- Hoyaer Fehde
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Die Hoyaer Fehde war ein politischer und kriegerischer Konflikt von 1351 bis 1359 zwischen der Hansestadt Bremen und den Grafen von Hoya aber auch zwischen dem Erzbischof vom Bistum Bremen Gottfried von Arnsberg und Graf Moritz von Oldenburg.
Inhaltsverzeichnis
Konflikte vor der Fehde
Streit um den Erzbischof
Erzbischof Otto I. Graf von Oldenburg wurde 1344 Erzbischof vom Bistum Bremen. Da er kränkelte, führte der Domdekan Moritz von Oldenburg die Geschäfte. 1348 verstarb Otto. Zwei Kandidaten standen als Nachfolger zur Wahl an: Moritz von Oldenburg und Gottfried von Arnsberg (1285–1363), bis 1349 Bischof von Osnabrück. Moritz wurde von der Mehrheit der Domherren gewählt. Gottfried wurde, unterstützt von der Familie der Grafen von Hoya und vom Avignon-Papst Clemens VI., zum Erzbischof von Bremen ernannt. Der Bremer Rat schwankte zwischen den beiden Lagern verschiedentlich hin und her. Die Ratsmehrheit war einerseits auf der Seite von Moritz und schloss ein Landfriedensbündnis. Gottfried konnte aber andererseits einige Sprecher der Gemeinde für sich gewinnen und der Rat musste nachgeben. Am 6. Januar 1350 zog Gottfried in Bremen ein, bestätigte die Privilegien, während Moritz die Stadt verlassen musste.
Krieg zwischen den Parteien
Gottfried beschloss nun mit Hilfe seiner Anhänger aus dem Domkapitel und der Stadt Bremen eine Burg in Lesum zu bauen. Die Gegner, Moritz, einige erzbischöfliche Ministerialien, dann vor allem die Grafen von Oldenburg, die Bauern von Osterstade und Wursten sowie auch die Herzöge Otto III. und Wilhelm II. von Braunschweig-Lüneburg, waren jedoch weit überlegen. 1350 sammelte Moritz 900 Mann bei Ritterhude und hatte gegen Bremen erste Erfolge an der Landwehr beim Rembertihospital und in den dörflichen Gebieten vor dem Ostertor. Durch eine Pest in Bremen starben bei einer Einwohnerzahl von zirka 15.000 über 7.000 Menschen. Das lähmte die Verteidigungsbereitschaft der Stadt, die aufgeben musste. Am 13. Juli 1350 einigten sich die Gegner auf einen Waffenstillstand, klärten in einem Schiedsgerichtsverfahren die Differenzen und schlossen sogar am 12. September 1350 ein Bündnis. Gottfried blieb nominell Erzbischof aber Moritz übte als Amtmann des Erzstiftes die Macht aus.
Die Fehde von 1351 bis 1359
Gottfried hielt sich nun zumeist in der Hauptburg des Grafen von Hoya auf und war von diesem vollständig abhängig. Das einwohnergeschwächte Bremen ließ mehrere Jahre erheblich mehr Zuwanderungen aus dem Umland zu und frühere Leibeigene erwarben nach einem Jahr in Bremen ihre Bürgerfreiheit. Ein Konflikt zwischen Bremen und Hoya entwickelte sich. 1356 beanspruchte der Graf von Hoya für einige seiner umgezogenen Eigenleute – nunmehr freien Bürger – die Auslieferung, da diese in seinem ebenfalls durch die Pest geschwächten Gebieten in der Landwirtschaft fehlten. Den in ihrer Freiheit bedrohten Neubürgern gelang es, dass Bremen dem Auslieferungsbegehren von Hoya nicht entsprach.
Bei der daraus sich entwickelnden Fehde war Bremen verbündet mit Moritz, dem Amtmann des Erzstiftes; dagegen standen die Grafschaft Hoya, die als Verbündeten den starken, gerade zum Herzog von Jülich erhobenen Wilhelm I. gewann. Am 20. Juni 1358 verlor Bremen ein Gefecht an der Aller. 150 Bürger, darunter acht von zwölf Ratsherren, gerieten in Gefangenschaft. Hohe Auslösesummen musste Bremen an Hoya zahlen.
Die Kosten für den Krieg und für die Gefangenenauslösungen führten zu einer Pleite von Bremen. Hohe Vermögenssteuern (Schoss) waren danach erforderlich. Zu dieser Zeit führte 1358 die Hanse einen Boykott gegen Flandern durch. Bremen war damals zwischenzeitlich nicht Mitglied der Hanse. Bremer Kaufleute witterten gute Geschäfte mit Flandern und durchbrachen den Boykott. Die Hanse protestierte, verlangte eine Rechtfertigung und drohte mit Sanktionen gegen Bremen. Die Bremer Kaufleute forderten nun vom Rat der Stadt Bremen ein Einlenken. Das finanziell geschwächte Bremen musste deshalb durch zwei Vertreter der Wittheit (Vertreter der Kaufmannschaft) in Lübeck sehr demütig um Wiederaufnahme in die Hanse bitten und sodann den Flandern-Boykott und Hamburg bei der Bekämpfung der Seeräuber in der Elbe unterstützen. Erst im Juni 1359 kehrten einige der gefangenen Ratsherren von Hoya nach Bremen zurück.
Siehe auch
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Geschichte der Freien Hansestadt Bremen. Band I. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-283-7.
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