Hirth HM 508

Hirth HM 508

Der Hirth HM 508 entstand 1936/37 bei der Hirth Motoren GmbH in Stuttgart-Zuffenhausen. Es handelte sich um einen luftgekühlten Achtzylinder-60°-V-Motor mit hängenden Zylindern (Zylinderkopf unten), einem Untersetzungsgetriebe und einem Lader. Letztlich setzte sich das Triebwerk nicht durch, der Argus As 10 wurde der Standardmotor in dieser Klasse.

Inhaltsverzeichnis

Varianten

HM 508 A
Prototyp mit einer Leistung von 240 PS,
HM 508 C
erste Serien-Version mit einem Höhenlader von 8,8-facher Übersetzung und 270 PS Startleistung. Verwendung in der viermotorigen Heinkel He 116, aber auch in der Bf 108 C eingebaut, die den bestehendem Klassen-Höhenweltrekord von 7985 m mit 9125 m weit überbot.
HM 508D
mit einem Bodenlader und einer Startleistung von 280 PS – z.T. wohl auch in der Focke-Wulf Fw 58 verwendet,
HM 508E
mit einer Startleistung von 240 PS in den wenigen zweimotorigen Gotha Go 146 sowie die
HM 508H
verbrauchsoptimierte Version mit 240 PS Startleistung, die in der zweimotorigen Siebel Fh 104 und der Langstreckenrekordmaschine Heinkel He 116 V3 zum Einsatz kam.
HM 508J
Bezeichnung einer Version mit Verstellluftschraube.

Der Vorläufer Hirth HM 8

Ein Vorläufer mit 225 PS Leistung wurde unter der Bezeichnung Hirth HM 8a (auch 8U) beim Europaflug 1934 neben dem 215-PS-Argus-AS-17A-Motor in acht der 13 von deutscher Seite an den Start gebrachten Maschinen eingesetzt. Von den drei noch unter der Bezeichnung BFW M 37 gestarteten Messerschmitt Bf 108 mit Hirth-Motor erreichte Theo Osterkamp als zweitbester Deutscher Platz 5 vor seinem Markengefährten Werner Junck. Bester Deutscher wurde Hans Seidemann als 3. auf einer Fieseler Fi 97 mit Argus-Motor. Von diesem Typ kamen alle 5 Maschinen ins Ziel, die mit Hirth-Motor auf die Plätze 9, 13 und 16. Alle vier Klemm Kl 36 – davon zwei mit Hirth-Motor – schieden jedoch aus

Verwendung in italienischen Prototypen

Ein Ambrosini SAI.7-Rennflugzeug, angetrieben von einem Hirth HM 508D-Motor, errang am 27. August 1939 einen neuen Klassenweltrekord über 100 km auf einem geschlossenen Kurs mit 403,9 km/h. Im Juni 1940 wurde der HM 508D-Motor auch in die Prototypen der italienischen Beobachtungsflugzeuge IMAM Ro.63 und AVIS C.4 eingebaut. Hirth 508 erhielten auch der Prototyp und sechs Serienmaschinen des Trainers Nardi FN.315, von denen zwei an die Schweiz geliefert wurden.

Technische Daten HM 508C

  • Startleistung: 200 kW bei einer Drehzahl von 3000/min
  • Reiseleistung: 158 kW bei einer Drehzahl von 2785/min
  • Hubraum: 7,96 l
  • Hub: 105 mm
  • Bohrung: 115 mm
  • Verdichtung: 6,2:1
  • Länge: 1312 mm
  • Breite: 683 mm
  • Höhe: 827 mm
  • Kraftstoff: mind. 87 Oktan
  • Einbaugewicht: 233 kg

Literatur

  • Heinz J. Nowarra: Die Deutsche Luftrüstung 1933–1945, Bd. 4, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz, 1993, ISBN 3-7637-5464-4
  • Helmut Schneider: Flugzeug-Typenbuch, Nachdruck der Originalausgabe von 1939/40, Gondrom

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