- Liste der Bischöfe von Lübeck
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Adaldag, der Erzbischof von Hamburg und Bremen, gründete im Auftrag von Kaiser Otto I. wahrscheinlich im Jahre 972 das Bistum Oldenburg. Zum ersten Bischof bestimmte er einen Geistlichen namens Egward. Die Nachrichten über einen angeblich ersten Bischof namens Marco oder Merka sind sehr unsicher.
Im Jahre 1160 unter Bischof Gerold wird der Bischofssitz von Oldenburg nach Lübeck verlegt.
Während das Bistum als geistliche Einheit in der Reformation unterging, (1648 aufgelöst) blieb der Besitz von Kapitel und Bischof, das Hochstift, als Territorium erhalten. Das Domkapitel (nunmehr protestantisch) wählte weiterhin den Fürstbischof, welcher seit 1586 stets aus dem Hause Holstein-Gottorp kam. Nach dem Westfälischen Frieden 1648 war Lübeck das einzige protestantische Fürstbistum im Deutschen Reich. Erst mit der Säkularisation durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde das Stiftsgebiet als Fürstentum Lübeck Teil des (Groß)herzogtums Oldenburg.
Die folgenden Personen waren
Bischöfe von Lübeck bzw. Fürstbischöfe von Lübeck (bzw. bis 1160 Bischöfe von Oldenburg)Bischöfe von bis Bemerkungen Abbildung Siegel/Wappen Bischöfe von Oldenburg Mareus 952 968 auch Marko, Marcus Ekward 968 974 Wago 974 983 Egizo 983 988 Volkward 989 990 Reginbert 992 1013 Bernhard 1013 1023 Reinhold 1023 1030 Meinher 1030 1038 Abelin 1038 1048 Ehrenfried 1051 1066 Vizelin 1149 1154 Vorübergehender Sitz des Bistums nach der Zerstörung Oldenburgs 1149
durch die Dänen ist Bosau mit der Petrikirche von 1151Bischöfe von Lübeck Gerold von Oldenburg/Lübeck 1155 1163 Gerold beginnt 1156 mit dem Bau der Johanniskirche in Oldenburg.
Das Bistum wird 1160 von Oldenburg nach Lübeck verlegtKonrad I. von Riddagshausen 1164 1172 Mit der Petrikirche entsteht die zweite Hauptkirche Heinrich I. von Brüssel 1172 1182 Bei seiner Weihe legt Heinrich der Löwe den Grundstein für den Lübecker Dom Konrad II. 1183 1184 Dietrich I. 1186 1210 Berthold 1210 1230 Johannes I. 1230/1231 1247 Albert Suerbeer 1247 1253 Johannes II. von Diest 1254 1259 Johannes II. von Diest war Franziskaner, vorher Bischof von Samland. Er erbaute das Paradies des Lübecker Doms. Johannes III. von Tralau 1260 1276 Erbauer des Schlosses Eutins. Zu seiner Zeit brannte auch die Lübecker Marienkirche und hat daher ihre heutige Gestalt. Burkhard von Serkem 1276 1317 Doppelgrabplatte mit Johannes Mul (1341–50) Heinrich II. Bochholt 1317 1341 stellte 1341 den Ostchor des Lübecker Doms fertig Johannes IV. Mul 1341 1350 Mul stammte aus einem niedersächsischen Rittergeschlecht. Am 3. Januar 1315 wurde er am Lübecker Dom durch Bischof Burkhard von Serkem als Kantor und Scholaster eingesetzt. 1327 erhielt er an Schweriner Kirche ein Kanonikat, wurde Kanoniker in Lübeck und am 22. April 1341 in Lübeck durch den Erzbischof von Bremen Burchard Grelle zum Bischof von Lübeck geweiht. Infiziert von der grassierenden Pest verstarb er. Im Dom von Lübeck befindet eine Grabplatte die ihn zusammen mit Burkhard von Serkem darstellt. Bertram Cremon 1350 1377 Bertram Cremon war von 1350-1377 der 14. Bischof von Lübeck. Am 22. Oktober 1375 empfing er Kaiser Karl IV in Lübeck. Nikolaus I. von Meißen 1377 1379 1376 Dekan des Domstiftes Meißen, ernannte ihn Papst Urban VI. am 4. März 1377 zum Bischof von Lübeck. Am 19. März 1379 wurde er Bischof von Meißen. Konrad III. von Geisenheim 1379 1386 Er wurde 1358 Protonotar Karls IV. und übernahm 1370 als Kanzler die Leitung der Reichskanzlei. Diese Stelle bekleidete er auch unter dem römisch-deutschen König Wenzel und war in jener Funktion häufig in diplomatischen Diensten am päpstlichen Hof unterwegs. Nach seiner Ernennung zum Bischof von Lübeck blieb er jedoch zugleich bis Dezember 1384 in der Reichskanzlei tätig, während er seine Bischöflichen Aufgaben administrativ seinem Bruder Johann von Geisenheim und Johannes von Klenedenst übertrug. Johannes V. von Klenedenst 1386 1387 1377 wurde Klenedenst als Lübecker Bürger vom Lübecker Domkapitel zum Bischof gewählt. Deshalb fuhr Kledenstedt wegen seiner Bestätigung nach Prag, dort erfuhr er dass der Papst einen anderen Bischof ernannt hatte. Dieser war Nicolaus I. Ziegenbock, sp. Nikolaus I. von Meißen, der nicht lange in Lübeck blieb, da er am 19. März 1379 das Bistum Meißen erhielt. Unter dessen Nachfolger Konrad von Geisenheim wurde Klenenstedt um 1381 Generalvikar und Propst in Lübeck. Nach dessen Tod übernahm Klenedenst 1386 das Amt des Bischofs des Bistums Lübeck. Es war ihm keine lange Amtszeit und Wirkung auf das Lübecker Bistum vergönnt, da er schon im Folgejahr starb. Eberhard I. Attendorn 1387 1399 Bischof aus Lübecker Ratsfamilie Johannes VI. Hundebeke 1399 1420 Johannes VII. Schele 1420 1439 Nikolaus II. Sachau 1439 1449 Arnold Westphal 1450 1466 Albert II. Krummendiek 1466 1489 stiftete 1477 das Triumphkreuz von Bernt Notke Thomas Grote 1489 1492 Dietrich II. Arndes 1492 1506 Wilhelm Westphal 1506 1509 Johannes VIII. Grimholt 1510 1523 Heinrich III. Bockholt 1523 1535 Detlev von Reventlow 1535 1535 erster evangelischer Bischof Balthasar Rantzau 1536 1547 Jodokus Hodfilter 1547 1551 Theodor von Rheden 1551 1556 Andreas von Barby 1556 1559 Johannes IX. Tiedemann 1559 1561 Doppel-Epitaph gemeinsam mit seinem Bruder, den Domherrn in Lübeck und Ratzeburg Christopher Tiedemann († 1561) mit lateinischer Inschrift im Chorumgang des Lübecker Doms. Seine Grabplatte aus Bronze im Stil der Renaissance befindet sich ebenfalls im Dom an der Südwand im südlichen Seitenschiff. Eberhard II. von Holle 1561 1586 Durchführung der Reformation im Stiftsgebiet Fürstbischöfe von Lübeck Johann Adolf 1586 1607 Johann Friedrich 1607 1634 Johann X. (Hans) 1634 1655 Christian Albrecht 1655 1666 August Friedrich 1666 1705 Christian August 1705 1726 Karl 1726 1727 Adolf Friedrich 1727 1750 aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf; ab 1751 König von Schweden Friedrich August 1750 1785 1773 Vertrag von Zarskoje Selo, Friedrich August wird Herzog von Oldenburg Peter Friedrich Ludwig 1785 1803 1803 Säkularisation des Fürstbistums zum Fürstentum Lübeck Quellen und Hinweise
- Friedrich Wilhelm Ebeling: Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts - Biographisch, literarisch, historisch und kirchenstatistisch dargestellt. 1. Band, Leipzig 1858, S. 562-589.
- Ernst Friedrich Mooyer: Verzeichnisse der deutschen Bischöfe seit dem Jahre 800 nach Chr. Geb. Minden 1854, S. 56-57.
- Hermann Grote: Stammtafeln, Leipzig 1877
- Zu den Bischöfen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck (1933–1978)
- Zu den Bischöfen/der Bischöfin für den Sprengel Holstein-Lübeck der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (1978–2008) siehe: Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche
Einzelnachweise
Weblinks
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