Jodokus Hodfilter

Jodokus Hodfilter

Jodokus Hodfilter (auch Hodefilter; * 14. Januar 1500 in Osnabrück; † 28. April 1551 in Rom) war Bischof von Lübeck.

Leben

Der Sohn eines Hutmachers hatte in seiner Jugend in Münster und Deventer als Franziskaner seinen Unterhalt bestritten. Durch Fleiß konnte er an der Universität Köln ein Studium absolvieren, das er mit der Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Philosophie abschloss. Danach war er Sekretär und Dolmetscher des päpstlichen Legaten und Kardinals Laurentius Campegi († 19. Juli 1536 in Rom) auf dessen Reise durch Deutschland. Dadurch öffneten sich ihm Möglichkeiten einige Kanonikate und einträgliche Pfründe in deutschen Stiften zu erlangen, so wurde er unter anderem Dompropst des Lübecker Hochstifts.

Hinzu kam auch, dass er die Gunst des Kardinals Alexander Farnese genoss, dem er in Rom als päpstlicher Sekretär diente, genauso wie dessen Nachfolger Julius III.. In seiner Abwesenheit wählte man ihn 1547 zum Bischof von Lübeck, in der Hoffnung, dass er das Bistum von der neuen evangelischen Lehre befreie. Jedoch blieb Hodfilter in Rom am päpstlichen Hof. Scheinbar hatte er sich 1551 entschlossen sein Bistum anzutreten. Er bat den Papst seine bisherigen Einkünfte zu behalten, da die Einkünfte des Bistums durch die Glaubenserneurer so geschmälert waren, dass er als Bischof nicht mehr hätte standesgemäß leben können. Der Papst jedoch verwehrte ihm den Wunsch und legte es ihm als Unverschämtheit aus. Kurz vor seiner Abreise verstarb er jedoch, so dass er niemals sein Bistum in Besitz nahm.

Literatur

  • Johann Rudolph Becker: Umständliche Geschichte der kaiserlichen und des Heil. Römischen Reichs freyen Stadt Lübeck. Druck Georg Christian Green, Lübeck, 1784, S. 123 (Online)
  • Eduard Vehse: Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg, 1860, Bd. 48, 6. Abt. Die kleinen deutschen Höfe. 14 Teil Die geistlichen Höfe 4 Teil, S. 80 (Online)
  • Everhard Illigens: Geschichte der Lübecker Kirche von 1530 – 1896, das ist die Geschichte des ehemaligen Bistums und der nunmehrigen katholischen Gemeinde, sowie der katholischen Bischöfe, Domherrn und Seelsorger zu Lübeck von 1530 bis 1896. Verlag Ferdinand Schöningk, Paderborn, 1896, S. 9-10

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Balthasar Rantzau Bischof von Lübeck
15471551
Theodor von Rheden

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