Johann Samuel Büttner (Pastor)

Johann Samuel Büttner (Pastor)

Johann Samuel Büttner (* 28. April 1831 in Harsefeld bei Stade; † 23. Juli 1905 in Hannover) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Sein Vater, der Pastor Laurentius August Wilhelm Büttner (* 12. Oktober 1794 in Sottrum, Kreis Rotenburg; † 17. April 1794 in Daverden) hatte ab 1814 in Göttingen Theologie studiert, war aktiv im Corps Bremensia und 1820/21 Pfarrgehilfe in Sottrum. Ein Onkel war der Sottrumer Pastor Johannes Samuel Büttner (1750-1820).[1] Ein Vorfahr war wohl der Pastor Johann Samuel Büttner (1715-1747) aus Jork.[2]

Leben

Johann Samuel Büttner verbrachte seine Kindheit in Daverden (OT von Langwedel (Weser)) und besuchte ab 1847 das Domgymnasium in Verden. Als Junge beeindruckte ihn Ludwig Harms auf Missionsfestein in Hermannsburg (Hermannsburger Erweckungsbewegung; auch mit Pastor Karl Konrad Münkel (1809–1888)). Ab 1850 studierte er Theologie in Erlangen bei Wilhelm Löhe (Verbindung Uttenruthia) und ab 1852 in Göttingen bei Friedrich Ehrenfeuchter.

Er wurde zunächst, als Kandidat der Theologie Hauslehrer bei Freifrau von dem Kneesebeck und zugleich Lehrer an einer Töchterschule in Hildesheim. 1857–1866 war er Pfarrgehilfe seines Vaters in Daverden, bis er 1866 Pfarrer in Horneburg bei Stade wurde.[3]

Gerhard Uhlhorn wurde auf ihn aufmerksam, und holte ihn 1869 als Pastor ans Henriettenstift nach Hannover. Seinerzeit war das Henriettenstift (in der heutigen Marienstraße) ein von 36 Diakonissen betreutes Krankenhaus, dass sich keines hohen Ansehens erfreute. Er wurde Uhlhorns Nachfolger als Seelsorger unter Leitung der Oberin Anna Forcke (* 1836 in Wittingen; † 1904).[4] In enger Zusammenarbeit mit Forcke , die 1836 als Probeschwester aufgenommen und 1866 als Oberin eingeführt war, steigerten sie die Zahl der Diakonissinen bis 1905 auf 472.

Er betätigte sich auch mit Heidenmission, lutherischen Diasporapflege und war Vorsteher des hannoverschen Lutherischen Gotteskastens (gegr. 1853[5]). 1881 lehnte er eine Ruf nach Leipzig auf die erste Pfarrstelle der Nikolaikirche ab. 1883 verlieh ihm die Universität Rostock die theologische Ehrendoktorwürde.

Veröffentlichungen

  • Sechs Tage bei Ludwig Harms (Herbst 1852); In: Hannoversches Sonntagsblatt, 1899, 204–206, 211–219
  • Die Seelsorge in kirchlichen Anstalten
  • Die Barmherzigkeit, dienstbar oder frei?; 1884
  • Das Henriettenstift und seine Arbeitsgebiete: Jubelbüchlein zu dessen fünfundzwanzigstem Jahresfeste den Gliedern und Freunden desselben dargeboten; 1885
  • Suchet in der Schrift: tägliche Andachten für das ganze Kirchenjahr : aus den Texten des in der luth. Landeskirche Hannovers gebräuchlichen Lektionars; 1887
  • Lasset uns halten am Bekenntnis: Predigt, in der Kirche des Henriettenstiftes zu Hannover am Reformationsfeste, 30. Oktober 1892
  • Gottes Befehl im Diakonissenberufe; 1895
  • Mit Christo verborgen in Gott; 1906
  • Zum Andenken an Diakonisse Anna Forcke, Oberin St. Henriettenstifts zu Hannover; Riemschneider, 1904

Literatur

  • Ernst Rohde: Prediger und Seelsorger. Lebensbilder hannoverscher Pastoren. Zweite Folge. Hannover 1962, S. 38-41
  • Friedrich Wilhelm Bautz: Büttner, Johann Samuel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 804.

Belege

  1. http://www.rotenburger-rundschau.de/redaktion/redaktion/full/data_anzeigen.php?dataid=4493&page=7271
  2. http://www.kirche-altes-land.de/pages/jork/kirchengemeinde___geschichte___historie/geschichte/index.html
  3. Vgl. Artikel im BBKL.
  4. Böttcher: Hannoversches biographisches Lexikon
  5. http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Lutherischer+Gotteskasten

Weblinks


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