- Irena Wachendorff
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Irena Wachendorff (* 1961 in Bonn) ist eine deutsche Lyrikerin und Friedensaktivistin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Abitur studierte Irena Wachendorff Violine an der Musikhochschule Köln/Aachen bei Hariolf Schlichtig. Während des Studiums arbeitete sie am Stadttheater Aachen in Bühnenmusikrollen, u.a. bei der deutschen Uraufführung von Jérôme Savarys „Melodies de Malheur“ und Ariane Mnouchkines „Mephisto“ unter der Regie von Dieter Löbach. Von 1990 bis 1995 leitete sie die Fachgruppe Musik und Literatur der GEDOK in Bonn.
1989 erschien ihr erster Gedicht- und Aphorismenband „Freizeichen“, herausgegeben vom WOK West-Ost-Kulturwerk e.V. Im Auftrag des WOK und des Auswärtigen Amtes bereiste sie Polen und Bulgarien und leitete an der Universität Sofia einen Workshop für neue deutsche Lyrik. Dafür wurde sie mit der goldenen Ehrennadel der Universität Sofia ausgezeichnet. Einer der Schwerpunkte ihrer Lyrik und Aphorismen ist die Auseinandersetzung mit der Shoah und die Folgen für Gesellschaft und Individuum. Sie widmet sich aber darüber hinaus auch alltäglichen Themen wie Liebe und menschlichem Miteinander. Ihre Texte wurden mehrfach vertont.
Irena Wachendorff hält regelmäßig Vorträge an Schulen[1] über – ethnische und religiöse Schranken überwindende – Gefühle wie Liebe, Haß, Sehnsucht und Schmerz und deren Auswirkungen auf die aktuelle Politik sowie über den Einklang von Musik und Poesie. Darüber hinaus ist sie Mitglied des Bündnisses für Frieden und Demokratie und Peace Now. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt gilt der Aufklärung über Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und deren Ursachen.
Seit einigen Jahren engagiert sich Irena Wachendorff im Rahmen des ersten arabisch-jüdischen Waldorfkindergartenprojektes „Ein Bustan“ (arabisch für: eine Quelle im Garten) mit dem Ziel, den Friedensprozess und die Versöhnung zwischen Juden und Arabern in Israel über den Abbau gegenseitiger Vorurteile und Sprachbarrieren zu unterstützen.
Veröffentlichungen
- Freizeichen WOK, Bonn 1989
- Grenzwort BoD, Norderstedt 2005 ISBN 3-8334-3330-2
- Eurydike dreht sich um Kovar Verlag, München 2008 ISBN 978-3-86577-113-1
Vertonungen
- Martin Christoph Redel, Erträumt - Gesänge auf Texte von Irena Wachendorff für Mezzosopran und Klavier op 60 Boosey & Hawkes, uraufgeführt am 10. Mai 2007
- Martin Christoph Redel, Erträumt - Gesänge auf Texte von Irena Wachendorff für Mezzosopran und Orchester op 60 a Boosey & Hawkes, uraufgeführt am 10. Juli 2007
- Martin Christoph Redel, Schattenmond - Endzeitgesänge auf Texte von Irena Wachendorff und Fragmenten aus Briefen von Sophie Scholl für 8-stimmigen Frauenchor a cappella op 65 Boosey&Hawkes, uraufgeführt am 8. November 2009
- Konrad Lang, Eurydike dreht sich um - Liederzyklus auf Gedichte von Irena Wachendorff für Mezzo-Sopran,Bariton,Viola und Klavier, uraufgeführt am 23. Mai 2010
- Martin Christoph Redel, Innen-Lieder - für Bratsche solo auf Gedichte von Irena Wachendorff op 67 Boosey & Hawkes, uraufgeführt am 27. Februar 2011 in Wien
Weblinks
- Literatur von und über Irena Wachendorff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Internet-Präsenz
- Eindringliche Gesänge gegen das Vergessen in hiergeblieben.de Besprechung einer Aufführung der vertonten Gedichte 2009
Literatur und Quellen
- Hans-Dieter Hey:Verirrt und verwirrt in NrhZ online
- Jules Jamal El-Khatib: Jüdischer Selbsthass und Friedensarbeit – Ein Gespräch mit Irena Wachendorff
- Portrait im General-Anzeiger
Einzelnachweise
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