Werner Junck

Werner Junck

Werner Junck (* 28. Dezember 1895 in Magdeburg; † 6. August 1986 in München), war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Beförderungen

Erster Weltkrieg

Am 10. August 1914 meldete sich Junck als Kriegsfreiwilliger. In der ersten Phase des Ersten Weltkrieges diente er dann im Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold von Bayern“ (Magdeburgisches) Nr. 4 sowie vom 5. Oktober 1914 bis 12. Mai 1915 im 1. Westfälischen Feldartillerie-Regiment Nr. 7. Am 13. Mai 1915 wechselte er als Zugführer zum 4. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 72. Am 30. September 1915 erfolgte von dort kommend seine Abkommandierung zum 9. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 160, wo er am 11. Oktober 1915 schwer verwundet wurde. Nach einem mehrmonatigen Lazarettaufenthalt, kehrte Junck am 22. Dezember 1915 zu seinem Infanterie-Regiment 72 zurück. Zum 12. März 1916 wechselte Junck zu den Fliegerkräften über, wo er zum 25. Dezember 1916 eine Flugzeuführerausbildung bei der Fliegerersatz-Abteilung 8 in Graudenz absolvierte. Wieder im Felddienst zurückgekehrt, diente Junck vom 27. Dezember 1916 bis 16. Januar 1917 zunächst im Armeeflugpark 4 sowie danach bis 11. Februar 1917 bei der Feldfliegerabteilung 33. Vom 12. Februar 1917, über das Kriegsende hinaus, bis 5. Dezember 1918, flog Junck dann in der Jagdstaffel 8. Bis Kriegsende hatte er 5 Luftsiege errungen.

Zwischenkriegsjahre

Am 6. Dezember 1918 kam Junck zur Fliegerersatz-Abteilung 11, wo er bis Ende Januar 1919 an dessen Demobilisierung beteiligt war. Anschließend flog Junck vom 29. Januar bis 24. September 1919 als Flugzeufführer in der Truppenfliegerstaffel 8 sowie danach bis Mai 1920 beim Grenzschutz Ost. Zum 6. Mai 1920 kehrte Junck vorübergend zum Heer zurück, wo er bis Ende September 1920 zunächst in der Kraftwagen-Kolonne 8 eingesetzt wurde. Von Oktober 1920 bis Mai 1923 diente er als Kompanieoffizier im Schützen-Regiment 13 sowie von Januar 1921 an als Bataillons-Adjutant im 18. Infanterie-Regiment. Am 31. Mai 1923 schied Junck aus dem Wehrdienst aus

Nach seinem Austritt aus der Reichswehr, wurde Junck am 1. Juni 1923 mit der Einrichtung der deutschen Luftverkehrsgesellschaft in Kolumbien und Venezuela beaufgtragt; eine Tätigkeit die er bis Ende 1924 ausfüllte. Anschließend wurde Junck am 1. Januar 1925 zum Leiter der geheimen Jagdfliegerschule in Lipzek (Sowjetunion) ernannt, die er bis 1927 führte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland, arbeitete Junck von 1927 bis 1930 als Chefpilot bei den Albatros-Flugzeugwerken in Berlin-Johannisthal. 1930 erfolgte Juncks Delegierung nach Bolivien, wo er unter der Leitung von Hans Kundt bei der hiesigen Deutschen Militärmission arbeitete. 1931 kehrte Junck wieder nach Deutschland zurück, wo er bis Ende Juni 1934 als Chef-Pilot und Leiter der Versuchs-Abteilung der Heinkel-Flugzeugwerke in Warnemünde eingesetzt wurde.

Zum 1. Juli 1934, wechselte Junck zu der im Aufbau befindlichen Luftwaffe über, wo er bis Juli 1935 zunächst als Offizier zur besonderen Verwendung im Reichsluftfahrtministerium in Berlin eingesetzt war. Am 1. August 1935 wurde Junck zum Kommandeur der Fliegergruppe Schwerin ernannt, die er bis März 1936 führte. Am 12. März 1936 erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur der I. Gruppe bei der Fliegertruppe165 in Kitzingen. Ende September 1936 verließ Junck diese Fliegertruppe und wurde am 1. Oktober 1936 zum Kommandeur der Erprobungsstelle Rechlin ernannt, die er sodann bis Ende Februar 1937 führte. Im März 1937 kehrte Junck in das Reichsluftfahrtministerium zurück, wo er bisMärz 1938 als Abteilungsleiter der Abteilung C II fungierte. Zum 1. April 1938 wurde Junck zum Kommodore des Jagdgeschwaders 334 ernannt, welches später in Jagdgeschwader 53 umbenannt wurde. Dieses führte er bis Ende Januar 1939.

Zweiter Weltkrieg

Zum 1. Februar 1939 stieg Junck zum Inspekteur der Jagdflieger auf; eine Funktion, die er er bis zum 4. Juni 1940 innehielt. Am Folgetag stieg Junck zum Jagdfliegerführer 3 auf, dessen Posten er bis Ende April 1941 ausfüllte. Am 1. Mai1941 wurde Junck zum Führer des Sonderkommandos Junck ernannt. Ein nach ihm benanntes Sonderkommando, dass den künftigen Einsatz der deutschen Luftwaffe im Irak planen sollte. Allerdings wurde dieser Plan nach dem Beginn des Ostfeldzuges im Juli 1941 wieder aufgelöst. Junck wurde daraufhin am 1. August 1941 zum Jagdfliegerführer Deutsche Bucht ernannt, dessen Leitung er bis Ende März 1942 beibehielt. Zum 1. April 1942 stieg er zum Kommandeur der Jagd-Division-Mitte auf . Zum 1. Oktober 1942 wurde Junck zum Kommandeur der neu aufgestellten 3. Jagd-Division ernannt, die er bis zum 8. September1943 führte. Zuvor war er 1. April 1943 zum Generalmajor befördert worden.

Nach der Umwandlung der 3. Jagd-Division in die 4. Jagd-Division am 15. September 1943 schied Junck aus seiner Kommandostruktur aus und wurde bis 14. Oktober 1943 in den Dienstbereich der Luftflotte 3 abkommandiert. Am 15. Oktober 1943 wurde er von dort kommend zum Kommandierenden General des II. Jagd-Korps mit Gefechtsstand in Gouvieux bei Paris ernannt, welches er anschließend bis 30. Juni 1944 führte. Das II. Jagd-Korps war unter seinem Kommando Hauptlastträger deranglo-amerikanischen Luftoffensive nach der alliierten Landung in der Normandie. Für seine dortigen Leistungen, wurde Junck am 9. Juni 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Juli 1944 gab Junck das Kommando des Korps an Alfred Bülowius ab und trat bis Ende Dezember 1944 in die Führerreserve ein. Am 31. Dezember 1944 schied er dann aus dem aktiven Wehrdienst aus. Eine Kriegsgefangenschaft folgte nicht.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945. Teil II, Band 2: Habermehl–Nuber. Biblio Verlag, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-1701-1, S. 142–143.
  • Ernst Obermaier: Die Ritterkreuzträger der Luftwaffe 1939–1945. Band I Jagdflieger. Dieter Hoffmann Verlag, 1966, S. 147.

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