- Josef Bergenthal (Schriftsteller)
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Josef Bergenthal (* 1. November 1900 in Oberschledorn heute Stadt Medebach; † 24. August 1982 in Münster) war ein deutscher Schriftsteller und während der Zeit des Nationalsozialismus intellektueller Unterstützer des Regimes.
Leben
Bergenthal besuchte das Gymnasium in Paderborn. Später studierte er zunächst Rechts- und Staatswissenschaften sowie Philosophie, Geschichte, Germanistik und Theaterwissenschaften. Nach dem Studium arbeitete er ein Jahr lang für eine Theaterzeitschrift in Berlin. Danach lebte er in Münster als freier Schriftsteller und Redakteur. Er war vielfach als Herausgeber tätig und schrieb auch für den Rundfunk. Außerdem war er Rezent für Literatur, Theater und Film.
Im Westfälischen Heimatbund war Bergenthal einer der schärfsten Kritiker der modernen Lebensweise und machte sich rassehygienische Argumente zu Eigen. Gegen den Hedonismus der Weimarer Republik plädierte Bergenthal für eine Stärkung von Ehe und Familie. Er glorifizierte die agrarische und kleinstädtische Lebensweise.[1]
In der Zeit des Nationalsozialismus war Bergenthal propagandistisch tätig. Er arbeitete im Reichspropagandaamt als Volkstumsreferent. Des Weiteren war er Vorsitzender („Gauführer“) für Westfalen-Nord und Friesland im Reichsverband Deutscher Schriftsteller. Außerdem war er Landesleiter der Reichsschrifttumskammer für Westfalen. Seit 1934 war er Chefredakteur der Zeitschrift Heimat und Reich. Bergenthal war Mitinitiator des Westfälischen Literaturpreises (aus diesem ging nach dem Krieg der Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis hervor). Der Preis wurde in der Zeit des Nationalsozialismus an regimetreue Autoren vergeben. In den Jurysitzungen war Bergenthal Vertreter des Propagandaministeriums.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war er weiter als Autor tätig. Er schrieb nun vor allem über westfälische Themen. Sein erfolgreichstes Buch war „Münster steckt voller Merkwürdigkeiten.“ Dieses erreichte eine Auflage von 100.000 Exemplaren. Dem neuen Land Nordrhein-Westfalen stand er ablehnend gegenüber und beschwor die Eigenständigkeit Westfalens.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Willi Oberkrome: Deutsche Heimat – Nationale Konzeption und regionale Praxis von Naturschutz, Landschaftsgestaltung und Kulturpolitik in Westfalen-Lippe und Thüringen (1900–1960). Paderborn 2004. S. 88 Digitalisat
- ↑ Oberkrome, S. 459 Digitalisat
Weblinks
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