- Johannes Jung (Politiker)
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Johannes Jung (* 27. März 1967 in Karlsruhe) ist ein deutscher Politiker (SPD).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Nach dem Abitur 1986 am Ludwig-Marum-Gymnasium in Pfinztal absolvierte Jung ein Studium der Politikwissenschaft, des Öffentliches Rechts, des Europarechts und der Soziologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, welches er 1995 als Magister Artium (M.A.) beendete.
Anschließend war er als Geschäftsführer beim SPD-Landesverband Baden-Württemberg und danach von 1998 bis 2005 als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Brigitte Wimmer tätig.
Johannes Jung ist verheiratet und hat eine Tochter.
Partei
Jung wurde schon als Schüler 1982 Mitglied bei den Jusos und 1985 auch der SPD. Von 1990 bis 1991 war er stellvertretender Landesvorsitzender der Jusos in Baden-Württemberg.
Seit 2000 gehört er dem Vorstand des SPD-Kreisverbandes Karlsruhe-Stadt und seit 2001 auch dem SPD-Landesvorstand in Baden-Württemberg an. Seit 2006 ist er Vorsitzender der SPD Karlsruhe-Stadt. Auf der Kreisdelegiertenkonferenz des SPD Kreisverbands Karlsruhe-Stadt am 3. Juli 2008 wurde der damals 41-jährige mit 86% der Stimmen für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Jung konnte damit das Ergebnis von 2006 (72%) – damals als Nachfolger von SPD-Sozialdezernent Harald Denecken – deutlich verbessern.
Abgeordneter
Von 2005 bis 2009 war er Mitglied des Deutschen Bundestages.
Johannes Jung zog 2005 über die Landesliste Baden-Württemberg in den Bundestag ein. Eine Wiederwahl in seinem Heimatwahlkreis Karlsruhe-Stadt ist ihm 2009 nicht geglückt.
Johannes Jung war Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und dort Fachmann für Osteuropa und EU-Nachbarschaftspolitik. Im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe setzte sich Jung wiederholt für die Situation verfolgter Menschen ein. So begrüßte er beispielsweise 2009 die von den USA angekündigte Schließung des illegalen Lagers „Guantanamo“. Mehrfach hielt er Reden im Plenum des Deutschen Bundestags zum Tag der Menschenrechte. Im April 2008 moderierte Jung eine fraktionsübergreifend veranstaltete Diskussion mit dem französischen Außenminister Bernard Kouchner im Deutschen Bundestag – in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender der Gruppierung Mitglieder Europa-Union im Deutschen Bundestag. Kouchner, Gründer der Vereinigung „Ärzte ohne Grenzen“, nahm konkret Stellung zu den Zielen der französischen EU-Ratspräsidentschaft.
Diamorphingestützte Substitutionsbehandlung
Seit Beginn seiner ersten Legislaturperiode im Deutschen Bundestag setzt sich Johannes Jung für die Überführung der Diamorphingestützten Substitutionsbehandlung in die Regelversorgung, finanziert von den Krankenkassen, ein. Für die Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige initiierte Jung Anfang 2007 einen eigenen Gesetzesentwurf, der von rund 180 Abgeordneten der SPD unterzeichnet, aber in der großen Koalition von CDU/CSU abgelehnt wurde. Jung, der auch Mitglied im Vorstand der AWO Karlsruhe, dem Träger des seit 2002 laufenden Karlsruher Heroinmodellversuchs ist, war auch Erstunterzeichner des im November 2007 vorgelegten Gesetzentwurfs des Bundesrates: „Entwurf eines Gesetzes über die diamorphingestützte Substitutionsbehandlung“, der vor Jahreswechsel 2008/2009 seine Entsprechung im „Entwurf eines Gesetzes zur diamorphingestützten Substitutionsbehandlung“ fand, vorgelegt am 19. Dezember 2008, unterschrieben von mehr als 250 Abgeordneten aus den Fraktionen von SPD, Grünen, FDP und Die Linke. Der Gesetzentwurf fand im Mai 2009 eine deutliche Mehrheit im Parlament.
Sonstige Tätigkeiten
Johannes Jung ist Mitglied der Europa-Union Deutschland und vertrat die SPD im Vorstand ihrer Parlamentariergruppe im 16. Deutschen Bundestag.[1]
Einzelnachweis
Weblinks
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