Julius von dem Bussche-Ippenburg

Julius von dem Bussche-Ippenburg
Julius von dem Bussche-Ippenburg gen. von Kessel

Graf Julius von dem Bussche-Ippenburg genannt von Kessell (* 30. Januar 1805 in Düsseldorf; † 17. Januar 1861 in Ippenburg; vollständiger Name: Friedrich Wilhelm Julius Ernst Clamor von dem Bussche-Ippenburg) war ein deutscher Verwaltungsjurist, preußischer Landrat und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von dem Bussche-Ippenburg wurde am 30. Januar 1805 in Düsseldorf als Sohn von Georg von dem Bussche-Ippenburg, Fideikommissherr, Herr auf Hackhausen im Kreis Grevenbroich im Rheinland geboren. Er begann sein Studium der Rechtswissenschaften zunächst an der Universität Rinteln und wechselte 1824 an die Universität Göttingen. Während seines Studiums in Göttingen wurde er Mitglied des Corps Hannovera.

Nach einer Adoption durch seinen Onkel, einen Herrn von Kessel erfolgte 1825 mit königlicher Bewilligung seine Namens- und Wappenvereinigung mit der Familie von Kessel, die keine weiteren Nachkommen hatte.[1] 1840 wurde er nach dem Recht der Erstgeburt in den preußischen Grafenstand erhoben. Der Grafentitel wurde an den Besitz des 1841 gestifteten Fideikommisses Ippenburg im Königreich Hannover und des 1818 gestifteten Fideikommisses Neuenhof in Westfalen geknüpft.

Schloss Ippenburg,
Wohnsitz Julius von dem Bussche-Ippenburgs

1828 wurde ihm und seiner Schwester Adelheid von seinem Vater der Kurpfälzische Hof in Wermelskirchen geschenkt. Im gleichen Jahr heiratete er in Berlin Comtesse Thora von Bernstorff (1809–1873), Tochter des königlich preußischen Staats- und Cabinettsministers Christian Günther von Bernstorff und der Elisabeth geb. Comtesse Dernath. Mit ihr hatte er 12 Kinder.

Zunächst war er als Kammerherr im preußischen Staatsdienst tätig. Außerdem war durch das Gut Hackhausen Mitglied des Gemeinderates der Stadt Höhscheid, da Hackhausen zur Bürgermeisterei Höhscheid gehörte. 1836 wurde er zum Landrat des Landkreises Solingen in der preußischen Rheinprovinz ernannt. Dieses Amt übte er 14 Jahre lang bis 1850 aus. In dieser Zeit fiel ihm die Aufgabe zu, den Kreis Solingen in der Zeit der beginnenden Industrialisierung zu lenken. Von dem Bussche-Ippenburg war von seiner Jugend an mit allen Angelegenheiten der Solinger Industrie sowie mit der Denkweise der Bevölkerung vertraut. Das zeigte seine bedachte Haltung während der Revolution 1848/1849 der Unruhestimmung gegenüber.[2] Allerdings brachte seine Haltung ihn nach dem Scheitern der Revolution zu Fall und er wurde 1850 als Landrat abgesetzt.[2]

Als Erbe des Rittergutes Hackhausen hatte von dem Bussche-Ippenburg einen Sitz im Rheinischen Provinziallandtag. Er war zudem Mitglied der ersten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Hannover.[3] Bussche-Ippenburg war Besitzer der Schlösser Ippenburg und Neuenhof und den zugehörigen land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Schloss Neuenhof hatte er durch testamentarische Verfügung von der ausgestorbenen Familie von Kessel erhalten. Er lebte aber dauerhaft auf Schloss Ippenburg.

Literatur

  • Heinrich Curschmann: Blaubuch des Corps Hannovera (1809–1899). Göttingen 2002, Nr. 288
  • Gotha. Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Teil A
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. F. Voight, 1860, S. 174
  • Leopold Zedlitz: Neues preussisches Adels-Lexicon, oder Genealogische und diplomatische Nachrichten. Gebrüder Reichenbach, 1836, S. 338.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leopold Zedlitz: Neues preussisches Adels-Lexicon, oder, Genealogische und diplomatische Nachrichten. S. 338.
  2. a b Heinz Rosenthal: Geschichte einer Stadt. Band 1: Von den Anfängen bis zum Ausgang des 17.Jahrhunderts. Walter Braun Verlag, Duisburg 1973, S. 52
  3. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon F. Voight, 1860, S. 174

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