JOSEPH (Modemarke)

JOSEPH (Modemarke)
Logos der JOSEPH-Marken

JOSEPH ist eine 1983 von Joseph Ettedgui in London gegründete Modemarke für Damen und Herren. Die Marke JOSEPH wurde 2005 vom japanischen Textilgiganten Onward Kashiyama Ltd. gekauft und besteht bis heute.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmen

Neutrale Farben, schlichte Modelle, von der Herrenmode inspirierte Schnitte für Damen, zeitlose Klassiker und - vor allem in den 1990er Jahren - schmal geschnittene Damenhosen begründeten den rasanten Aufstieg der Marke JOSEPH.

Bereits 1979 hatte Joseph Ettedgui in London eine von Norman Foster konzipierte Boutique namens JOSPEH eröffnet, in welcher er neben kontinetaleuropäischer Designer-Mode seine eigenen schlichten Mode-Entwürfe unter dem Namen JOSEPH anbot. 1983 gründete er offiziell das Unternehmen JOSEPH Ltd. Es folgten über die Jahre die Labels JOSEPH Tricot (Strickwaren, ab 1979), JOSEPH pour la maison (Haushaltswaren, ab 1984), JOSEPH Bis (modische Zweitline, ab 1985), JOSEPH pour la ville (Businessmode, ab 1986). Eigene JOSEPH-Boutiquen - zunächst in London und Europa, später auch weltweit - wurden eröffnet. 1991 betrug der Umsatz 22 Millionen Pfund. 1993 wurde das Jeans-Label JOSEPH Denim präsentiert und erstmals eine komplette Herrenlinie, JOSEPH Homme, angeboten, obwohl es zuvor schon Herrenmode von JOSEPH gegeben hatte. Hierfür wurde ein eigenes Geschäft auf der South Molton Street in London eröffnet. Zu den Herrenmode-Kunden gehörten Prominente wie Mick Jagger, Paul McCartney, Elton John oder David Bowie.[1] Die 1990er Jahre waren die Glanzzeiten der Marke JOSEPH.

1997 wurden alle JOSEPH-Geschäfte, die in den 1980er Jahren minimalistisch schlicht mit schwarzem Marmor und Chrom und in den 1990er Jahren mit kahlem Beton und weißen Möbeln versehen waren, freundlicher gestaltet. Unter dem Label JOSEPH Essentials wurden nun zeitlose Basisteile angeboten. Der Umsatz der JOSEPH-Gruppe lag mittlerweile bei 30 Millionen Pfund, die Belegschaft bestand aus 200 Mitarbeitern. Im gleichen Jahr eröffnete eine JOSEPH-Boutique auf der Königsallee in Düsseldorf (Anfang 2000er geschlossen).[2] Anfang 1999 wurde erstmals eine kleine JOSEPH-Möbelkollektion vorgestellt. Zur Jahrtausendwende bestanden weltweit 24 JOSEPH-Boutiquen und die JOSEPH Group Ltd. erzielte einen Umsatz von 75 Millionen Euro.

1999 verkauften Ettedgui und sein Bruder Franklin das Unternehmen für fast 100 Millionen Pfund an den belgischen Investor Albert Frère, wofür Frère einen 54 %-igen Anteil am Unternehmen erhielt. 18 % der Anteile blieben bei Joseph und Franklin Ettedgui, 18 % erhielt der Modemanager Robert Bensoussan, 10 % gingen an LVMH.[3] Ettedgui selbst erhielt bei dem Deal um die 30 Millionen Pfund und blieb Kreativchef; sein Bruder Franklin COO. 2000 übernahm Frère die Anteile von Besoussan, der für kurze Zeit die Rolle des CEO bei JOSEPH übernommen hatte, und hielt damit 72 % am Unternehmen.[4] Mittlerweile führten die JOSEPH-Boutiquen neben der eigenen Linie u.a. Designer wie Alexander McQueen, Balenciaga, Azzedine Alaia, John Galliano oder Diane von Fürstenberg.

2004 gab es weltweit 63 JOSEPH-Boutiquen. Im Mai 2005 wurde das Unternehmen für ca. 140 Millionen Pfund an den japanischen Modekonzern Onward Kashiyama, langjähriger Lizenzpartner von JOSEPH in Japan, verkauft.[5] Ettedgui und sein Bruder Franklin erhielten bei der Transaktion für den Verkauf ihrer verbleibenden Anteile weitere 20 Millionen Pfund. Die beiden verließen das Unternehmen Ende 2005. 2008 lag der Umsatz bei fast 82 Millionen Euro.[6]

JOSEPH heute

2010 gab es weltweit 34 JOSEPH-Boutiquen, vornehmlich in London und Japan, aber auch in Großbritannien, Frankreich, Manhattan, Hong Kong, Korea, Taiwan und China. Die einzelnen Boutiquen führen unterschiedliche Marken-Sortimente, jedoch alle die JOSEPH-Damenmode.

CEO von JOSEPH ist seit 2008 die ehemalige Furla-Managerin Sara Ferrero. Alain Snege, ein ehemaliger Colette-Einkäufer ist künstlerischer Direktor und Chefeinkäufer; Louise Trotter, eine ehemalige JIGSAW-Designerin, ist Kreativdirektorin.[7] Die JOSEPH-Kollektionen liegen preislich ca. 30 % bis 40 % unter den Preisen der Designer-Mode, die ebenfalls in den JOSEPH-Boutiquen angeboten wird. Die Herrenmode der Marke, JOSEPH Homme, wird vornehmlich in Japan vertrieben.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Joseph increases his manpower: A fashion empire has grown, with the launch of Joseph Ettedgui's menswear range, independent.co.uk, 2. Oktober 1993
  2. Joseph Ettedgui: Der britische Style-Setter pflegt sein Insider-Image, textilwirtschaft.de, 17. Juli 1997
  3. Bei Joseph Group steigen Investoren ein, textilwirtschaft.de, 30. September 1999
  4. Joseph's gurus seek successor, telegraph.co.uk, 22. August 2000
  5. Onward Kashiyama kauft Luxusfilialist Joseph, textilwirtschaft.de, 18. Mai 2005
  6. Sara Ferrero ist neuer CEO bei Joseph, textilwirtschaft.de, 2. Juni 2008
  7. Joseph Revs Up for Revamp, wwd.com, 6. Juli 2009

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