- Kabinett Inukai
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Das Kabinett Inukai (jap. 犬養内閣, Inukai naikaku) regierte das Kaiserreich Japan unter Premierminister Inukai Tsuyoshi vom 13. Dezember 1931 bis zum 26. Mai 1932.
Nach dem Scheitern der Minseitō-Kabinette von Hamaguchi Osachi und Wakatsuki Reijirō nominierte der letzte Genrō Saionji Kimmochi mit Inukai, der seit 1929 das (Rikken) Seiyūkai führte, noch einmal einen Parteipolitiker als Nachfolger. Der Shōwa-Tennō (Hirohito) ernannte Inukai am 13. Dezember 1931.
Sofort nach Amtsantritt leiteten Inukai und der erfahrene Finanzminister Takahashi Korekiyo Schritte zur Lösung des Yen vom Goldstandard ein, um die durch die Goldbindung und die Minseitō-Sparpolitik verschärften Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise zu bekämpfen. Auch um eine Lösung der Krise auf dem Festland bemühte sich das neue Kabinett: Mit Generalleutnant Araki Sadao als Heeresminister gehörte ein Ultranationalist dem Kabinett an; zwar akzeptierte Inukai die geschaffenen Fakten in der Mandschurei, versuchte aber wie seine Vorgänger, mäßigend auf das Militär einzuwirken, und durch Verhandlungen mit Chiang Kai-Sheks Regierung über eine bilaterale Lösung eine Ausweitung des Krieges zu verhindern – vergeblich: Anfang 1932 weiteten sich die Kämpfe vorübergehend auf Shanghai aus.
Inukai ließ nach Amtsantritt das Shūgiin, das Unterhaus des Reichstages auflösen. Er regierte mit einem reinen Seiyūkai-Kabinett, und die Minseitō hatte dort seit den letzten Wahlen eine klare Mehrheit. Am 20. Februar fand die Shūgiin-Wahl 1932 statt, bei der das Seiyūkai 301 der 466 Sitze gewann. Im Wahlkampf wurde Inoue Junnosuke (Minseitō), Vorgänger Takahashis als Finanzminister, ermordet. Einige Wochen später wurde Dan Takuma ermordet, der Chef des Mitsui-Zaibatsu. Beide Attentate hatte die später Ketsumeidan (血盟団, etwa „Bluteidgruppe“) genannte Gruppe ausgeführt: Auf ihrer Liste geplanter Opfer standen Großindustrielle und liberale Politiker, darunter auch Inukai und Wakatsuki.
Im „5/15–Zwischenfall“, dem Putschversuch von Offizieren der Kaiserlichen Marine am 15. Mai, wurde Inukai in der der Residenz (kōtei) des Premierministers ermordet. Das Amt übernahm geschäftsführend Finanzminister Takahashi. Inukais Nachfolger als Seiyūkai-Vorsitzender wurde Suzuki Kisaburō. Saionji Kimmochi verband eine langgehegte Feindschaft mit Suzuki, anderseits konnte er der gescheiterten Minseitō, die gerade auch die Unterhauswahlen verloren hatte, nicht schon wieder die Regierung übertragen. Mit Admiral Vizegraf Saitō Makoto entschied er sich für einen Militär, der den Parteipolitikern ebenso fernstand wie den radikalen Offizieren. Der Tennō folgte der Empfehlung: Am 26. Mai wurde Saitō zum Premierminister ernannt. Das Kabinett Saitō konnte zwar die innenpolitische Lage etwas stabilisieren, sein Antritt beendete aber endgültig die Phase ziviler Parteienregierungen, die sogenannte „Taishō-Demokratie“.
Staatsminister
Kabinett Inukai - 13. Dezember 1931 bis 26. Mai 1932. Amt Name Kammer (Wahlkreis/Methode) Fraktion/Partei Premierminister Inukai Tsuyoshi † 15. Mai 1932 Shūgiin (Okayama 2) Seiyūkai Außenminister Inukai Tsuyoshi Shūgiin (Okayama 2) Seiyūkai Yoshizawa Kenkichi ab 14. Januar 1932 Kizokuin (Ernennung) Innenminister Nakahashi Tokugorō Shūgiin (Ishikawa 1) Seiyūkai Inukai Tsuyoshi ab 16. März 1932 Shūgiin (Okayama 2) Seiyūkai Suzuki Kisaburō ab 25. März 1932 Kizokuin ?/Seiyūkai Finanzminister Vizegraf Takahashi Korekiyo Heeresminister Generalleutnant Araki Sadao – – Marineminister Admiral Baron Ōsumi Mineo – – Justizminister Suzuki Kisaburō Kizokuin ?/Seiyūkai Kawamura Takeji ab 25. März 1932 Kizokuin (Ernennung) Kultusminister Hatoyama Ichirō Shūgiin (Tokio 2) Seiyūkai Minister für Landwirtschaft und Forsten Yamamoto Teijirō Shūgiin (Niigata 1) Seiyūkai Minister für Industrie und Handel Maeda Yonezō Shūgiin (Tokio 6) Seiyūkai Kommunikationsminister Mitsuchi Chūzō Shūgiin (Kagawa 2) Seiyūkai Eisenbahnminister Tokonami Takejirō Shūgiin (Kagoshima 1) Seiyūkai Kolonialminister Hata Toyosuke Shūgiin (Saitama 1) Seiyūkai Andere Positionen
Amt Name Kammer (Wahlkreis/Methode) Fraktion Leiter des Kabinettssekretariats Mori Kaku Shūgiin (Tochigi 1) Seiyūkai Leiter des Legislativbüros Shimada Toshio Shūgiin (Shimane 2) Seiyūkai Weblinks
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Inukai der Familienname, Tsuyoshi der Vorname. Japanische Kabinette bis 1945Itō I | Kuroda | Yamagata I | Matsukata I | Itō II | Matsukata II | Itō III | Ōkuma I | Yamagata II | Itō IV | Katsura I | Saionji I | Katsura II | Saionji II | Katsura III | Yamamoto I | Ōkuma II | Terauchi | Hara | Takahashi | Katō To. | Yamamoto II | Kiyoura | Katō Ta. | Wakatsuki I | Tanaka G. | Hamaguchi | Wakatsuki II | Inukai | Saitō | Okada | Hirota | Hayashi | Konoe I | Hiranuma | Abe N. | Yonai | Konoe II | Konoe III | Tōjō | Koiso | Suzuki K. | Higashikuni
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