Präfektur Saitama

Präfektur Saitama
埼玉県
Präfektur Saitama
Lage der Präfektur Saitama in Japan
Basisdaten
Verwaltungssitz: Saitama
Region: Kantō
Insel: Honshū
Fläche: 3.797,25 km²
Wasseranteil: 0,5 %
Einwohner: 7.194.957
(1. Okt. 2010)
Bevölkerungsdichte: 1.895 Einwohner je km²
Landkreise: 9
Gemeinden: 70
ISO 3166-2: JP-11
Gouverneur: Kiyoshi Ueda
Website: www.pref.saitama.lg.jp
Symbole
Präfekturflagge:
Flagge der Präfektur Saitama
Präfekturbaum: Japanische Zelkove
Präfekturblume: Siebolds Primel
Präfekturvogel: Türkentaube
Präfekturfisch: Pungitius sp.
Präfekturlied: Saitama-kenminka
(„Lied der Bürger von Saitama“)
Schmetterling: Neozephyrus japonicus
Maskottchen: Kobaton
Tag der Bürger: 14. November

Die Präfektur Saitama (jap. 埼玉県, Saitama-ken) ist eine der Präfekturen Japans. Sie liegt in der Region Kantō im Großraum Tokio. Ihr Verwaltungssitz ist die Stadt Saitama.

Die Präfektur Saitama schließt nördlich an die Präfektur Tokio an, und vor allem die Stadt Saitama und der Osten der Präfektur sind eine beddotaun (ベッドタウン, bed town in japanischem Englisch), eine große Schlafstadt für Tokio. Größter Bahnhof mit 310.400 Passagieren pro Tag ist Ōmiya. Kawaguchi und Kawagoe passieren mehr als 75.000 pro Tag, weitere zehn Stationen mehr als 50.000. Wichtige Verbindungen nach Tokio sind die Keihin-Tōhoku-, die Saikyō-, die Utsunomiya-, die Tōjō-Haupt- und die Saitama-Kōsoku-Linie.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Umgeben von den sieben Nachbarpräfekturen Tokio, Chiba, Ibaraki, Tochigi, Gunma, Nagano und Yamanashi ist Saitama eine Inlandspräfektur ohne Küste im Mittelwesten der Kantō-Ebene. Ganz Saitama liegt vom Zentrum der Stadt Tokio aus in einem Radius von 100 Kilometern. Saitama erstreckt sich 103 Kilometer in Ost-West- und 52 in Nord-Süd-Richtung. Sie nimmt eine Fläche von 3.797,25 Quadratkilometern ein (etwa 1% von Japan) und ist damit die 39größte aller 47 Präfekturen des Landes. Saitamas Landschaft bietet hohe Berge im Westen, die nach und nach Richtung Osten zur Ebene abflachen. 32,5% der Fläche ist bewaldet, 23,1% sind Agrikultur, 18,3% Bebauung, 8,5% Straßen, 5,0% Wasser und Wasserwege und 12,7% anderweitig genutzt. 2001 hatte Saitama 75 Tage klaren Sonnenschein (im Schnitt jeder fünfte Tag) und damit mehr als jede andere Präfektur in Japan (Chiba hat die zweitmeisten mit 69 Tagen, Okinawa liegt an letzter Stelle mit nur sieben).

Saitama war ursprünglich (zusammen mit Teilen Tokios und anderen Gebieten) Teil der alten Provinz Musashi. Sie war bekannt als Gegend für Agrikultur, die Lebensmittel für die Kantō-Region produzierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs durch das expandierende Tokio, die Landknappheit in der Hauptstadt und moderne, schnelle und weitreichende Zugverbindungen auch Saitama.

Politik und Verwaltung

Gouverneur von Saitama ist seit 2003 der ehemalige Demokrat Kiyoshi Ueda, der bei der Gouverneurswahl im Juli 2011 für eine dritte Amtszeit im Amt bestätigt wurde. Im Parlament gewann die Liberaldemokratische Partei bei den einheitlichen Regionalwahlen im April 2011 eine absolute Mehrheit mit 48 der 94 Sitze, die Demokratische Partei fiel auf elf Sitze zurück.

In das nationale Parlament wählt Saitama 15 Abgeordnete direkt ins Shūgiin – zuletzt 2009 14 Demokraten und einen Unabhängigen – und pro Wahl drei ins Sangiin, nach den Wahlen 2007 und 2010 vertreten dort drei Demokraten, zwei Liberaldemokraten und ein Kōmeitō-Mitglied die Präfektur.

Die Finanzlage Saitamas ist vergleichsweise gut: Im Fiskaljahr 2009 lag der „Finanzkraftindex“ (zaiseiryoku shisū) der Präfektur bei 0,78 und damit landesweit an Rang 6.

Verwaltungsgliederung

Großstädte (, shi)

  • Sitz der Präfekturverwaltung: Saitama

Landkreise (, gun)

Liste der Landkreise der Präfektur Saitama, sowie deren Städte (, chō oder machi) und Dörfer (, mura oder son).

Demografie

Über eine Million Menschen1, etwa ein Drittel der arbeitenden Einwohner Saitamas, nutzen die Nähe und gute Anbindung an die Hauptstadt Japans, um dorthin zur Arbeit oder zur Universität zu pendeln (etwa 10.000 pendeln in die Präfekturen Gunma, Tochigi, Ibaraki, Chiba und Kanagawa). Tagsüber schrumpft die Bevölkerung so auf 86,4% (knapp 6 Millionen, der niedrigste Prozentsatz der Tokio umgebenden Präfekturen), die von Tokio steigt auf 122% (die höchste in ganz Japan).

Die Bevölkerung hat sich seit 1960 fast verdreifacht, insgesamt wohnten im Jahr 2001 7.064.132 Menschen in Saitama (88.993 davon Ausländer, knapp 1,3%), die fünfthöchste Einwohnerzahl aller Präfekturen. Das Bevölkerungswachstum ist antiproportional dazu von fast 30% im Jahr 1960 stetig auf 2,6% im Jahr 2001 geschrumpft. Mit einer Geburtenrate von im Schnitt 1,24 Kindern pro Frau (Mitte der Sechziger waren es noch 2,4) liegt Saitama leicht unter dem Landesdurchschnitt von 1,33 Ab- und Zuwanderung halten sich etwa die Waage, 2001 verließ 2,57% (177.307 Personen) der Bevölkerung Saitamas die Präfektur, dafür zogen 2,67% (184.174) hinzu.

1: Stand 1. Juli 2004

Kultur und Sehenswürdigkeiten

101 Millionen Menschen jährlich2 besuchen oder bereisen Saitama, zwei Drittel davon lockt jedoch nicht der Sonnenschein, sondern Feste und Veranstaltungen (vor allem in der Saitama Super Arena), Sport und Vergnügungsparks. Durch seine Entwicklung zu einem Konglomerat von Schlafstädten von Tokio, deren Vorzüge schnelle Verbindungen in das Zentrum und zu den Arbeitsplätzen Tokios und günstigere Grundstückspreise sind, hat Saitama touristisch weniger zu bieten als zum Beispiel Tokio selbst, Yokohama oder Kamakura. Beliebt für kurze Tagestrips ist der bergige nordwestliche Teil der Präfektur, die Chichibu-Region. Westlich von Saitama-Stadt liegt Kawagoe, das während der Edo-Zeit (1603-1867) als Burgstadt eine wichtige Verteidigungsanlage von Edo war. Die weitgehende Abtragung der Burg während der Meiji-Zeit im späten 19. Jahrhundert haben Eingang und Haupthalle Honmaru Goten (erbaut 1848) schadlos überstanden. Außerdem gut erhalten ist die Kurazukuri-Straße mit Warenhäusern aus der Edo-Zeit (etwa 30 Häuser wurden in den Stand eines nationalen kulturellen Schatzes erhoben), die die Atmosphäre dieser Periode weitgehend konserviert hat. Nationaler Kulturschatz ist auch der Kita-in, dessen Ursprünge zurück bis ins Jahr 830 führen. Nach einem Brand 1638 wurde er wieder aufgebaut und ist heute noch so zu sehen. Bemerkenswert sind die 540 steinernen Buddhastatuen im Tempelgarten, jede mit einem individuellen Gesichtsausdruck.

Saitama hat Städtepartnerschaften mit dem Staat México in Mexiko (seit 1979), der Shanxi-Provinz in der Volksrepublik China (1982), Queensland in Australien (1984), Ohio in den Vereinigten Staaten von Amerika (1990) und dem deutschen Bundesland Brandenburg (1998). Eine Partnerschaft mit dem US-Bundesstaat Kalifornien ist in Vorbereitung.

2: Stand 2001

Wirtschaft

Gemessen am Ertragsvolumen hat Saitama fünf Hauptwirtschaftszweige, die zusammen 61,1 % der Wirtschaftsleistung ausmachen3. Diese sind Elektronische Anlagen (18,2 %), Transportmaschinen (14,6 %). Maschinen (9,7 %), Chemie (9,6 %) und Lebensmittel (9,0%), jede mit einem Ertragsvolumen von mehr als einer Billion Yen. Das gesamte Ertragsvolumen von Saitamas Wirtschaft betrug 2000 14,47 Billionen Yen. Sie hält den höchsten Anteil in Japan an verkauftem Speiseeis, vorgefertigten Gerichten, Futons und Matratzen, Plastikverpackungen sowie Sekku- und Hina-Puppen.

3: Stand 2000

Persönlichkeiten

  • Hanawa Hokiichi (* 1746 in Hokino (heute: Kodama)): Zusammensteller des Gunsho ruijū, einer Quellensammlung historischer Texte.
  • Okino Ginko (* 1851 in Tawarase (heute: Kumagaya)): erste Medizinerin in Japan.
  • Shibusawa Eiichi (* 1840 in Chiaraijima (heute: Fukaya)): Ökonom und Ingenieur unter dem 15. Shōgun Tokugawa Yoshinobu.
  • Jun’ya Koga (* 1987), japanischer Schwimmer
  • ZERO, Bassist der Band D'espairsRay

Film

Miyazaki Hayaos Animationsfilm Mein Nachbar Totoro spielt in Saitama, nahe Tokorozawa.

Weblinks

 Commons: Präfektur Saitama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise



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