Karl Jannack

Karl Jannack

Karl Jannack (obersorbisch Korla Janak; * 23. Januar 1891 in Cölln; † 27. Mai 1968 ebenda) war ein sorbischer Schuster, Arbeiterführer, Politiker und Domowina-Funktionär.

Seine Kindheit verbrachte Karl Jannack im oberlausitzischen Cölln. Er diente im Ersten Weltkrieg und wurde noch im Jahr 1914 Mitglied der SPD. Im Jahr 1918, nach Kriegsende, schloss er sich der Bremer Räterepublik an und nahm am Gründungskongress der KPD teil, deren Mitglied er auch wurde. Im Jahre 1919 trat er öffentlich in Bautzen gegen den sorbischen Separatismus ein, den Teile der Intelligenz nach dem Kriegsende vertraten. Er nahm von 1922 bis 1933 diverse Aufgabenbereiche als KPD-Funktionär in verschiedenen Städten wahr, so z.B. bei der Internationalen Arbeiterhilfe in Moskau oder bei der Roten Hilfe im Ruhrgebiet. Von 1934 bis 1940 war er Inhaber einer Wäscherei in Frankreich.

Im Jahre 1934, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland, wurde er interniert und ausgeliefert. Ihm wurde die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt und er wurde ins KZ Buchenwald deportiert. Dort war er Mitglied des Internationalen Lagerkomitees und tätig als Schreiber im Krankenblock, wodurch er vielen Häftlingen das Leben retten konnte.

Nach dem Sturz des Nationalsozialismus wurde er Mitglied der SED und Landtagsabgeordneter in Sachsen, wo er sich für die Bodenreform, sowie für die rechtliche Gleichstellung und Förderung der sorbischen Sprache und Kultur, einsetzte.

Von 1972 bis zur Wende trug das Sorbische Institut für Lehrerbildung in Bautzen seinen Namen.

Publikationen

  • My z čerwjenej naliku. (Wir mit der roten Nelke), 1959
  • W pazorach fašizma (In den Klauen des Faschismus), 1963

Literatur

  • Ein kleines Lexikon – Sorben/Serbja. Domowina-Verlag, Bautzen 1989, ISBN 3-7420-0405-0

Weblinks


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