Jeremias David Alexander Fiorino

Jeremias David Alexander Fiorino

Jeremias David Alexander Fiorino, auch Friedrich Alexander Fiorino (* 3. Mai 1797 in Cassel; † 22. Juni 1847 in Dresden) war ein deutscher Miniaturenmaler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dank der durch die Französische Revolution vorangetriebenen Judenemanzipation konnte der Sohn Jeremias des David Alexander Jeremias Fiorino in Kassel den Beruf eines Porzellanmalers erlernen, sein Bruder Abraham (1805-1884) ergriff den Beruf des Optikers. „Jermiah“ Fiorino begann danach ein Studium an der Kasseler Akademie und erhielt für eine Sepiazeichnung 1815 die große Preismedaille der Akademie. An der Dresdner Kunstakademie setzte 1818 er sein Studium fort, bevor er 1821 ein Stipendium des hessischen Kurfürsten Wilhelm I. für einen Romaufenthalt erhielt. Fiorino hatte sich inzwischen auf die Miniaturenmalerei auf Porzellan und Elfenbein spezialisiert. Die Rückkehr von Dresden nach Kassel für eine Professur zerschlug sich durch den im Gefolge der Pariser Julirevolution in Kassel erzwungenen Machtwechsel auf Friedrich Wilhelm I., Fiorino kehrte wieder nach Sachsen zurück. Obwohl er dessen Hofmaler war, wurde ihm die Heirat mit der Dresdnerin Johanna Elb (1812-1831) vom sächsischen König Anton nicht gestattet, so dass beide heimlich im böhmischen Teplitz heirateten, Johanna starb allerdings schon im Folgejahr. Seit 1831 nannte er sich Friedrich Alexander Fiorino[1]. Er gehörte 1839 zu den elf Juden, die im Dresdner Kunstverein Mitglied waren.

Johann Siegwald Dahl hat ihn 1846 gezeichnet. Sein Grab und das Grabmal von Hannchen Elb sind auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Dresden.

Arbeiten von Fiorino sind heute in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und im Stadtmuseum Kassel zu sehen. Ernst Lemberger vermutete unter den auf dem Markt angebotenen Stücken viele Fälschungen.

Literatur

  • Alexander Fiorino, Der Miniaturmaler Jeremias David Alexander Fiorino und seine Familie, Cassel : A. G. für Druck u. Verlag 1926 DNB
  • Artikel J. D. A. Fiorino, Abb. Miniaturbildnis der Schwägerin und Abb. Miniaturbildnis des Vaters bei Philo-Lexikon. Handbuch des jüdischen Wissens, 1. Aufl. Berlin 1935, Sp. 193f
  • H. Blumenthal, Der Miniaturmaler Jeremias David Alexander Fiorino in: Hessenland XXVI 1912 S. 39.
  • Ernst Lemberger, Jüdische Portraitminiaturisten, in: Ost und West, 1914 Heft 3 (März 1914), Spalte 195-208 [1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Friedrich Alexander Fiorino, Nachweis bei rambow

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fiorino — Der Begriff Fiorino bezeichnet: die Goldgulden aus Florenz, siehe Florin (Goldmünze) einen linken Nebenfluss des Trobiolo, siehe Fiorino (Trobiolo) ein Kleintransporter, siehe Fiat Fiorino Fiorino ist der Nachname folgender Personen: Jeremias… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Kassel — Wappen der Stadt Kassel Diese Liste enthält in Kassel (bis 1926 amtlich Cassel) geborene Persönlichkeiten sowie solche, die in Kassel ihren Wirkungskreis hatten, ohne dort geboren zu sein. Beide Abschnitte sind jeweils chronologisch nach dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Alter Jüdischer Friedhof (Dresden) — Der Alte Jüdische Friedhof in Dresden Der Alte Jüdische Friedhof in Dresden ist der älteste jüdische Friedhof in Sachsen. Er befindet sich an der Pulsnitzer Straße in der Neustadt, nahe der Martin Luther Kirche und zählt mit 3500 Quadratmetern zu …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”