- Johann Friedrich Flatt
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Johann Friedrich Flatt (* 20. Februar 1759 in Tübingen; † 24. November 1821 ebenda) war ein evangelischer Theologe und Philosoph aus Tübingen. Sein jüngerer Bruder Carl Christian von Flatt (1772–1843) war ein berühmter Dogmatiker.
Johann Friedrich Flatt studierte Philosophie, Mathematik und Theologie in Tübingen, wechselte dann aber im Rahmen seiner Gelehrtenreise die Universität und studierte an verschiedenen Universitäten Deutschlands, vor allem an der Georg-August-Universität Göttingen, die zu jener Zeit berühmt war als das mathematische Zentrum Europas, wo er auch sein Studium beendete. 1792 wurde er zum außerordentlichen Professor der Philosophie an der Eberhard Karls Universität Tübingen berufen, 1798 dann wurde er zum ordentlichen Professor an der theologischen Fakultät berufen.
Johann Friedrich Flatt war ein Schüler von Gottlob Christian Storr und ebenso wie sein Lehrer ein Vertreter der sogenannten Älteren Tübinger Schule und des biblisch begründeten Supranaturalismus. Er wurde bekannt durch seine kritischen Vorlesungen zur Philosophie Immanuel Kants -- einerseits als erster Tübinger Professor, der sich in seinen Vorlesungen mit der Kant (einem Begründer des Supranaturalismus) auseinandersetzte -- aber vor allem durch seine Gründung und Herausgeberschaft des Magazin für christliche Dogmatik und Moral von 1796 bis 1803. Sein Forschungsschwerpunkt galt der kantischen Philosophie, christlichen Moraltheorie und der neutestamentliche Exegese.
Werke
- Commentatio in qua symbolica ecclesiae nostrae de deitate Christi sententia probatur et vindicatur, Göttingen 1788.
- Observationes quaedam ad comparandam Kantianam disciplinam cum christiana doctrina pertinentes, Tübingen 1792.
- Vorlesungen über christliche Moral, hrsg. v. Johann Christian Friedrich Steudel, Tübingen 1823.
- Vorlesungen über die Briefe Pauli, hrsg. v. Christian Daniel Friedrich Hoffmann und Christian Friedrich Kling, Tübingen 1825-31. * Magazin für christliche Dogmatik und Moral, Tübingen 1796-1803 (fortgesetzt von Friedrich Gottlieb Süskind, dem Vorgänger seines Bruders auf dem Tübinger Lehrstuhl der Dogmatik).
Literatur
- Mukendi Mbuyi, Kants Tübinger Kritiker. Die Kritik von Johann Friedrich Flatt an Kants moralischem Argument für die Annahme Gottes, Aachen 2001, ISBN 978-3-8265-9174-7.
- Michael Franz, "Tübinger Orthodoxie". Ein Feindbild der jungen Schelling u. Hegel, in: Vernunft und Glauben, Berlin 2006, S. 141-160, ISBN 978-3-05-004289-3.
- Julius Hartmann: Joh. Friedrich Flatt. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 103.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Flatt, Johann Friedrich. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 50–51.
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