Ida von Lüttichau

Ida von Lüttichau

Ida von Lüttichau (* 30. Mai 1798 in Sellin/Neumark; † 1. Februar 1856 in Dresden) war eine deutsche Mäzenin und Künstlerin.

Leben

Grab von Ida von Lüttichau auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof

Ida von Lüttichau wurde als Tochter des Königlich Preußischen Oberstallmeisters Christoph von Knobelsdorff geboren. Sie erhielt eine vielseitige und tiefgründige private Ausbildung in Sprachen, Literatur, Philosophie, Malerei und Musik. Im Jahr 1818 heiratete sie Wolf Adolf August von Lüttichau, der ab 1824 Generaldirektor des Königlich Sächsischen Hoftheaters in Dresden wurde.

Sie setzte sich erfolgreich ein für die Berufung des Dichters Ludwig Tieck zum Dramaturgen am Hoftheater und gehörte in der Folge zu seinem literarischen Kreis. Ida von Lüttichau kam in engen Kontakt mit vielen Künstlern, Wissenschaftlern und geistigen Größen ihrer Zeit wie zum Beispiel Carl Maria von Weber, Karl Friedrich Schinkel, Friedrich von Raumer (mit ihm war sie über 20 Jahre eng befreundet), Sarah Austin, Felix Mendelssohn Bartholdy, Ida Gräfin Hahn-Hahn, Giacomo Meyerbeer, Karl Gutzkow, Bernhard von Lindenau, Johann Wilhelm Löbell und Carl Gustav Carus. Carus, zu dem sie eine intensive geistige Beziehung entwickelte, wurde ab 1844 ihr Leibarzt.

Ida von Lüttichau übte großen Einfluss auf das Wirken ihres Ehemannes als Generalintendant der Königlichen Musikalischen Kapelle und der Hofbühne aus. Sie unterstützte ihn unter anderem bei der Auswahl von Theaterstücken und der Anstellung neuer Mitglieder in der Kapelle und am Theater. Im Jahr 1830 errichteten sie und ihr Ehemann das Palais Lüttichau, das sie auch bewohnten. Richard Wagner widmete Ida von Lüttichau seine 1843 in Dresden uraufgeführte Oper Der Fliegende Holländer.

Ida von Lüttichau starb an einem Gehirnschlag und wurde auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof beigesetzt. Ernst Rietschel schuf kurz nach ihrem Tod eine Porträtbüste von ihr.

Literatur

  • Mondrian W. Graf v. Lüttichau (Hrsg.): Wahrheit der Seele – Ida v. Lüttichau (1798-1856) ( = Beiträge zur Familiengeschichte der Herren, Freiherren und Grafen v. Lüttichau, 3. Teil, 3. Teilband), Leipzig 2010 ISBN 978-3-923211-65-4 (pdf)
  • Ludwig Tieck und Ida von Lüttichau in ihren Briefen. Hrsg. von Otto Fiebiger. Dresden 1937 (Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, Heft 32)

Weblinks


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