- J. S. Bach-Stiftung
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Die J. S. Bach-Stiftung ist eine im Jahr 1999 gegründete Schweizer Stiftung mit Sitz in St. Gallen.[1] Sie realisiert die integrale Aufführung und Dokumentation des Vokalwerks von Johann Sebastian Bach.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gründer
Gründer der J. S. Bach-Stiftung sind der Musiker Rudolf Lutz (künstlerische Leitung) und der Privatbankier Konrad Hummler. Aus privaten Mitteln wurde der finanzielle Grundstock gelegt.
Vorhaben
Ziel der Stiftung
Ziel der Stiftung ist, das gesamte Vokalwerk Johann Sebastian Bachs (1685–1750) in einer Gesamtaufführung darzustellen.
Bei einer Aufführung pro Monat dauert das Vorhaben an die 25 Jahre, geht es doch um mehr als 200 Kantaten, sechs Motetten, diverse Messen-Sätze, Oratorien, Passionen und die h-Moll-Messe.
Die Stiftung bezweckt gemäss Gründungsurkunde «die Förderung des Kulturlebens in der Region Ostschweiz, indem sie Trägerschaften und Einzelpersonen unterstützt, die sich in edukativer Weise um die öffentliche Aufführung des Gesamtwerkes von Johann Sebastian Bach bemühen, um so insbesondere der Jugend die Bedeutung seines musikalischen Schaffens näherzubringen».[1]
Ein weiteres formuliertes Ziel der Stiftung ist es, in regelmässigen Abständen Konzertmitschnitte des gesamten Vokalwerks von guter Qualität und in genügender Abdeckung zu liefern, da solche bisher fehlten.
Tätigkeiten
Abfolge
Pro Abend wird nur eine Kantate, diese dafür aber zweimal, aufgeführt. Vor jedem Konzert findet ein Einführungsworkshop statt, und zwischen den beiden Aufführungen erfolgt eine Reflexion über den Kantatentext. Genannte Referate sind im Jahr 2011 gestaltet worden vom Psychiater Daniel Hell, vom Theologen Eberhard Jüngel, von der Völkerrechtlerin Kerstin Odendahl[2], der Schriftstellerin Angelika Overath und anderen.
Örtlichkeiten
Die Kantaten werden zumeist in der Grubenmann-Kirche im appenzellischen Trogen aufgeführt.
Chor und Orchester
Der Chor und das Orchester der J. S. Bach-Stiftung stehen unter der Leitung von Rudolf Lutz. Das flexible Ensemble führt die Kantaten mit der erforderlichen variablen Besetzung auf und orientiert sich an der historischen Aufführungspraxis.
Bis im Januar 2011 trat das Vokal- und Instrumentalensemble unter dem Namen Schola Seconda Pratica auf. Sein Verständnis von Bachs Kantaten kommt hauptsächlich aus dem Kern des Generalbasses heraus, was sich in dieser Namensgebung widerspiegelte: Seconda Pratica bedeutet die zweite Praxis und meint die «nachfolgende» Schreibart. Dieser Fachbegriff bezeichnet jene basszentrierte Musik, welche sich um 1600 von Italien her durchsetzte. Der Begriff Schola wies darauf hin, dass im Hinblick auf die langjährige Dauer der Gesamtaufführung des Vokalwerks durch die J. S. Bach-Stiftung eine historisch orientierte Orchesterschulung vorgesehen ist.
Vokalsolisten
Zu den öfters Mitwirkenden zählen die Sängerinnen Maria Cristina Kiehr und Nuria Rial. Auch Hans Jörg Mammel und Klaus Mertens sind schon im Rahmen des Projektes aufgetreten.
Auszeichnungen
Im Jahr 2011 hat die J. S. Bach-Stiftung beim ersten Schweizer Social Media Award den dritten Rang erzielt.[3]
Veröffentlichungen
DVD und Anthologie
Aus der Sammlung der Reflexionen entsteht mit der Zeit eine «J. S. Bach-Kantatenanthologie des 21. Jahrhunderts» in Buchform. Eine Sammlung von allen DVDs mit Konzertmitschnitten eines «Bachjahres» erscheint ebenfalls jährlich.
TV
Seit August 2011 wird auf Tele Ostschweiz jeden Sonntag die Aufnahme einer Kantate inklusive Einführungsworkshop und Reflexion ausgestrahlt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Eintrag der «J. S. Bach-Stiftung» im Handelsregister des Kantons St. Gallen, abgerufen am 5. September 2011.
- ↑ Siehe: Kerstin Odendahl: Gottvertrauen als Kraft zur Veränderung – Der Aufstand in der arabischen Welt im Spiegel der Bachkantate «In allen meinen Taten». In: Neue Zürcher Zeitung vom 2. April 2011, abgerufen am 6. September 2011.
- ↑ Social Media Award: Vorstellung der Gewinner auf der Website Award Corporate Communications, abgerufen am 5. September 2011.
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