Theater Aachen

Theater Aachen
Theater Aachen bei Nacht

Das Theater Aachen ist eine kulturelle Stätte in Aachen, an der theatralische Stücke, Opern, Operetten, Musicals, Musikkonzerte usw. aufgeführt werden. Es besitzt ein eigenes Sinfonieorchester, das seit 2002 unter der Leitung von Generalmusikdirektor Marcus R. Bosch steht. In Aachen ist es eine Sehenswürdigkeit in der Nähe des Elisenbrunnens, der aus der gleichen Zeit stammt. In der Spielzeit 2008/2009 besuchten 150.000 Zuschauer die Vorstellungen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anlässlich des 25. Thronjubiläums des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. erfolgte am 16. November 1822 in Aachen die Grundsteinlegung für das Theater. Der ursprüngliche Entwurf von Johann Peter Cremer wurde von Karl Friedrich Schinkel, zu dieser Zeit in der Oberbaudeputation in Berlin tätig, insofern bearbeitet, als dass er den von Cremer mit sechs Säulen etwas schmaler geplanten Portikus auf acht Säulen und somit die gesamte Gebäudebreite vergrößerte. Ebenso lieferte er Vorschläge für den Figurenschmuck des Giebelfeldes, die Johann Baptist Joseph Bastiné zeichnerisch umsetzte. Die Bauausführung lag in den Händen des Aachener Baumeisters Andreas Hansen. Bereits zwei Jahre später, am 15. Mai 1825, wurde das Theater eröffnet. Im Jahre 1893 wurde der eiserne Vorhang eingebaut und im Theater das elektrische Licht eingeführt. Im Zweiten Weltkrieg, am 14. Juli 1943, wurde es durch einen Bombenangriff komplett zerstört, nur ein kleiner Teil des vorderen Bereichs blieb erhalten. Nach Kriegsende wurde das Theater Aachen wieder aufgebaut. Am 3. Dezember 1951 wurde es mit einer Aufführung von Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg wiedereröffnet. Das Theater Aachen war für einige große Künstler Anfangspunkt ihres Wirkens, unter anderem Fritz Busch (1912–1918), Herbert von Karajan (1934–1942), Wolfgang Sawallisch (1953–1958), Hansjörg Felmy (1953) und Jürgen Prochnow (1968–1970).

Im Spielplan des Theaters Aachen finden sich Werke klassischer Schauspiel- und Musiktheaterliteratur. Bekannt sind die Uraufführungen des Musicals Gaudí von Eric Woolfson am 9. Oktober 1993 und des Musicals Blood Red Roses von Marc Berry und Michael Korth am 8. August 1998 unter dem Generalintendanten Elmar Ottenthal (1992–1999). Unter dem Generalintendanten Dr. Paul Esterházy (2000–2005) wurden am Theater Aachen 8 Opern uraufgeführt. Darunter 2005 die Oper Acquanetta.

Neben der Bühne im großen Haus gibt es in Aachen Kammerspiele und kleinere Bühnen. Seit 1950 gibt es zudem das Grenzlandtheater Aachen, das als Zimmertheater vom Schauspieler Kurt Sieder gegründet wurde. Heute bereichern auch zahlreiche freie Theater die Kulturscene der Stadt.

Inschrift

Nach der über dem Hauptportal angebrachten lateinisch-griechischen Inschrift Musagetae Heliconiadumque Choro „Dem Musenführer und dem Chor der Helikoniaden“ ist es dem Apoll (Musenführer) und dem Chor der Musen des Helikon geweiht.

Künstlerische Leitung

Generalmusikdirektoren
Intendanten/Generalintendanten ab 1920

Intendanten:

  • 1920–1921 Anton Ludwig (kommissarisch)
  • 1921–1924 Francesco Sioli
  • 1924–1928 Otto Maurenbrecher
  • 1928–1933 Heinrich Karl Strohm
  • 1933–1934 Francesco Sioli
  • 1934–1939 Edgar Groß
  • 1939–1944 Otto Kirchner
  • 1945–1946 Kurt Sieder
  • 1946–1949 Kurt Arndt
  • 1949–1950 Otto Kirchner

Generalintendanten:

Literatur

  • Alfons Fritz: "Zur Baugeschichte des Aachener Stadttheaters", in: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. 22. 1900. Kaatzer, Aachen, 1900.
  • Alfons Fritz: "Theater und Musik in Aachen seit dem Beginn der preussischen Herrschaft", in: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins (ZAachenerGV) 39, 1917, S. 1–154
  • Alfons Fritz: "Stadttheater Aachen. Amtliche Festschrift zur Hundertjahr-Feier des Aachener Stadttheaters 1925", LaRuelle, Aachen, 1925.
  • Alfons Fritz: "Die Entwicklung der Aachener Stadtmusik vom städtischen Harmoniekorps zum städtischen Orchester (1721–1852) und ihre Beziehungen zur Münstermusik", in: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins (ZAachenerGV) 48/49, 1926/27, S. 121–189
  • Klaus Schulte - Peter Sardoc: "150 Jahre Stadttheater Aachen in Fotos und Dokumenten", Aachen, 1975
  • Klaus Schulte - Peter Sardoc: "Von Ringelhardt bis Mundorf" (Künstler und Persönlichkeiten des Aachener Stadttheaters) Aachen, 1977
  • Klaus Schulte - Peter Sardoc: "Herbert von Karajan - Seine Karriere begann in Aachen" (Eine Dokumentation zum 100. Geburtstag) Trier, 2008
  • Klaus Schulte - Peter Sardoc: "Zum Geburtstag des Führers: Fidelio" (Das Aachener Theater unter dem Hakenkreuz) Trier, 2010

Weblinks


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