Johann Arnold Bertram

Johann Arnold Bertram

Johann Arnold Bertram (* 10. Februar 1696 in Remscheid; † 30. April 1762 in Braunschweig) war Hüttenmeister zu Neuwied.

Der aus Remscheid stammende Hammerherr Johann Arnhold Bertram, dessen Familie mehrere Hammerwerke im Märkischen, in Andernach und in Mülheim (Mosel) besaß, erhielt am 31. März 1722 die Konzession zur Errichtung von zwei Hammerwerken mit freier Standortwahl. Zuerst baute er die Steinebrücker Hütte wieder auf, konnte jedoch nur angeliefertes Roheisen weiterbearbeiten. Wegen Streitigkeiten mit der Obrigkeit verpachtete er die Hütte 1725 an Wilhelm Remy aus Bendorf.

Wegen seiner "capacität und geschicklichkeit" wurde er am 20. Juli 1730 vom Fürsten zu Wied als Forstrat vereidigt. Dabei wurde er als "achtbarer Hüttenmeister" bezeichnet. Eine Urkunde vom 3. Juni 1741 nennt Bertram "gewesenen Forstrath und Contoir Direktor". (Personalakte 17-9-2, Fürstl. Wiedisches Archiv zu Neuwied) Der Fürst zu Wied Friedrich Wilhelm, der mit der Tätigkeit seines Forst – und Kammerrats Bertram sehr zufrieden ist, erweitert die Tätigkeit im Oktober 1735, in dem er ihn zum Kriegs- und Marschkommissar ernennt. (Neuwied Akte FWA 29-12-2).

Bertram heiratete am 20. Mai 1720 in Remscheid (KB Rem Nr 656) Anna Margaretha Moritz, verwitwete Müncker aus Siegen, die Tochter des Georg Wilhelm Moritz, Bürger und Kirchenältester zu Siegen. Am 9. Mai 1741 wird er nach Königshütte bei Lauterberg im Harz als Administrator und braunschweigisch-lüneburgischer Oberhütteninspector berufen. (Urkunde im Bergarchiv Clausthal-Zellerfeld)

1741 führt Bertram das rheinländische Frischen in die Eisenproduktion der Königshütte ein. Auf seine alten Tage geht er zu seinem Sohn, Johann Georg Bertram, Landvogt in Bettmar und Obercomissarius in Braunschweig. Johann Arnold Bertram stirbt am 30. April 1762 in Braunschweig.

Es gibt im Bendorfer Gebiet noch eine weitere Persönlichkeit mit dem gleichen Namen:

  • Bertram, Johann Arnold (1703-1767) Schmied, Pfeilschmied auf Rasselstein, Hammerschmied auf dem Nettehammer

Quellen

  1. Fürstliches Archiv Neuwied
  2. Friedhelm Lang „Bendorfer Hütten“
  3. Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde von Bendorf und Umgebung e.V.
    • Die Entwicklung der heimischen Industrie und
    • Die Hüttenherren Remy und Hoffmann
  4. Manfred Reinnarth „Die Suche nach Michel Renard“
  5. Bergarchiv des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie in Claustheal-Zellerfeld
  6. Förderkreis Königshütte, Heft 8
  7. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen / Personenstandsarchiv Brühl
  8. Evangelische Archivstelle Boppard
  9. Landeskirchliches Archiv Bielefeld Kirchenbücher Siegen
  10. Stadtarchiv Braunschweig

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