Mieszkowice

Mieszkowice
Mieszkowice
Wappen von Mieszkowice
Mieszkowice (Polen)
Mieszkowice
Mieszkowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Gryfino (Greifenhagen)
Fläche: 5 km²
Geographische Lage: 52° 47′ N, 14° 29′ O52.78333333333314.483333333333Koordinaten: 52° 47′ 0″ N, 14° 29′ 0″ O
Höhe: 46 m n.p.m
Einwohner:

3526
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 74-505
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZGR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 31: StettinSłubice
DW 126: Osinów DolnyDębno
Schienenweg: PKP-Linie 273: Breslau–Stettin
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 25 Ortschaften
10 Schulzenämter
Fläche: 239 km²
Einwohner:

7291
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 31 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3206053
Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Piotr Szymkiewicz
Adresse: ul. Fryderyka Chopina 1
74-505 Mieszkowice
Webpräsenz: www.mieszkowice.pl

Mieszkowice [mʲɛʃkɔˈvʲiʦɛ] (deutsch Bärwalde in der Neumark; kaschubisch: Berwôłd) ist eine polnische Stadt in der Woiwodschaft Westpommern und gehört zum Powiat Gryfiński. Sie hat etwa 3.500 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Stadt liegt im Süden der Woiwodschaft Westpommern am Fluss Kuritz (pol. Kurzyca), 15 Kilometer östlich der Oder. Über die Landesstraße 31 (droga krajowa 31) ist nach Norden Chojna (Königsberg in der Neumark) und nach Süden Küstrin zu erreichen. Der deutsch-polnische Grenzübergang Hohenwutzen ist 40 Kilometer entfernt. Es besteht Anschluss an die Eisenbahnlinie von Stettin nach Küstrin. Im Westen befindet sich ein großes Waldgebiet, das touristisch erschlossen ist. Bei den zur Gemeinde gehörenden Dörfern Troszyn und Zielin wird Erdgas und Erdöl gefördert.

Geschichte

Über den Zeitpunkt der Besiedlung des Ortes, die vermutlich im 13. Jahrhundert erfolgte, ist wenig überliefert.[3] Sie wird dem Rittergeschlecht Behr zugeschrieben, das auch die Orte Bernstein (pol. Pełczyce) und Bärfelde (pol. Smolnica) begründete. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass an der alten Handelsstraße von Küstrin nach Stettin einmal eine größere Burg gestanden hat.

Auf einer Halbinsel am Bärwalder See und den Kuritzsümpfen erfolgte die planmäßige Stadtanlage um einen großen Marktplatz. Markgraf Albrecht III. hielt sich seit 1295 nachweislich mehrfach in Berenwalde auf, in diesem Zusammenhang wurde der Ort im Jahre 1298 erstmals als civitas bezeichnet. 1298 begann der Bau der Marienkirche. Ob Albrecht die Ansiedlung zur Stadt erhob, bleibt ebenfalls ungewiss. Bärwalde blieb auch unter seinen Nachfolgern ein beliebter Aufenthaltsort der brandenburgischen Markgrafen. Am 14. August 1319 verstarb in Bärwalde der letzte askanische Markgraf von Brandenburg, Woldemar, der der Stadt zuvor im Jahre 1317 die Stadtrechte erneuert hatte. 1320 verstarb hier auch sein Neffe Heinrich im Alter von 10 oder 12 Jahren, damit erlosch die Linie.

1337 umfasste das Bärwalder Land 29 Dörfer und die Immediatstadt war das Zentrum des Herrschaftsgebietes der Ritterfamilie Behr. Zu dieser Zeit gehörten viele Bewohner der Stadt und ihrer Umgebung der religiösen Bewegung der Waldenser an. 1353 wurde Bärwalde zur Münzstätte der Neumark. Bärwalde war seit dem 14. Jahrhundert eine ummauerte Stadt. Die Stadtmauer mit ihren 26 Weichhäuser blieb erhalten, die Stadttore wurden abgetragen. Die Hussiten fielen 1433 in Bärwalde ein und brannten die Stadt nieder. In den Jahre 1540 und 1558 erlitt die Stadt durch Stadtbrände starke Zerstörungen.

Während des Dreißigjährigen Krieges handelten hier am 23. Januar 1631 der schwedische Bevollmächtigte Gustaf Graf Horn mit dem Gesandten Richelieus, Hercule de Charnacé, den Vertrag von Bärwalde aus, in dem Frankreich einen großen Teil der schwedischen Kriegskosten übernahm.

1633 wurde die Stadt durch die Truppen Wallensteins verwüstet. 1637 erfolgte der Durchzug des schwedischen Heeres. In Folge der mehrfachen Plünderungen und Zerstörungen verödete die Stadt. Noch 1680 betrug die Zahl der Bürger Bärwaldes lediglich 80. Im 18. Jahrhundert erholte sich die Stadt etwas, Bärwalde erlangte aber nie wieder seine einstige Bedeutung und blieb eine Ackerbürgerstadt.

Ein Aufschwung setzte durch neue Verkehrsanbindungen ein. 1853 entstand die Chaussee nach Küstrin. 1877 erhielt die Stadt durch die Bahnstrecke von Stettin nach Küstrin einen Eisenbahnanschluss.

Von 1818 bis 1945 war Bärwalde Teil des Landkreises Königsberg (Neumark).

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die zu etwa einem Drittel zerstörte Stadt zu Polen. Sie erhielt den Namen Mieszkowice. Namenspatron ist der erste Piastenherzog Mieszko I. und Gründervater Polens, dem zu Ehren 1961 ein Denkmal auf dem alten Marktplatz errichtet wurde.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Mieszkowice

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

  • Elias Loccelius, auch Löckel, (1621–1704), Chronist der Neumark und Autor der Marchia Illustratia, war zwischen 1650 und 1673 Pfarrer in Bärwalde.
  • Ida von Lüttichau (geb. von Knobelsdorff) (1798–1856), geboren in Sellin; Mäzenin und Künstlerin
Mieszkowice, Marienkirche

Gemeinde

Die Stadt- und Landgemeinde Mieszkowice umfasst ein Gebiet von 239 km² mit 7.405 Einwohnern. Dazu gehören folgende Orte mit Schulzenämtern (sołectwo). Ehemalige deutsche Namen sind in Klammern:

  • Czelin (Zellin)
  • Goszków (Gräfendorf)
  • Kłosów (Klossow)
  • Kurzycko (Voigtsdorf)
  • Plany
  • Stare Łysogórki (Alt Lietzegöricke bzw. Lietzegöricke)
  • Stary Błeszyn (Alt Blessin bzw. Blessin)
  • Mieszkowice (Bärwalde)
  • Troszyn (Trossin)
  • Wierzchlas (Falkenwalde)
  • Zielin (Sellin)

Weitere Ortschaften der Landgemeinde ohne Schulzenamt sind:

  • Chrzęstno
  • Goszkówek (Gräfendorf)
  • Gozdowice (Güstebiese)
  • Jamno
  • Kamionka (Steinbachsgrund)
  • Kępa Troszyńska (Kapernaum)
  • Kiwity (Kiewitt)
  • Mirogniew (Woltershof)
  • Motary (Plantage)
  • Nowiny
  • Ostępy
  • Ranowo (Karlshöhe)
  • Rogaczewo (Rote Mühle)
  • Sitno (Schönfeld)
  • Starzyn
  • Wierzchlasek (Neu Falkenwalde)

Verweise

Literatur

  • Roland L. Busch: Bärwalde in der Neumark – Lebensdaten einer Stadt und ihrer Bewohner, 1996.

Weblinks

 Commons: Mieszkowice – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  3. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 101.

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