Metern Spannweite bei einer Maximalhöhe von 43 Meter über der Talsohle.[3] Die Brücke ist in drei Teile gegliedert, den mittleren Teil mit vier Bögen und drei hohen Pfeilern, sowie die beiden Seitenteile mit jeweils drei Bögen. Die drei Teile sind durch verstärkte, im oberen Teil sechs Meter breite Pfeiler voneinander getrennt. Die übrigen Pfeiler haben oben eine Stärke von vier Metern und sind nach allen Seiten mit 1:30 Anzug versehen. Das heißt, sie werden nach unten breiter. Die Gewölbe sind im Scheitelpunkt ein Meter und am Kämpfer zwei Meter dick. Die Brücke wurde aus 16.400 Kubikmeter einheimischem Buntsandstein gemauert, wobei die Pfeilerkerne aus Bruchsteinen bestehen. Die Fundamente wurden aus Beton gegossen und besitzen eine Gründungstiefe von vier Meter, bei einem Pfeiler von elf Meter.
- Siehe auch: konstruktiv ähnlich, aber kleiner: Haintalviadukt, auf derselben Strecke.
Bedeutung
Die Brücke war eine zeitgenössisch herausragende Ingenieurleistung und die bedeutendste Eisenbahnbrücke in Hessen.[4] Heute ist sie ein Kulturdenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes. Die Bundesingenieurkammer und die Ingenieurkammer Hessen haben das Himbächel-Viadukt am 10. September 2010 als "Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland" ausgezeichnet.[5]
Literatur
- Interessengemeinschaft Odenwald: 100 Jahre Odenwald-Eisenbahn 1882- 1982
- Heinz Schomann: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bd. 2.1, Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1817-6, S. 452.
- Fritz Paetz: Datensammlung zur Geschichte der Eisenbahnen an Main, Rhein und Neckar. Bensheim-Auerbach 1985.
Weblinks
- Kunstbauten auf der Odenwaldbahn
- denkmalpflege-hessen: Himbächel-Viadukt
- www.wahrzeichen.ingenieurbaukunst.de: Informationen zum Himbächel-Viadukt
Einzelnachweise
Kategorien:- Bogenbrücke in Hessen
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- Beerfelden
- Erbaut in den 1880er Jahren
- Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland
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