- Jüdischer Friedhof Neuer Steinweg
-
Der Jüdische Friedhof Neuer Steinweg ist ein ehemaliger Jüdischer Friedhof im Hamburger Stadtteil Neustadt. Er wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1954 geräumt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Hamburg war seit 1806 französisch besetzt und wurde von Dezember 1813 bis Mai 1814 von Truppen der anti-napoleonischen Koalition belagert. Wegen der Schließung der Tore war der Zugang zu den Friedhöfen außerhalb der Stadt versperrt. Die jüdische Gemeinde musste ihre Toten mit Genehmigung des Maire deshalb auf dem Grundstück hinter der Synagoge Neuer Steinweg beisetzen. Von Januar bis Mai 1814 wurde es für 57 Bestattungen genutzt. Ursprünglich war vermutlich eine Exhumierung und Umbettung der Toten vorgesehen, die aber später nicht geschah.
1859 wurde die Synagoge durch die neue Synagoge Kohlhöfen ersetzt und das Grundstück verkauft. Der Friedhof wurde als eigenes Grundstück abgetrennt und blieb im Besitz der Gemeinde. 1934 waren noch 18 Grabsteine vorhanden. Das Gelände wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört. 1954 wurden die Toten auf den Jüdischen Friedhof Ohlsdorf umgebettet und dort gemeinsam bestattet. An sie erinnert eine Gedenktafel und die Pforte mit dem Davidstern, die ursprünglich den Zugang zum Friedhof bildete.
Literatur
- Irmgard Stein: Jüdische Baudenkmäler in Hamburg. Hans Christians Verlag, Hamburg 1984, S. 59−60, ISBN 3-7672-0839-3
- Moses M. Haarbleicher: Zwei Epochen aus der Geschichte der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Hamburg. Meissner, Hamburg 1867, S. 34-35
Weblinks
Siehe auch
Altona | Am Grindel | Bahrenfeld | Bergedorf | Harburg | Jenfelder Straße | Langenfelde | Kohlhöfen | Neuer Steinweg | Ohlsdorf | Ottensen | Wandsbek
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Jüdischer Friedhof Wandsbek — Jüdischer Friedhof Königsreihe Der Jüdische Friedhof Wandsbek auch Jüdischer Friedhof Königsreihe liegt an der Königsreihe (früher Lange Reihe) und war von 1675 bis 1874 der Begräbnisplatz der jüdischen Gemeinde Wandsbek. Geschichte Der Friedhof… … Deutsch Wikipedia
Jüdischer Friedhof Altona — Jüdischer Friedhof Hamburg Altona … Deutsch Wikipedia
Jüdischer Friedhof Bahrenfeld — Jüdischer Friedhof Hamburg Bahrenfeld … Deutsch Wikipedia
Jüdischer Friedhof Ohlsdorf — Trauerhalle des jüdischen Friedhofes. Der Jüdische Friedhof Ohlsdorf, auch Jüdischer Friedhof Ilandkoppel ist ein Jüdischer Friedhof im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf. Er ist die einzige jüdische Begräbnisstätte in Hamburg, auf der noch beerdigt… … Deutsch Wikipedia
Jüdischer Friedhof Ottensen — Gedenktafel für den ehemaligen Friedhof im Untergeschoss des Einkaufszentrums Mercado Der Jüdische Friedhof Ottensen ist ein ehemaliger Jüdischer Friedhof im heutigen Hamburger Stadtteil Ottensen, der mehrmals überbaut wurde. Er wurde ab 1663 auf … Deutsch Wikipedia
Jüdischer Friedhof am Grindel — Gedenkstein für den ehemaligen jüdischen Friedhof am Grindel … Deutsch Wikipedia
Jüdischer Friedhof Harburg — Der Jüdische Friedhof Harburg, auch Jüdischer Friedhof Schwarzenbergstraße war der Begräbnisplatz der Synagogengemeinde Harburg Wilhelmsburg, er liegt im heutigen Hamburger Stadtteil Harburg an der Schwarzenbergstraße oberhalb des Elbhangs und… … Deutsch Wikipedia
Jüdischer Friedhof Langenfelde — Der Friedhof Langenfelde … Deutsch Wikipedia
Jüdischer Friedhof Jenfelder Straße — Der heutige Restteil des Friedhofs Der Jüdische Friedhof Jenfelder Straße ist ein jüdischer Friedhof in Hamburg Tonndorf. Auf ihm wurden von 1887 bis 1942 vor allem Angehörige der jüdischen Gemeinde Wandsbek bestattet. Nach den Verwüstungen der… … Deutsch Wikipedia
Jüdischer Friedhof Kohlhöfen — Der Ausschnitt aus der Stadtansicht Hamburgum von Matthäus Merian, 1653. Mit 27 ist der Großneumarkt bezeichnet … Deutsch Wikipedia