Jenny Schon

Jenny Schon

Jenny Schon (* 16. Dezember 1942 in Trautenau (Trutnov) in Böhmen) ist eine deutsche Autorin mit Wohnsitz in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1945 im Kinderwagen aus dem Riesengebirge vertrieben, ist sie aufgewachsen in Brühl/Rheinland. In Köln machte sie eine Lehre als Steuerfachgehilfin. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 folgte sie einem Aufruf des Deutschen Jugendverbandes und fuhr nach West-Berlin. Dort machte sie eine Buchhändlerlehre und war Mitbegründerin der Studentenbuchhandlung "Das Politische Buch". Sie war Mitglied im Republikanischen Club und im SDS. Auf dem 2. Bildungsweg erlangte sie das Abitur. An 1969/70 begann sie ein Studium der Sinologie und Publizistik. 1972 folgte sie einer Einladung aus dem Außenministerium der VR China und fuhr nach China, obwohl die Bundesrepublik Deutschland keine diplomatischen Beziehungen zur VR hatte. Damit besuchte Jenny Schon als eine der ersten das China nach der Kulturrevolution. Seitdem diverse Veröffentlichungen zu China. Magistra Artium, Aufbaustudium Philosophie und Kunstgeschichte. Lehraufträge für chinesische Philosophie unter feministischen Aspekten.

Nach der Wende Besuch ihrer Geburtsheimat Trautenau im böhmischen Riesengebirge. Diverse Veröffentlichungen zu Böhmen, besonders über den aus Wscherau bei Pilsen stammenden Bildhauer Franz Metzner, der die Figuren am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig schuf und dessen Mitarbeiter, den akademischen Bildhauer Emil Schwantner, eines Verwandten aus der böhmischen mütterlichen Familie von Jenny Schon. Aus dieser Familie stammt auch der amerikanische Komponist und Pulitzerpreisträger Joseph Schwantner. Die Wiederbegegnung mit der Heimat floss in ihre Publikationen ein, besonders die späte Traumatisierung der Kriegskinder durch Flucht und Vertreibung. Jenny Schon schreibt für die Prager Zeitung und die Berliner Literaturkritik.

Publikationen

Lyrik

  • Böhmische/Česká Polka, Gedichte und Fotos, deutsch-tschechisch, Geest: Vechta 2005
  • Wie Männer mich lehrten, die Bombe zu halten und ich sie fallen ließ. Gedichte und Fotos, Geest: Vechta 2009

Romane/Prosa

  • (Hg.) Die Bonner kommen!. Satiren. Jaron: Berlin 1998
  • Der Graben. Roman. verlag am park/edition ost, Berlin 2005
  • Die Sammlerin. Roman. trafo: Berlin 2009
  • Mit Joachim Süß: PostelbergKindeskinder – Träume und Trauma. Erzählungen und Gedichte. Odertor/Gerhard-Hess: Bad Schussenried 2011

Sachbücher/Essays

  • China im Vertrauen auf die eigene Kraft. Reisebericht, Oberbaum: Berlin 1973
  • Frauen in China. Studie, Brockmeyer: Bochum 1982
  • Reformen in China – Reformen auch für Frauen? In: Das neue China, 4/1985, S. 5-7
  • Das Weibliche in der chinesischen Philosophie. In: Frauenstudien, Berliner China-Studien 20/1992
  • Emil Schwantner. Ein starkes Temperament in stetem Kampfe um seine formale Bändigung. Tschechisch-deutscher Katalog. Städtische Galerie Trautenau/Trutnov 1996
  • Der Mensch – keine Akte In: Das neue China 4/1997
  • Gold geb ich für Eisen – Kriegerdenkmäler in Berlin. In: Berlinische Monatsschrift, November 1997
  • Ein Haus und sein Genius. Zum 80.Todestag des Bildhauers Franz Metzner, in: Jahrbuch Heimat-Verein Berlin-Zehlendorf 1999
  • Ein fast vergessener Moderner (Franz Metzner). In: Berlinische Monatsschrift Juli 1999
  • Studieren in frischer Luft – Reminiszenzen an die Technische Universität Berlin. In: Berlinische Monatsschrift 10/1999
  • Gemeinsame Pflaumenbäume – Zum Gedenken an Libuše Moniková. In: Stifter Jahrbuch 13/1999
  • Dem Bildhauer Franz Metzner zum 80. Todesstag im Jahre 1999. In: Jahrbuch Mies-Pilsen 9/2000
  • Schallendes Gelächter im Aupa-Tal. Igo Etrich zum Gedenken. In: "Stifter-Jahrbuch" München 2000
  • Der grüblerische Melancholiker. (Rezension der Lyrik von Wolfgang Kubin) In: Das neue China 4/2000
  • Ich hab dich zum Fressen gern – Spurensuche Kannibalismus. In: Mein heimliches Auge, Tübingen, XVIII/2003
  • (Hg.) Alter. Konkursbuch 40, Tübingen 2003
  • Seine Spuren werden gesichert – Dem Trautenauer Bildhauer Emil Schwantner zum 50. Geburtstag. In: Stifter Jahrbuch 19/2005
  • Bildwerke im öffentlichen Raum Ostböhmens – Auf den Spuren des akademischen Bildhauers Emil Schwantner. In: Friedhof und Denkmal 5/2008, Sepulkralmuseum Kassel
  • (Hg.) Wo sich Gott und die Welt traf – Westberlin. Zum 50. Jahrestag – 13. August 1961. Zeitzeugen erinnern sich der ersten Jahre nach dem Mauerbau, Geest: Vechta 2011

Weblinks


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