- Nibelungensteig
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Der Nibelungensteig ist ein Wanderweg im Odenwald.
Der Weg führt über die Höhen und Täler des Odenwaldes von Zwingenberg an der Bergstraße bis nach Freudenberg am Main; er hat eine Länge von 124 Kilometern, wobei etwa 4.000 Höhenmeter zu überwinden sind. Zum größten Teil führt er über naturbelassene Pfade. [1]
Der Nibelungensteig erhielt im Januar 2010 die Auszeichnung „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ vom Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine. [2]
Von der Nibelungenstadt Worms aus, die zu den thematisch wichtigsten Schauplätzen der Nibelungensage gehört, führen drei Zubringerwege über das Hessische Ried zum Nibelungensteig. Es handelt sich hierbei um eine Radroute „Nord“ und eine Radroute „Süd“ sowie um einen Wanderweg. [3]
Inhaltsverzeichnis
Kennzeichnung
Das Wanderzeichen des Nibelungensteiges ist ein rotes N auf weißem Grund.
Ortschaften
Der Nibelungensteig verläuft auf dem Gebiet folgender Kommunen:
Sehenswürdigkeiten
Bedeutende Sehenswürdigkeiten sind:
- Der Melibokus (Bensheim-Auerbach) ist mit 517 m die höchste Erhebung an der Bergstraße.
- Am Felsberg befindet sich das sagenumwobene „Felsenmeer“.
- Der Hohenstein ist ein Quarzitfelsen, der gerne zum Klettern genutzt wird. Eine Sage berichtet vom Kampf zweier Riesen, die sich gegenseitig mit Steinen bewarfen.
- Der Krehberg mit seinen fast 576 m gehört zu den höchsten Erhebungen im Odenwald.
- Schlierbach (Lindenfels) zählt aufgrund der schmucken Fachwerkhäuser zu den schönsten Dörfern im Odenwald. Eine Besonderheit des Ortes sind die calvinistischen „Stickel-Bretter“ auf dem Kirchfriedhof.
- Die Burg Lindenfels ist eine Burgruine, die sich oberhalb der gleichnamigen Stadt Lindenfels befindet und von der aus man einen weiten Blick ins Weschnitztal hat.
- Oberhalb des Ortes Fürth-Weschnitz befindet sich die Walburgiskapelle, die an der Stelle eines Heiligtums aus vorchristlicher Zeit errichtet worden sein soll.
- Von den vielen Siegfriedbrunnen im Odenwald, an denen Siegfried von Hagen von Tronje ermordet worden sein soll, handelt es sich beim Grasellenbacher Siegfriedbrunnen um den bekanntesten. Ein weiterer ist die Zittenfeldener Quelle.
- Der Marbach-Stausee wird auch als Badesee genutzt.
- Der Himbächel-Viadukt gehörte zu den höchsten und kühnsten der bisher ausgeführten Bahnkonstruktionen Deutschlands.
- Die Buntsandsteinfelsen des Ebersberger Felsenmeers erreichen eine Breite von bis zu 5 m und eine Höhe von über 2 m.
- In Schöllenbach befindet sich die Quellkirche, eine frühere Pilgerstätte.
- Hesselbach (Hesseneck) verfügt über einer der Heiligen St. Luzia und St. Odilia geweihten Wallfahrtskirche sowie über die Reste eines römischen Kastells.
- Das älteste Fachwerkhaus des Odenwaldes, das Watterbacher Haus, in dem heute ein Waldmuseum eingerichtet ist, befindet sich in Preunschen.
- Auf Burg Wildenberg soll Wolfram von Eschenbach sein Ritterepos „Parzival“ verfasst haben.
- In der Barockstadt Amorbach befindet sich eine Abteikirche mit einer beeindruckenden Orgel.
- Die Gotthardsruine am Gotthardsberg ist der Rest eines aus dem 13. Jahrhundert stammenden Nonnenklosters. Es handelt sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika.
- Die Keltenschanze entstand wahrscheinlich in der späten Bronzezeit. In der Nähe des Ringwalles fand Wilhelm Conrady 1878 den geheimnisvollen Toutonenstein, dessen Inschriften bis heute noch nicht entziffert werden konnten.
- In Miltenberg ist vor allen Dingen der historische Marktplatz, das so genannte Schnatterloch und die Altstadt mit ihren Fachwerkbauten sehenswert.
- In Bürgstadt befindet sich die Martinskapelle, zu deren Ausstattung die so genannte "Bilderbibel" gehört. An ihren Wänden sind auf 40 Medaillons Szenen aus dem Alten und Neuen Testament dargestellt.
- Die Centgrafenkapelle oberhalb von Bürgstadt ist das Relikt eines Bauwerks, welches infolge des Dreißigjährigen Krieges nie fertiggestellt wurde.
- Der Ringwall ist vermutlich in der Jungsteinzeit um 3000 v. Chr. entstanden. Auf dem Weg dorthin kommt man an zahlreichen unvollendeten Werkstücken vorbei, die im Mittelalter hier bearbeitet wurden und die an die Römersteine aus dem Felsenmeer bei Reichenbach im Lautertal erinnern.
- Der Grundstein zur Burg Freudenberg wurde 1197 gelegt.
Nibelungensteig-Marathon
Bereits zum zweiten Mal wurde auf dem Nibelungensteig am 3. Oktober 2009 ein Ultramarathon durchgeführt. Veranstalter des Laufs über 53 Kilometer war die „Endurance & Dog Sports Nibelungenland“ in Zusammenarbeit mit der "Tourismusmarketing GmbH, Kreis Bergstraße".[4]
Literatur
- Rainer Türk: „Auf dem Nibelungensteig". Wanderbuch. Verlag Hubert Brunnengräber, Lorsch ISBN 978-3-9811444-2-0
- Rainer Türk: „Auf dem Nibelungensteig". Wanderbuch. 2. erweiterte Auflage. Verlag Hubert Brunnengräber, Lorsch ISBN 978-3-9811444-4-4
- Bettina Rothenheber, Lars Gölz: "Der Nibelungensteig - Eine Bilderreise durch den Odenwald". Bildband. Worms Verlag, ISBN 978-3-936118-32-2
Wanderkarten
- Wanderkarte TF 20-5 „Bergstraße–Odenwald" Maßstab 1: 20 000 ISBN 3-89446-311-2
- Wanderkarte TF 20-6 „Mittlerer Odenwald" Maßstab 1: 20 000 ISBN 3-89446-302-3
- Wanderkarte TF 20-7 „Maintal-Odenwald" Maßstab 1: 20 000 ISBN 3-89446-315-5
- Wanderkarte TF 20-9 „Der Überwald" Maßstab 1: 20 000 ISBN 3-89446-293-0
- Wanderkarte TF 20-10 „Beerfelder Land" Maßstab 1: 20 000 ISBN 3-89446-292-2
- Wanderkarte TF 20-11 „Fränkischer Odenwald" Maßstab 1: 20 000 ISBN 3-89446-294-9
- Wanderkarte TF 50 Nördlicher vorderer Odenwald Ost und West Maßstab 1: 50.000 ISBN 3-89446-291-4
- Faltkarte Nibelungensteig - Zwingenberg bis Grasellenbach
- Faltkarte Nibelungensteig - Gesamtsteig
Einzelnachweise
- ↑ „Nibelungensteig“ auf 124 Kilometer erweitert / Offizielle Einweihung am 16. April; abgerufen am 15. April 2010.
- ↑ Erneuter Ritterschlag für, ,Nibelungensteig“; abgerufen am 15. April 2010.
- ↑ Dreiklang der Natur - Nibelungensteig; abgerufen am 7. Juni 2010.
- ↑ „Nibelungensteig“ wird zur Marathonstrecke; abgerufen am 9. Oktober 2009.
Weblinks
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