Wilhelm Landgraf

Wilhelm Landgraf

Wilhelm Landgraf (* 28. November 1913 in Lößnitz; † 16. Oktober 1998 in Dresden) war ein deutscher Zeichner und Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Landgraf wurde am 28. November 1913 in Lößnitz bei Aue im Erzgebirge geboren.[1] Von 1920 bis 1928 besuchte er die Volksschule Lößnitz, danach folgte die Zeichenschule in Schneeberg. Von 1932 bis 1935 arbeitete er als Musterentwerfer in der Textilindustrie. Von 1935 bis 1939 absolvierte er ein Studium an der Dresdner Kunstakademie unter Professor Karl Albiker. Bis 1945 war er Soldat und kehrte mit schweren Handverletzungen aus dem Kriege heim. Im Jahr 1945 nahm er seine bildhauerische Tätigkeit an der Hochschule für bildende Künste Dresden wieder auf, Aufbauarbeit. Ab 1949 war er freischaffend tätig. Ab 1969 war er wissenschaftlicher Oberassistent der Sektion Architektur Abteilung Grundlagen der Gestaltung der TU Dresden. Er übernahm 1957 das Atelier des Bildhauers Georg Curt Bauch (1887–1969) auf der Pillnitzer Landstraße 29 in Dresden-Loschwitz,[2] wo er bis 1978 tätig war.

Landgraf verstarb 1998 in Dresden und wurde auf dem Friedhof in Dresden-Briesnitz beigesetzt.

Ehrung

Werke

Figurengruppe Bauarbeiter und Lehrling in Dresden
  • 1946: Bronzefigur Liegendes MädchenStaatliche Kunstsammlungen in Dresden.[6]
  • 1949: Restaurierungsarbeiten im Zwinger in Dresden.
  • 1951: Relieffigur Justitia im Gerichtsgebäude in Dresden, 1957 übernahm die TH Dresden das Gebäude des Landgerichts am Münchner Platz.
  • 1951: Bronzeplakette für die Weltfestspiele in Berlin.
  • 1952: Kapitelle und Ornamente sowie Reliefs für das Hochhaus Weberwiese in Berlin.
  • 1953: Schlußstein Italienisches Dörfchen, Dresden.
  • 1953: Skulptur Hockender Jüngling Gatersleben, Institut für Pflanzengenetik
  • 1953: Sandsteinfigur Jasan Attikafigur im Giebel des Mittelbaues zusammen mit dem Bildhauer Walter Flemming, Humboldt-Universität in Berlin [7] .
  • 1955: Sandsteinrelief Türgewände TU-Dresden Teplitzer Strasse.
  • 1956: Figurengruppe Ballspieler und der Diskuswerfer, am Leipziger Zentralstadion
  • 1956: Gedenkstein Julius Weisbach, Weisbachbau Bergakademie in Freiberg .
  • 1956: Zwei Schlußsteine Italienisches Dörfchen, Dresden.
  • 1958: Metallstele Weltfrieden 6. Mittelschule Dresden „Johann Amos Comenius“ Fetscherstr.2. Ausführung Firma K. Bergmann Dresden.
  • 1959: Bronzeskulptur Frau-Sich Kämmende, Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt
  • 1960: Figur ABF-Student vor der ehemaligen Arbeiter-und-Bauern-Fakultät am Weberplatz in Dresden
  • 1961: Figurengruppe Bauarbeiter mit Lehrling, Berufliches Schulzentrum Bau und Technik Dresden, Dresden
  • 1961: Gedenkstele Opfer des Faschismus, Hohnstein.[8]
  • 1962: Bronzeskulptur Die Eiskunstläuferin, derzeit eingelagert, Eisstadion Chemnitz.[9]
  • 1962: Sandsteinfigur Mars, Attikafigur im Giebel des Mittelbaues zusammen mit dem Bildhauer Walter Flemming, Humboldt-Universität in Berlin.[10]
  • 1963: Figurengruppe aus Bronze vor dem Gebäude des ehemaligen VEB Schokopack in Dresden-Dobritz
  • 1963: Balkongeländer für die Landwirtschaftsschule Dresden Pillnitz. [11] , Ausführung Firma K.Bergmann.
  • 1964: Denkmal Friedrich List aus Sandstein, Friedrich-List-Platz Dresden.[12]
  • 1964: Bronzerelief Sportfest für das Stadtmuseum Dresden.
  • 1967: Figur Stehender Jüngling, Prager Straße in Dresden; das Kunstwerk wurde im März 1996 gestohlen
  • 1968: Emblemrelief am Bürogebäude WMW-Werkzeugmaschinenbaukombinat in Chemnitz
  • 1970: Büste Paul Gruner für das Rathaus in Dresden.
  • 1970: Büste von Kurt Schwabe, TU Dresden
  • 1973: Plastik Studentensport, Studentenwohnheime Wundtstraße (mit Helmut Heinze)
  • 1974: Büste von Prof. Georg Berndt, TU Dresden
  • 1978: Figur Flora aus Sandstein für die Blumentreppe im Garten des Belvedere in Weimar
  • 1979: Gedenkstele für Prof. Wolfgang Ullrich, Zoo Dresden
  • 1980: aktive Mitarbeit beim Wiederaufbau der Semperoper in Dresden
  • 1982: Bronzerelief Prof.Schumann im Friedrichstädter Krankenhaus Dresden.
  • 1983: Kupferfigur Der Ballwerfer, 1907 von Richard Daniel Fabricius geschaffen, zusammen mit K.Bergmann restauriert Deutsches Hygiene-Museum Dresden ,
  • 1984: Gedenktafel für Frédérik Chopin, Schloßstraße 5 in Dresden[13]
  • 1984: Relief von Ludwig Richter an dessen Wohnhaus, Friedrichstraße in Dresden
  • 1984: Portraitkopf Joseph Tichatschek, im 1.Rang der Semperoper in Dresden
  • 1986: Rekonstruktion Fries der neun tanzenden Musen von Kühne im Treppenaufgang des Opernrestaurants der Semperoper in Dresden
  • 1986: Kopie nach Fotos des Müllerburschen vom Müllerbrunnen in Dresden-Plauen; das 1902 vom Bildhauer Robert Henze geschaffene Original wurde 1942 für Rüstungszwecke eingeschmolzen[14]
  • 1987: Gedenkstele Schulze-Knabe in Dresden-Plauen
  • 1988 - 89 Brunnenplastik Stürmische Wogen nachmodelliert (nach 1945 für ein russisches Siegesdenkmal abgebaut und 1994 neu eingeweiht) am Albertplatz in Dresden.
  • ab 1990: aktive Mitarbeit beim Wiederaufbau des Dresdner Residenzschlosses.
  • 1992: Sandsteinrelief im Wendelstein im Dresdner Schloss in Dresden
  • 1992: Hygiaia im Hygiene-Museum Dresden nach einer zerstörten Skulptur von Karl Albiker restauriert

Literatur

  • Wilhelm Landgraf. In: Künstler am Dresdner Elbhang. Band 2. Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden 2007, S. 263.

Weblinks

 Commons: Wilhelm Landgraf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.: Datenbank
  2. Simone Simpson: Zwischen Kulturauftrag und künstlerischer Autonomie. Dresdner Plastik der 1950er und 1960er Jahre. Böhlau, Weimar 2008, ISBN 978-3-412-20101-2
  3. Flyer Kunstausstellung Dresden 1973 zum 60.Geburtstag des Künstlers
  4. Gespräch mit der Witwe des Künstlers am 25. Februar 2011
  5. Gespräch mit der Witwe des Künstlers am 25. Februar 2011
  6. Deutsche Fotothek. Als Freitext Landgraf, Wilhelm eingeben.
  7. Gespräch mit der Witwe des Künstlers Barbara Landgraf am 04. November 2011
  8. Deutsche Fotothek. Als Freitext Landgraf, Wilhelm eingeben.
  9. Gespräch mit der Witwe des Künstlers Barbara Landgraf am 25. Februar 2011
  10. Gespräch mit der Witwe des Künstlers Barbara Landgraf am 25. Februar 2011
  11. [http://www.europeana.eu/.
  12. Gespräch mit der Witwe des Künstlers Barbara Landgraf am 27. Mai 2011
  13. Erinnerung an Chopin In: Sächsische Zeitung online vom 10. November 2005
  14. Müllerbrunnen

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Landgraf (Begriffsklärung) — Landgraf bezeichnet: den Adelstitel eines Fürsten, siehe Landgraf den Familiennamen folgender Personen: Alexander Landgraf (1906−1961), deutscher Jurist, Gestapobeamter und SS Führer Artur Michael Landgraf (1895−1958), deutscher Theologe,… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm V. (Hessen-Kassel) — Wilhelm V. von Hessen Kassel Wilhelm V. von Hessen Kassel, genannt der Beständige, (* 14. Februar 1602 in Kassel; † 21. September 1637 in Leer) aus dem Haus Hessen, Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen Kassel, war von 1627 bis 1637 Landgraf von… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm II — Wilhelm hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Wilhelm 2 Wilhelm I. 3 Wilhelm II. 4 Wilhelm III. 5 Wilhelm IV. 6 Wilhelm V …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm IV. (Hessen-Kassel) — Wilhelm IV. von Hessen Kassel Wilhelm IV. von Hessen Kassel, genannt der Weise (* 24. Juni 1532 in Kassel; † 25. August 1592 in Kassel) aus dem Haus Hessen war von 1567 bis 1592 erster Landgraf und Begründer der Linie Hessen Kassel. Wilhelm war… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm VIII. (Hessen-Kassel) — Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen Kassel, Gemälde von Johann Heinrich Tischbein dem Älteren …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel — Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen Kassel Wilhelm VIII. von Hessen Kassel (* 10. März 1682 in Kassel; † 1. Februar 1760 in Rinteln) war von 1751 bis zu seinem Tod Landgraf von Hessen Kassel aus dem Haus Hessen. Wilhelm VIII. war der Soh …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Christoph (Hessen-Homburg) — Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen Homburg Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (* 13. November 1625 in Ober Rosbach; † 27. August 1681 in Hamburg, war zweiter Landgraf von Hessen Homburg, wurde aber Landgraf zu Bingenheim genannt …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm VI. (Hessen-Kassel) — Wilhelm VI. von Hessen Kassel Wilhelm VI. von Hessen Kassel (* 23. Mai 1629 in Kassel; † 16. Juli 1663 in Haina) aus dem Haus Hessen war von 1637 bis 1663 Landgraf von Hessen Kassel. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm II. (Hessen) — Wilhelm II. von Hessen, „der Mittlere“ (* 29. April 1469; † 11. Juli 1509) war Landgraf der Landgrafschaft Hessen. Wilhelm war der zweite Sohn des Landgrafen Ludwig des Freimütigen (1438–1471) und dessen Frau Mechthild, einer Tochter von Graf… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm I. (Hessen) — Wilhelm I. von Hessen, „der Ältere“ (* 4. Juli 1466; † 8. Februar 1515) war Landgraf der Landgrafschaft Hessen. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”