- Husumer Krokusblüte
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Die Husumer Krokusblüte ist eine überregional bekannte Sehenswürdigkeit der Stadt Husum im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Dabei blühen im Frühling im Schlosspark des Schlosses vor Husum auf einer Fläche von ca. 50.000 Quadratmetern ca. 5 Millionen lilafarbene Krokusse der Art Crocus napolitanus und verwandeln diesen in ein Meer aus lilafarbenen Blüten. Es handelt sich um das einzige Vorkommen dieser Größe im nördlichen Europa und wird auch als „Blütenwunder des Nordens“ bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft der Krokusse
Der Zeitpunkt und der genaue Grund der Pflanzung der Krokusse ist unbekannt – vermutet wird eine Anpflanzung in der Absicht, Safran zu gewinnen; dazu hätte allerdings Crocus sativus angepflanzt werden müssen. Es gibt zwei Theorien zur Pflanzung der Krokusse:
- Im 15. und 16. Jahrhundert – bis zu seiner Auflösung im Zuge der Reformation – befand sich an der Stelle des heutigen Schlosses vor Husum das Graue Kloster des Ordens der Franziskaner (der sogenannten „Grauen Mönche“), die Lage des ehemaligen Klostergartens deckt sich mit dem heutigen Schlosspark. Die Mönche könnten die Krokusse gepflanzt haben, um Safran zur Färbung liturgischer Gewänder zu gewinnen.
- 1660 wurde das Schloss Witwensitz der Herzogin Maria Elisabeth (1610–1684), der Witwe Herzogs Friedrichs des III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1597–1659). Unter Herzogin Maria Elisabeth könnten die Krokusse gepflanzt worden sein, um Safran zur Verwendung bei der Zubereitung von Speisen, insbesondere von Süßwaren zu gewinnen.
Die Krokusse haben seit über 300 Jahren als Stinsenpflanzen an dem für sie aufgrund des durch die Nähe zur Nordsee bedingten wintermilden Klimas geeigneten Standort auch ohne menschlichen Einfluss überlebt, sich vermehrt und sind verwildert.
Die Krokusse
Der Crocus napolitanus wird ca. 10 cm groß und hat sechs Blütenblätter, die meist helllila gefärbt sind – selten kommen auch fast weiße Exemplare vor. Die Blätter sind lang und schmal und weisen einen weißen Mittelstreifen auf. Die Staubgefäße und die Nabe sind dunkelgelb. Die Art stammt aus Italien und dem westlichen Balkan. Im nördlichen Europa wurde die Art eingebürgert und gehört dort zu den Stinsenpflanzen.
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Blühende Krokusse (Crocus napolitanus)
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Blühende Krokusse (Crocus napolitanus) – neben den violetten Krokussen finden sich auch fast weiße Exemplare
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Die Krokusblüte – im Hintergrund der Wasserturm Husum
Sonstiges
- Die Husumer Krokusblüte ist eine überregional bekannte und viel besuchte Sehenswürdigkeit, die von der Wahl einer „Krokuskönigin“ und anderen Aktivitäten begleitet wird.
- Die Krokusblüte ist regelmäßig Gegenstand von Berichten im Fernsehen, Radio und der Presse.
- Zum Schutz der Krokusse ist das Betreten der Rasenflächen im Schlosspark bis zum 20. Mai eines jeden Jahres verboten.
Quellen
- Informationstafel zur Krokusblüte im Husumer Schlosspark
- http://www.husum-tourismus.de/geschichtederkrokusbluete00.html
- Johannes Habich, Deert Lafrenz, Heiko K. L. Schulze – Schlösser und Gutsanlagen in Schleswig-Holstein; 1998 Hamburg
Weblinks
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