Stone Island

Stone Island
Das Logo der Marke

Stone Island ist eine international bekannte italienische Herren-Modemarke im gehobenen Preissegment mit eigenen Einzelhandelsgeschäften.

Das Label wurde 1982 vom italienischen Designer Massimo Osti (* 6. Juni 1944 in Baricella, † 6. Juni 2005 in Bologna) als zweite Linie zur C.P. Company-Hauptkollektion gegründet. Osti hatte das Unternehmen C.P. Company SpA 1974 in Ravarino ins Leben gerufen, zu welchem schließlich die Marken C.P. Company, Stone Island und Boneville (1995 eingestellt) gehörten. Stone Island wurde bekannt als Vorreiter im Bereich von speziellen Färbetechniken und einzigartiger, unkonventioneller Oberflächenbehandlung. Die Marke war bspw. eine der ersten, die den Stonewash-Effekt serienmäßig zum Einsatz brachte.

Unternehmensgeschichte

Stone Island

Der Name Stone Island, ursprünglich von Ostis Frau Daniela als "isola di pietra" (dt. 'Steininsel') vorgeschlagen, soll die Freiheit einer Insel und die Unverwüstbarkeit von Stein symbolisieren.[1] Osti hatte sich bei der Namensfindung von Romanen von Joseph Conrad inspirieren lassen.[2] Osti hatte die Zweitlinie ins Leben gerufen, um innovative Stoffentwicklungen, die für seine hochwertig-schlichte Hauptkollektion C.P. Company zu progressiv waren, in eine Kollektion umsetzen zu können.

Innovationen

Neue, teils futuristisch anmutende, Produktentwicklungen Ostis der 1980er Jahre, für die zum Teil spezielle Industriemaschinen geschaffen werden mussten und welche oftmals mit Patenten einhergingen, waren bspw. mit einer (hauchdünnen) Gummi-Schicht einseitig bezogene Baumwolle (Stone Island Raso Ray Parka, 1983), Wolle (Stone Island Rubber Wool Parka, 1986) oder Flachs (Stone Island Rubber Flax Jacket, 1987), um Wasserdichtigkeit zu erzeugen, sowie ein Stoffmaterial, das nach einer Quarz-Behandlung durch Wärmeeinwirkung seine Farbe veränderte (Stone Island Ice Jacket, 1985), mit Stahl-Fäden versetztes Stoffmaterial (Stone Island Pure Metal Shell Jacket, 1988) und die Verarbeitung von Glaspartikeln im Obermaterial (Stone Island Reflective Jacket, 1989).[3][4]

Eigentumsverhältnisse

1983 verkaufte Osti C.P. Company, und damit Stone Island, zu 50 % an die GFT-Gruppe, einen italienischen Textil- und Lizenzmode-Hersteller. Carlo Rivetti, der Sohn des GFT-Eigners, wurde 1989 zum Geschäftsführer von C.P. Company SpA bestellt. GFT übernahm C.P. Company 1991 komplett. Als die C.P. Company SpA 1993 aus der GFT-Gruppe ausgegliedert werden sollte, übernahmen Carlo Rivetti und seine Schwester Cristina mit ihrer Firma Rivetex das Unternehmen.[5] Osti schied 1994 als Designer aus, seine letzte Stone Island Kollektion war die Saison Sommer 1995. Bis 2008 übernahm der englische Designer Paul Harvey das Design der Stone-Island-Kollektionen im Stile Ostis. Seither kümmert sich ein Design-Team unter der Leitung der Designerin Gionata Malagodi, die bereits zwischen 1994 und 1998 (anfangs noch zusammen mit Osti), für das Label verantwortlich war, um die Kollektionen. Anfang 2010 verkaufte Rivetti das Label C.P. Company, um sich voll auf die Marke Stone Island und deren Ausbau, besonders auch in Deutschland, konzentrieren zu können.[6]

Portfolio

Stone Island Kompass-Badge

Stone Island ist eine reine Herren-Marke und bietet seit 2006 auch eine Knaben-Kollektion (Stone Island Junior) an. Trotzdem zieht die Marke auch weibliche Kundschaft an. Das wichtigste Erkennungsmerkmal von Stone Island ist der abnehmbare Kompass-Badge am linken oberen Ärmel. Ursprünglich waren die Badges grün umrandet, wurden in der Frühlingskollektion 2000 jedoch im Rahmen einer Designänderung schwarz gefärbt. Einige limitierte Stücke tragen ein weiß umrandetes Markenzeichen. Diese sind aufgrund ihrer Rarität äußerst begehrt. Stone Island führte zudem 2001 eine Denim-basierte Zweitlinie für Herren unter dem Namen Stone Island Denims ein, welche allerdings mit der Kollektion Herbst/Winter 2009 wieder eingestellt wurde.[7] Diese Kollektion war preislich etwas niedriger angesiedelt und hatte anstelle der Kompass-Badges einen Aufdruck mit dem Schriftzug Stone Island Denims. Zudem besteht seit 2008 die technologisch-avantgardistische Stone Island Shadow Project Kollaboration mit dem Design-Team ACRONYM. Stone Island betreibt in Italien (Mailand, Rom, Verona), Großbritannien (London: Soho und Covent Garden) und Korea eigene Boutiquen sowie seit 2008 einen eigenen Online-Shop in Kooperation mit dem italienischen Internet-Einzelhändler Yoox.

Britische Fußballfans

Aufgrund der aufwändigen Produktion und stets hohen Qualitätsstandards konnte sich Stone Island mehrheitlich in Großbritannien als angesagte Casual-Marke durchsetzen. Ab Mitte der 1980er Jahre begannen sich Anhänger der Hooligan-Szene mittels Designerkleidung von Armani, Aquascutum, Burberry und besonders auch Stone Island von klassischen Fans abzuheben.[8][9] Daher besteht bei der Marke bis heute eine gewisse Assoziation zu britischen Fußballhooligans, welche auch durch Filme wie The Football Factory (2004), Hooligans (2005) und The Firm (1988, Remake 2009) in denen Stone Island prominent präsentiert wird, verstärkt wurde. Das Unternehmen selbst profitiert von den Fußball-Fans mit hohen Absatzzahlen in Großbritannien. Auf der eigenen Webseite betreibt Stone Island einen "Football Blog".[10]

Einzelnachweise

  1. BRIGHT: Ideas from Massimo Osti, hypebeast.com, 11. Juni 2010
  2. Q&A with Lorenzo Osti live on FNYC, found-nyc.com, 20. September 2009
  3. Massimo Osti: Pionier der Sportswear in der Männermode, Textilwirtschaft, 10. Oktober 1996
  4. Bright Magazine, Osti Article Translation, found-nyc.com, 18. Mai 2010
  5. Brand history, stoneisland.co.uk, abgerufen: 28. August 2010
  6. Stone Island soll ohne C.P. wachsen, Textilwirtschaft, 25. Februar 2010
  7. Stone Island - Revival für Denim, Textilwirtschaft, 18. Januar 2001
  8. Checken was die anderen anhaben, Der Standard, 8. Juni 2010
  9. Undercover with 'the firm', bbc.co.uk, 10. Mai 2002
  10. Stone Island, Drapers, 17. Juli 2010

Weblinks


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