- Johanna von Herzogenberg
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Johanna von Herzogenberg (* 23. Juni 1921 auf Schloss Sychrov[1] bei Turnov in Nordböhmen) ist eine tschechisch-deutsche Kunsthistorikerin und Schriftstellerin. Sie ist eine Chronistin im Zusammenhang mit der Kulturgeschichte Böhmens und der Mozartstadt Salzburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Ihre Vorfahren, ein bretonisches Adelsgeschlecht, flohen während der Französischen Revolution in den sicheren Machtbereich der Habsburgermonarchie. Die adelige Familie Herzogenberg wurde 1811 in den Freiherrnstand erhoben. Die Freiin verlebte einen Teil ihrer Kindheit auf Schloss Sychrov, ihre Jugendzeit in Aussig. Sie studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie in Prag und in Tübingen. An der Prager Karlsuniversität promovierte sie zum Dr. phil. mit einer Arbeit über die Gestalten der geistlichen Spiele des Spätmittelalters. Anschließend arbeitete sie als Lektorin an der Deutschen Akademie in Antwerpen. Nach Zwangsarbeit von 1945/46 in der Nähe von Prag wurde die Adelige aus der ČSR ausgewiesen. Von 1952 bis 1986 war Johanna von Herzogenberg, die ausgebildete Verlagsbuchhändlerin ist, Geschäftsführerin, dann bis 2008 Vorstandsmitglied des Adalbert-Stifter-Vereins. Heute ist sie Ehrenmitglied des Vereins[2].
Sie war Mitbegründerin des Museums Ostdeutsche Galerie in Regensburg sowie des Fliegenden Büros zur Unterstützung tschechischer Flüchtlinge und Emigranten. Johanna von Herzogenberg hielt Vorträge im In- und Ausland zu literarischen und kulturhistorischen Themen.
Auszeichnungen
Neben dem Bundesverdienstkreuz, dem Bayerischen Verdienstorden, dem Kulturpreis der Stadt Regensburg, dem Waldschmidt-Preis des Markts Eschlkam wurde sie durch Staatspräsident Václav Havel mit dem Orden Za zásluhy ausgezeichnet.
Werke (Auswahl)
- Und sie eilten nach Bethlehem. Die Krippe aus Trebitsch, Prestel Verlag 1990
- Zwischen Donau und Moldau, Prestel Verlag 1998
- Bilderbogen aus meinem Leben, Oldenbourg Verlag 1999
- Salzburg, Vitalis Verlag 2006
Weblinks
- http://www.stifterverein.de/de/verein/vorstand.htm (siehe Schatzmeister)
Einzelnachweis
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