- Jeremias Christensen
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Jeremias Christensen (* 26. März 1859 in Tingleff, Nordschleswig; † im Mai 1908 in Charlottenburg bei Berlin) war ein deutsch-dänischer Bildhauer.
Jeremias Christensen absolvierte ein Bildhauerei-Studium an der Akademie in Kopenhagen. Ab 1885 verbrachte er einige Jahre in Italien und ließ sich 1891 in Berlin nieder.
Eine von ihm geschaffene Marmorskulptur befindet sich im Tierpark Berlin, die den Namen Die Spree oder Sprea trägt. Es handelt sich um sein bekanntestes Werk, das Christensen Ende der 1890er Jahre für das Berliner Rathaus angefertigt hatte. Dort stand es in der ersten Etage vor dem Magistratssitzungssaal als Symbol einer Spreegöttin. Zusammen mit einer Unmenge weiterer Kunstwerke wie Herrscher-Standbildern, Schlachtengemälden, heroischen Wand- und Deckenbildnissen gehörte die Sprea zu dem Versuch, das Rathaus zu einer Ruhmeshalle auszugestalten, um nach dem Sieg über Frankreich im 19. Jahrhundert, der Reichseinigung 1871 und der damit gestiegenen Bedeutung Berlins als Hauptstadt etwas Einmaliges zu schaffen. Das Rathaus wurde bekanntlich zum Ende des Zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört. Bei seinem Wiederaufbau nach 1950 wurden die erhaltenen Kunstwerke nicht wieder aufgestellt sondern entweder in Museumsarchiven eingelagert oder an anderen Orten wieder aufgebaut. So erhielt die Sprea – eine idealisierte Frauengestalt mit einem Kranz im Haar, die einem neben ihr im Schilf sitzenden Bären eine mit Wasser gefüllte Muschel zum Trunk reicht – einen neuen Platz im gerade umgestalteten ehemaligen Schlosspark Friedrichsfelde.[1] Man findet die Figur etwas versteckt zwischen dem Lennéhügel und der Guanakowiese.
Einzelnachweise
- Kunsthalle zu Kiel, Neuerwerbungen 1986-1990
- ↑ W. Löschburg: Die Spreegöttin residiert im Tierpark. Artikel von etwa 1980 aus der Berliner Zeitung (Datum nicht notiert)
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