Johanneskirche (Stoob)

Johanneskirche (Stoob)
Neue Pfarrkirche Johannes der Täufer

Die römisch-katholische Pfarrkirche Johannes der Täufer, ein kleiner, reich gegliederter historisierender Bau mit Nordturm[1], steht in Stoob im Burgenland.

Die mittelbare Vorgängerkirche, die Stoober Bergkirche, in beherrschender Lage auf einem Hügel östlich des Ortes gelegen und von der an Mitgliedern dominanten evangelischen Gemeinde bis ca. 1670 benutzt[2], wurde wegen ihres desolaten Zustands zwischen 1871 und 1878 renoviert. Bereits kurz danach, 1883, wurde vom Bischof der Neubau bzw. die notwendig gewordene Erweiterung des Fassungsraums der Bergkirche genehmigt. Aus finanziellen Gründen jedoch scheiterten die Planungen. [3]

1889 wurde der Kalvarienberg um die Bergkirche angelegt und die Kalvarienberggruppe aus Südtirol angekauft. Zudem wurde eine Erweiterung bzw. ein Neubau der zu klein gewordenen Kirche geplant. Im Ortsried wurde eine Kapelle errichtet, um, für kleine Andachten, den Gläubigen den weiten Weg auf den Kirchhügel zu ersparen. Schon 1888 war es durch Adaptierung eines frei gewordenen Schulhauses möglich geworden, im Ort eine Notkirche zu etablieren, die mehr Platz bot als die Bergkirche. [3]

Zum Neubau einer Kirche kam es bedingt durch die schwierige wirtschaftliche Situation aber erst in den 1950er-Jahren. Es bestand also in Stoob zwischen 1888 und 1956 eine Notkirche, während die Bergkirche nur als Kalvarienkapelle genutzt wurde (und nach der Eröffnung der neuen Pfarrkirche weiter verfiel). [3]

Die heutige Pfarrkirche wurde an Stelle der baufälligen Notkirche, östlich der Hauptstraße in Ortsmitte auf rechteckigem Platz, am Schnittpunkt der Abzweigung zur Kirchengasse, in den Jahren 1956 bis 1959 nach den Plänen des Architekten Ladislaus Hruska errichtet. Die Bauausführung oblag dem Stoober Baumeister Robert Wukowits. Durch den Einsatz belgischer Baugesellen war bis Ende 1957 der Rohbau fertiggestellt[1] – in welchen, unter anderem, eine die Jahreszahl 1535 aufweisende Glocke aus dem abgebrochenen Turm der Bergkirche übertragen worden war.

Am 2. November 1958 wurde die Kirche benediziert, die Konsekration nach Abschluss aller Arbeiten erfolgte am 28. Juni 1959. Eine Außenrenovierung der Kirche wurde 1979 vorgenommen, Innenrestaurierung und Umgestaltung des Altarraumes 1968 und 1980. [1]

Literatur

  • DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Burgenland. Stoob. Kath. Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1976, ISBN 3-7031-0401-5, Seite 298.
  • Ladislaus Finta (Hrsg.): Festschrift anläßlich des 750-Jahr-Jubiläums und der Erhebung zur Marktgemeinde. 19. Mai bis 27. Mai 1979. Marktgemeinde Stoob, Gemeindeamt Stoob, Stoob 1979. [4]
  • Judith Schöbel, Petra Schröck, Ulrike Steiner: Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Oberpullendorf. Österreichische Kunsttopographie, Band 56. Berger, Horn 2005, ISBN 3-85028-402-6.

Einzelnachweise

  1. a b c Schöbel et al.: Kunstdenkmäler, S. 619.
  2. Schöbel et al.: Kunstdenkmäler, S. 622.
  3. a b c Schöbel et al.: Kunstdenkmäler, S. 623.
  4. Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek
47.52958333333316.477361111111

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