- Jürgen Oldenstein
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Jürgen Oldenstein (* 1947 in Düsseldorf) ist ein deutscher Provinzialrömischer Archäologe. Er war von 2002 bis 2010 Vizepräsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, zuständig für den Bereich „Studium und Lehre“.
Leben und Wirken
Oldenstein studierte seit 1968 Provinzialrömische Archäologie, Vor- und Frühgeschichte sowie Alte Geschichte an der UniversitätFrankfurt am Main und 1970/71 Vor- und Frühgeschichte und Provinzialrömische Archäologie an der Universität München. 1974 wurde er in Frankfurt am Main mit einer Dissertation Zur Ausrüstung römischer Auxiliareinheiten promovierte und arbeitete danach von 1975 bis 1979 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Institutes in Frankfurt. 1979 wurde er akademischer Mitarbeiter am Institut für Vor- und Frühgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1992 wurder er dort habilitiert (Venia legendi für Vor- und Frühgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der Römischen Provinzialarchäologie), 1998 wurde er zum außerplanmäßigen Professor und 2002 zum geschäftsführenden Leiter des Institutes für Vor-und Frühgeschichte berufen. Er engagierte sich in der universitären Selbstverwaltung, beispielsweise als Mitglied des Senats und verschiedener Senatsausschüsse. Vom 2002 bis 2010 war Oldenstein Vizespräsident der Johannes Gutenberg-Universität für Studium und Lehre gewählt.
Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Archäologie der Römischen Provinzen (insbesondere von Mogontiacum, römische Militärgeschichte, Bewaffnung und Ausrüstung des römischen Heeres, spätantike Wehrbauten sowie das spätantike Kastell Alzey.
Oldenstein führte zahlreiche Forschungsprojekte durch, so von 1981 bis 1986 und 2002 Ausgrabungen im Vicus und im spätrömischen Lager von Alzey (DFG), 1993-1996 zur spätrömischen Keramik aus dem Kastell Alzey (DFG) und 1995-2000 zu Belginum innerhalb des DFG-Schwerpunktes Romanisierung.
1990 war Oldenstein Visiting Fellow am Wolfson College in Oxford. 2000 war Oldenstein Kollegiat und Mitantragsteller beim Graduiertenkolleg „Raum und Ritual“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Er ist korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI).
Oldenstein ist Gründungs- und Leitungsmitglied der "Byzantinischen Archäologie Mainz" (BAM), eine ständige Kooperation zwischen dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz (RGZM) und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, bei der die Forschungsarbeiten von Stipendiaten betrieben wird. Sein Schwerpunkt ist dort die Provinzialrömische Archäologie.
Schriften (Auswahl)
- Zur Ausrüstung römischer Auxiliareinheiten. Studien zu Beschlägen und Zierat an der Ausrüstung der römischen Auxiliareinheiten des obergermanisch-raetischen Limesgebietes aus dem zweiten und dritten Jahrhundert n. Chr.. In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission Band 57, 1976, S. 49–284. (= Dissertation)
- Fundindex zu Der obergermanisch-raetische Limes des Römerreiches. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1982, ISBN 3-8053-0549-4.
- Kastell Alzey. Archäologische Untersuchungen im spätrömischen Lager und Studien zur Grenzverteidigung im Mainzer Dukat. Universität Mainz 1992. (= Habilitationsschrift)
Darüber hinaus zahlreiche Aufsätze in in- und ausländischen Fachzeitschriften (u. a. Archäologisches Korrespondenzblatt, Bonner Jahrbücher, Bulletin des Musées Royaux d'Art et d'Histoire, Frühmittelalterliche Studien, Fundberichte aus Hessen, Histoire et Archéologie. Les dossiers, Mainzer Zeitschrift sowie zahlreiche Lemmata im Reallexikon der germanischen Altertumskunde.
Weblinks
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