VEB Schokoladen- und Verpackungsmaschinen (Gebäude)

Schokopack-Hochhaus

Der VEB Schokoladen- und Verpackungsmaschinen war eine Industrieanlage in Dresden. Das an der Breitscheidstraße 46 in Dresden-Reick befindliche Hochhaus der Werkanlage gehört neben dem Haus der Presse zu den frühesten Bauten der Internationalen Moderne in Dresden und steht seit 2008 unter Denkmalschutz.^[1]

Entstehungsgeschichte

Das hier beschriebene Gebäude hängt eng mit dem Verpackungsmaschinenbau im Dresdner Raum zusammen. Dieser beginnt in der zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Firmen Julius Große, Lohmen (gegründet 1871, Mühlenbau), Maschinenfabrik Richard Gäbel (gegründet 1888, ab 1947 VEB NAGEMA Spezialmaschinen Dresden und ab 1948 VEB Manag-Werk Dresden, Maschinen für die Papierwaren sowie die Nahrungs- und Genussmittel) ^[2], Spezialmaschinen- und Wachspapierfabrik Otto Hänsel, Freital (1919), Spezialmaschinenfabrik Max Loesch, Dresden (1919, Maschinen für Schokoladen- und Süßwarenherstellung) und Spezialmaschinenfabrik Ernst Bernstein, Dresden (1920, Textilmaschinen) wurden 1950 zum VEB Schokopack vereinigt. Anfang der 60er Jahre erhielt dann die bis dahin zersplitterte Firma VEB Schokopack den hier beschriebenen Neubau. 1972 wurde VEB Schokopack und VEB Tabakuni (Vorgängerfirma Universelle, Zigarettenmaschinen) zum „VEB Verpackungsmaschinenbau Dresden“ zusammengelegt. Dieser wiederum war bis 1990 Leitbetrieb des Kombinates Nagema ^[3]. Das Hochhaus galt als Wahrzeichen des Kombinates.

Beschreibung

Von 1957 bis 1963 wurde nach Plänen des Architekten Johannes Junghans das 12-geschossige Hochhaus im International Style in Dresden-Reick erbaut.^[1] Das Gebäude wurde in einer Stahlbetonskelettmontage errichtet und deren Fassade erhielt eine vertikale Gliederung mit Betonlamellen wobei die Fensterbrüstungen mit Mosaiken geschmückt wurden.^[4]

Der Hochbau war Teil der früheren Industrieanlage VEB Schokopack (heute Theegarten-Pactec) mit Werkhallen, die mit einer Shedhallenkonstruktion und Stahlbetonfertigteilen von dem VEB Industrieprojektierung Dresden II nach Plänen der Architekten Hans Rösler, Lothar Kaden, Manfred Neumann und Christiane Langer errichtet wurden. Mitwirkende Ingenieure waren Ferdinand Ullrich, Erich Türke, Armin Schäfer, Siegfried Rischke, Günter Malz und Rainer Kloß. Die eingeschossige Werkhalle zählte zur gleichen Bauwerkskategorie wie die Rostocker Reparaturhalle. Die Halle diente zur Produktion von Verpackungsmaschinen für die Schokoladenproduktion der Endmontage. Sie wurde rechtwinklig zu einer siebenschiffigen Produktionshalle angeordnet, die nach oben mit Sheddächern abgeschlossen wurde. Die Halle war 109 Meter lang und 16 Meter breit. Die Traufhöhe betrug 12,6 Meter und das Rastermaß 7,5 Meter. „Bemerkenswert hierbei“^[5] war die besondere Fertigungsweise der Stützelemente. Da diese in einem zwei Kilometer entfernten Betonwerk vorgefertigt und von der dortigen Krananlage bedient werden mussten, galt es, den oberen einstieligen Teil der Stützelemente auf eine besondere Art und Weise aufzusetzen. Die Giebelseiten wurden als massive Scheiben gestaltet, während die Längsseite eine kittlose Verglasung erhielt.

Landgraf-Plastik

Neben dem Gebäude befindet sich eine von Wilhelm Landgraf geschaffene Plastik, die zwei Arbeiter darstellt.

Literatur

• Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979.

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} http://www.das-neue-dresden.de/sz-hochhaus.html
2. ↑ Archiv Sachsen
3. ↑ Manfred Woelk: INDUSTRIEGESCHICHTE FOLGE 8 - Schokopack und Schwabbelhülle,, Sächsische Zeitung, 16. Februar 2006
4. ↑ May et al., Nr. 112 (Industrieanlage des VEB Verpackungsmaschinenbau, Breitscheidstr. 46.)
5. ↑ Junghanns: „Werkanlage für den VEB Schokopack in Dresden“, in: Deutsche Architektur Heft 1, Jahrgang 1962 S. 26, Bildnr. 7/8)

Weblinks

 Commons: Hochhaus Schokoladen- und Verpackungsmaschinen, Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• http://www.kombinat-nagema.de/body_index.html
• http://www.kombinat-nagema.de/Geschichte/body_geschichte.html

51.01370113.810351

Koordinaten: 51° 0′ 49″ N, 13° 48′ 37″ O