Kapustino

Kapustino
Der ukrainische Granit Kapustino, Oberfläche poliert
Das Lenindenkmal auf dem Leninplatz in Ostberlin (heute Platz der Vereinten Nationen), das 1991 abgerissen wurde, war aus Kapustino
Die alte Fassade des Selmi-Hochhauses in Frankfurt am Main war mit Kapustino verkleidet

Kapustino (russisch Капустино, ukrainisch Капустине/Kapustyne) ist ein roter Granit, der in der Zentralukraine in der Oblast Kirowohrad nördlich der Stadt Nowoukrajinka bei der Ortschaft Slynka (Злинка), früher Kapustino, gebrochen wird. Kapustino entstand vor 300 Millionen Jahren im Oberkarbon.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der in Deutschland mit dem Namen gehandelte Kapustino wurde auch Korall und Rosso Santiago genannt. Es werden auch die internationalen Namen Kapustinsky und im englischen Sprachraum Santiago Red verwendet.

Geologie

Während der Karbon-Formation entstand das Variszische Gebirge, das bis in den Osten Europas tektonische Auswirkungen hatte. Im Prozess der Gebirgsbildung drangen in der Erdkruste Plutone ein, die erkalteten. Ein Hinweis darauf, dass das Pluton des Kapustino über lange Zeiträume erkaltete, ist, dass sich große Mineralkörner bilden konnten. Die darüberliegenden Gesteinsschichten erodierten im Verlauf der Zeit und legten das Vorkommen frei, das im Tagebau abgebaut wird.

Gesteinsbeschreibung

Kapustino besteht aus hochroten und bis zu 5 cm großen Kalifeldspäten, die von richtungslosen Haarrissen durchzogen sind. Zwischen den Feldspäten befindet sich graudurchsichtiger Quarz, wenig heller Plagioklas und Biotit. Biotit kann auch in großen Feldspat- und Quarzkristallen eingelagert sein.

Verwendung

Dieser Granit wird weltweit exportiert und insbesondere in Deutschland häufig für Fassaden und Grabmale verwendet, aber auch für Boden- und Treppenbeläge, Küchenarbeitsplatten und Waschtische.

In Deutschland wurde er für Fassaden der Commerzbank in Nürnberg, der Bayerischen Beamtenversicherung in Hof/Bayern und am Selmi-Hochhaus in Frankfurt am Main verbaut.[1]

Bekannt wurde Kapustino als ukrainischer Granit in Deutschland durch die politischen Auseinandersetzungen um das 19 Meter hohe Lenindenkmal auf dem Platz der Vereinten Nationen in Berlin von Nikolai Tomski, das 1991 abgerissen wurde.

Einzelnachweise

  1. Karlfried Fuchs: Natursteine aus aller Welt, entdecken, bestimmen, anwenden. Callwey, Blatt 65. München 1997, ISBN 3-7667-1267-5

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zura Bitiyeva — (Bitieva) was a locally well known human rights activist in Chechnya. On May 21 2003, together with three other members of her family, she was summarily executed by a group of unidentified Russian special forces troops.LifeZura Bitiyeva lived in… …   Wikipedia

  • Alkaligranit — Handstück eines Alkaligranits mit rotem Kalifeldspat Kapustino …   Deutsch Wikipedia

  • Insterburger Kleinbahnen — Insterburg–Warnascheln/Warnheide–Trempen (Tschernjachowsk–Nowostrojewo) Kursbuchstrecke: DR 120g (1940) Streckenlänge: 32,2 km Spurweite: 750 mm (Schmalspur) Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Lenindenkmal — Ehemaliges Lenindenkmal in Berlin (1970), heute Platz der Vereinten Nationen Lenindenkmäler wurden seit dem Tode Wladimir Iljitsch Lenins in zahlreichen Städten der Sowjetunion und anderer sozialistischer Staaten errichtet. Sie entstanden im Zuge …   Deutsch Wikipedia

  • Platz der Vereinten Nationen (Berlin) — Platz der Vereinten Nationen Platz in Berlin …   Deutsch Wikipedia

  • Dubrowka (Kaliningrad, Osjorsk) — Siedlung Dubrowka/ Drutschlauken (Hasenfeld) Дубровка Föderationskreis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”