How I Ended This Summer

How I Ended This Summer
Filmdaten
Deutscher Titel How I Ended This Summer
(TV: Mein Sommer mit Sergej)
Originaltitel Как я провёл этим летом
Produktionsland Russland
Originalsprache Russisch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 124 Minuten
Stab
Regie Alexei Popogrebski
Drehbuch Alexei Popogrebski
Produktion Roman Borissewitsch
Musik Dmitri Katchanow
Kamera Pawel Kostomarow
Schnitt Iwan Lebedew
Besetzung

How I Ended This Summer (russisch Как я провёл этим летом/Kak ja prowjol etim letom; deutschsprachiger Fernsehtitel: Mein Sommer mit Sergej) ist ein Spielfilm des russischen Regisseurs Alexei Popogrebski aus dem Jahr 2010. Der Psychothriller handelt von einem jungen Studenten, der den Sommer gemeinsam mit einem erfahrenen aber eigenbrötlerischen Meteorologen auf einer kleinen Forschungsstation im Arktischen Ozean verbringt.

Der Film feierte seine Uraufführung im Wettbewerb der 60. Internationalen Filmfestspiele von Berlin und lief am 1. April 2010 in den russischen Kinos an.[1] Kinostart im deutschsprachigen Raum wird am 1. September 2011 sein.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Bei How I Ended This Summer handelt es sich um den dritten Spielfilm von Alexei Popogrebski, für den er auch das Drehbuch verfasste. Inspiriert wurde der Filmemacher dabei von den Tagebüchern Nikolai Pinegins, die er als 14-Jähriger gelesen hatte. Pinegin hatte Georgi Sedow auf dessen tragisch endenden Polarexpedition (1912–1914) begleitet. Popogrebski faszinierte die ungewöhnliche Auffassung von Zeit und Raum, die am Nordpol herrschen.

Der Psychothriller wurde auf der Tschuktschen-Halbinsel abgedreht.[2] Eine der beiden Hauptrollen vertraute Popogrebski Sergei Puskepalis an. Mit dem bekannten russischen Theaterregisseur hatte der Filmemacher bereits an seinem vorangegangenen Spielfilm Prostyje weschtschi (2007) zusammengearbeitet. Für den 24-jährigen Grigori Dobrygin war es nach Chernaya Molniya (2009) erst der zweite Spielfilm. Roman Borissewitsch und dessen Filmfirma Koktebel produzierte How I Ended This Summer, wie auch die beiden vorangegangenen Filmprojekte von Popogrebski.

Handlung

Nach Beendigung der Hochschule nimmt der junge Pawel ein dreimonatiges Praktikum auf einer kleinen Forschungsinsel im Arktischen Meer wahr. In der heruntergekommenen Wetterstation trifft der schmächtige Student auf den älteren, bärenartigen Sergei. Der erfahrene Meteorologe hat mehrere Jahre auf der Insel verbracht und ist zum mürrischen Eigenbrötler geworden. Er überlässt Pawel das Reden und lässt ihn bei jeder Gelegenheit spüren, dass er nicht willkommen ist. Die Arbeit ist monoton: alle drei Stunden müssen die beiden die gemessenen Wetterdaten per Funk ans Festland durchgeben. Seit 1936 ist keine Schicht verpasst worden, wie Sergei erklärt.

Die Männer lernen langsam miteinander auszukommen und der Aufenthalt geht dem Ende entgegen. Sergei blickt mit Besorgnis auf die bevorstehende Rückkehr auf das Festland, wo ihn eine Frau und ein Sohn erwarten. Als Sergei eines Tages beschließt, für zwei Tage in einer nahe gelegenen Lagune zu angeln, um seiner Frau Räucherfisch zu besorgen, bleibt Pawel allein in der Wetterstation zurück. Er betrachtet daraufhin die Wetterstation als großen Abenteuerspielplatz, hüpft über rostige Blechtonnen und vertreibt sich die Zeit mit Ego-Shootern. Da erreicht ihn ein Funkspruch vom Festland, der besagt, dass Sergeis Familie bei einem schweren Unfall ums Leben gekommen ist. Ein Schiff wird kommen und den Meteorologen von der Insel holen. Pawel traut sich nicht, dem zu Jähzornigkeit neigenden Sergei die schlechten Nachrichten zu überbringen. Er tut alles Mögliche, um die Meldung vor ihm zu verheimlichen und hofft auf die Ankunft des Schiffes, die ihn von seiner Pflicht entbinden könnte. Doch das Schiff bleibt im Eis stecken.

Als Sergei nach mehreren Tagen von der Tragödie erfährt, herrscht nur noch Hass zwischen den beiden Männern. Der ängstliche Pawel steigert sich in einen Verfolgungswahn hinein und versucht den Älteren mit radioaktiv verseuchtem Forellenfleisch zu vergiften. Der Plan misslingt, jedoch erreicht das rettende Schiff die Station. Sergei beschließt aber auf der Insel zu bleiben.

Kritiken

How I Ended This Summer feierte seine Uraufführung am 17. Februar 2010 auf den 60. Filmfestspielen von Berlin. Deutsche Kritiker fühlten sich an Werke Andrei Tarkowskis erinnert und lobten den kammerspielartigen Film für seine Naturaufnahmen und die Leistungen der beiden Hauptdarsteller.[3][4] Der Film wurde daraufhin als Mitfavorit auf den Hauptpreis des Festivals gehandelt.[5][6]

Auszeichnungen

Grigori Dobrygin und Sergei Puskepalis gewannen den Darstellerpreis der 60. Filmfestspiele von Berlin. Die Kameraarbeit von Pawel Kostomarow wurde ebenfalls mit dem Silbernen Bären („Herausragende künstlerische Leistung“) ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt Kostomarow eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis.

Weitere Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Release dates in der Internet Movie Database (aufgerufen am 2. Mai 2010)
  2. vgl. Алексей Попогребский представит Россию на Берлинале bei video.ru, 21. Januar 2010 (aufgerufen am 24. Januar 2010)
  3. vgl. Jähner, Harald: Tarkowski am Eismeer. In: Berliner Zeitung, 18. Februar 2010, S. 33
  4. vgl. Gerle, Jörg: Spieglein, Spieglein an der Wand… bei film-dienst.kim-info.de, 18. Februar 2010 (aufgerufen am 20. Februar 2010)
  5. vgl. Unsere Bären-Favoriten. In: Frankfurter Rundschau, 20. Februar 2010, S. 27
  6. vgl. Jacquemain, Karolin: Berlinale: Am heutigen Sonnabend werden in Berlin die Bären verliehen; Favoriten verzweifelt gesucht. In: Hamburger Abendblatt, 20. Februar 2010, S. 9

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