Horreum

Rekonstruiertes Horreum im Saalburgmuseum.

Kryptoportikus von Reims

Ein Horreum (lateinisch; oft im Plural horrea) ist ein römisches Lagerhaus oder Magazingebäude.

Neben Lagerhäusern für Waren aller Art wurden als Horrea vor allem Magazine für Lebensmittel, insbesondere Getreide, bezeichnet (auch Granaria genannt). Daneben sind Lagerhäuser für spezielle Waren bezeugt:

• Horreum chartarium für Papier.
• Horreum candelarium für Lampen und Kerzen.
• Horreum piperatarium für orientalische Waren.

Das Erdgeschoss eines Horreums bestand aus einzelnen Kammern (cella oder apotheca), die um einen Hof lagen. Einige Horrea waren zweigeschossig; im Obergeschoss kann die Verwaltung des Gebäudes untergebracht gewesen sein.

Erhaltene Reste von Horrea gibt es in Rom, vor allem aber in Ostia, in Provinzstädten unter anderem in Narbo und Patara.

In den nördlichen Provinzen treten Horrea vor allem bei villae rusticae, vici oder Militärlagern auf. Im Lageplan eines Kastells sind sie meist in der Lagermitte nahe dem Praetorium bzw. den Principia zu finden. Bei Versorgungslagern wie Rödgen, South Shields und Anreppen bilden sie den dominierenden Gebäudetyp. Im Saalburgmuseum dient ein rekonstruiertes Horreum als Ausstellungsgebäude.

Literatur

• Walter Hatto Gross: Horreum. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 2, Stuttgart 1967, Sp. 1227.