- Juan de Ávila
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Juan de Ávila, (dt.: Johannes von Avila) (* 6. Januar 1499 oder 1500 in Almodóvar del Campo; † 10. Mai 1569 in Montilla) war ein Prediger und Autor mehrere Schriften, in denen er sich mit der Verehrung der Altarsakramente, Fragen der Erziehung und mit dem Zölibat befasste. Er wurde 1894 selig und am 31. Mai 1970 heiliggesprochen. Er trägt den Beinamen Apostel von Andalusien.
Inhaltsverzeichnis
Lebensweg
Johannes von Avila wurde als Sohn des wohlhabenden jüdischen Konvertiten Alonso de Ávila und der Catalina Xixón 1499 oder 1500 geboren. Er studierte zunächst Jura und später an der Universität Alcalá Philosophie. Er erwarb das Bakkalaureat und studierte bis 1526 oder 1527 Theologie. Sein Erbe verteilte er beim Tod seiner Eltern an die Armen. Dies geschah wohl noch vor 1527.
Er lehrte einige Zeit als Professor an der Universität. Als Missionar wollte er in die Neue Welt aufbrechen, doch wurde ihm dies wohl wegen seiner sogenannten halbjüdischen Herkunft verweigert. Alonso Manrique, Generalinquisitor und Erzbischof von Sevilla, wurde auf ihn aufmerksam und machte ihn zum Prediger und Volksmissionar in Andalusien.
In seinen Predigten sprach er auch Missstände in der Kirche an, was ihm 1531 eine Anklage durch die Inquisition einbrachte. 1533 wurde er freigesprochen. Seine während seiner Haft verfasste, 1556 verändert und ohne sein Einverständnis veröffentlichte Schrift Audi, Filia (Höre, Tochter) brachte ihm neuen Ärger ein. Die Schrift, die heute als sein Hauptwerk gilt, stand bis 1574 auf dem Index der verbotenen Bücher. Er beschäftigte sich in dieser Schrift mit Fragen der christlichen Vervollkommnung.
Nach 1533 setzte er seine Arbeit in Andalusien fort. Er gründete 15 Kollegien. Von diesen erlangten elf den Rang von Gymnasien und mindestens aus dreien entwickelten sich Universitäten. Als bedeutendste Gründung des Johannes von Avila gilt die Universität von Baeza. Sein Wirken in Andalusien brachte ihm den Beinamen Apostel von Andalusien ein.
Zusammen mit Erzbischof Gasparo Avalos war er ab 1537 mit der Organisation der wenige Jahre zuvor gegründeten Universität von Granada befasst. Diese Tätigkeit brachte ihm den Titel Maestro ein und er durfte sich ab da Maestro Avila nennen. Sein schlechter Gesundheitszustand verhinderte 1551 die Teilnahme am Konzil von Trient. Er verfasste für das Konzil die Schrift Memoriales al concilio de Trento und war auch bemüht, durch die Schrift Advertencias para el sinodo de Toledo Einfluss auf den Verlauf der Toleder Synode 1565 zu nehmen. Auch hier war ihm krankheitsbedingt eine Teilnahme nicht möglich.
Johannes von Avila stand in regem Briefverkehr mit bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit. So pflegte er den brieflichen Austausch mit Teresa von Ávila, Johannes von Gott, Francisco de Borja oder auch mit Ignatius von Loyola, den er seit 1554 kannte. Von seiner Korrespondenz sind gut 250 Briefe erhalten.
Selig- und Heiligsprechung
Johannes von Avila wurde 1894 von Papst Leo XIII. selig gesprochen. Die Heiligsprechung folgte am 31. Mai 1970. Sein Fest ist am 10. Mai. Am 2. Juli 1946 erklärte ihn Papst Pius XII. zum „Patron des weltlichen Klerus Spaniens“. Am 20. August 2011 gab Papst Benedikt XVI. im Rahmen des Weltjugendtages in Madrid vor Seminaristen bekannt, Johannes von Avila in Kürze zum Kirchenlehrer erheben zu wollen.
Literatur
- Barbara Hartmann: Johannes von Avila. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 270–275.
Weblinks
Commons: Juan de Ávila – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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