- Karbi Anglong
-
Distrikt Karbi Anglong Bundesstaat: Assam Verwaltungssitz: Diphu Fläche: 10.434 km² Einwohner: 813.311 (Zensus 2001) Bevölkerungsdichte: 78 Ew./km² Website: karbianglong.gov.in Karbi Anglong ist ein Verwaltungsdistrikt im indischen Bundesstaat Assam. Er ist mit einer Fläche von 10.434 km² der größte Distrikt Assams und hat etwa 860.000 Einwohner. Verwaltungssitz ist der Ort Diphu. Weitere Ortschaften sind Bokajan, Donkamokam, Dokmoka, Hamren und Howraghat.
Inhaltsverzeichnis
Geographie und Landwirtschaft
Der gesamte Distrikt ist hügelig, abgesehen von einigen Streifen flachen Landes entlang der Flüsse. In und zwischen den Tälern der Flüsse Kopili, Jamuna und Dhansiri beträgt die Höhe 75-250 m. Die Hügel nördlich Zumding bilden die Wasserscheide zwischen diesen. Entwässert wird nach Norden in den Brahmaputra. Kopili und Dhansiri sind die größten Flüsse, die sich aus den Abflüssen der Naga Hills und des Barail-Gebirgszuges speisen.
Bewaldet waren 1981, von 1.033.000 verfügbaren Hektar, 274.000. Der Großteil des Distrikts ist Brache mit 633.000 ha. 126.000 ha werden bewässert, jedoch wird nur auf 18.000 mehr als eine Ernte eingefahren. Hauptfrucht ist Herbst- bezw. Winterreis. In 858 Dörfern wird Serikultur getrieben. Es gibt wenige Fabriken.
Geschichte
Der Herrscher der Region, Tularam schloss mit den Briten 1830 einen Annexionsvertrag, der ihm seine Souveränität nördlich der Barail-Berge zusicherte. Nach seinem Tode 1854 wurde auch sein restliches Territorium unter der „Doctrine of Lapse“ annektiert und dem Distrikt Nowgong zugeschlagen, 1866 ging ein Teil an den neugeschaffenen Naga Hill-Distrikt. Bei der weitgehenden Neugestaltung der Verwaltungseinheiten 1880/81 wurde die Gegend Teil der Subdivision Cachar. Später wurde das Gebiet dem Distrikt United Mikir zugeschlagen. Die modernen Grenzen wurden am 17. November 1951 abgesteckt, als der Vorgängerdistrikt in Karbi Anglong und North Cachar Hills geteilt wurde.
Es bestehen drei Subdivisionen: Diphu, Bokajan und Hamren, sowie sechs „circles“.
Bevölkerung
Die Volkszählung 1991 ergab 662.723 Einwohner, von denen 592.257 auf dem Lande lebten. Davon waren 27.991 Angehörige der scheduled castes und 341.718 gehörten den scheduled tribes an. Das jährliche Bevölkerungswachstum 1981-91 war extrem hoch: ø 7,3%, davon in ländlichen Gebieten ø 5,9% und in Städten ø 59%. Die Bevölkerungsdichte betrug 1991 63/km² und entsprach damit weniger als einem Viertel des assamesischen Durchschnittes. Die Einwohner verteilen sich auf sechs Städte (alle < 100.000 Einwohner) und 2563 Dörfer, von denen etwa ein Drittel eine Grundschule haben.
Ein Großteil der Bevölkerung hängt dem Hinduismus an, Christen sind die einzige bedeutende Minderheit (knapp 10%), Gläubige anderer Richtungen haben wenig Bedeutung.
Der Alphabetisierungsgrad liegt insgesamt bei 45,5%. Wie überall in Indien ist der Wert bei Frauen (34%) und in ländlichen Gebieten (Männer: 52%, Frauen 31%) deutlich niedriger. Es gibt fünf Krankenhäuser mit zusammen 436 Betten. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser beträgt 99,8%.
Die wichtigsten Stämme der sind: Dimasa um Dhansari und Mohendijua. Bodo bei Langhin. Kuki, Hmar und Thadous in der Gegend von Singhason und Koilamati. Tiwas leben an der Grenze zu Nagaon und Morigaon. Angehörige der Garo und Khasis in der Subdivision Hamren.
In dem Distrikt sind oder waren verschiedene separatistische Organisationen aktiv. Besonders die Stammesangehörigen der Karbi wollen ihre Autonomiebestrebungen bewaffnet durchsetzen. So ist die Karbi Longri North Cachar Hills Liberation Front (KLNLF), die sich 2004 von der seit 2000 bestehenden United Peoples Democratic Solidarity (UPDS) abspaltete, eine der aktivsten Gruppen. Bereits seit 1987 besteht die, wohl von der indischen Regierungsseite als Gegengewicht zur NSNC der Nagas gesponserte Kuki National Front (KNF). Ebenfalls für Sonderrechte der Eingeborenen tritt seit 2006 die All Adivasi National Liberation Army (AANLA) ein. Keine dieser Gruppen dürfte über mehr als 150 Mitglieder verfügen.[1]
Literatur
- Bhat, S. C. (Ed.); The Encyclopædic District Gazetteers of India: Vol. 10: North-Eastern Zone; New Delhi 1997; ISBN 81-212-0556-5
- Hussain, Monirul; Tribal Movement for Autonomous State in Assam; Economic Political Weekly 8. Aug. 1987, S 1329-34
Weblinks
- Offizielle Regierungsseite (engl.)
- Nordostindiens autonome Distrikte zwischen Minderheitenschutz und Sezession
- Umweltschutz (en.)
- Karbi Anglong and NC Hills Experience (engl.; Übersicht Autonomiebewegungen)
Baksa | Barpeta | Bongaigaon | Cachar | Chirang | Darrang | Dhemaji | Dhubri | Dibrugarh | Dima Hasao | Goalpara | Golaghat | Hailakandi | Jorhat | Kamrup | Kamrup Metropolitan | Karbi Anglong | Karimganj | Kokrajhar | Lakhimpur | Marigaon | Nagaon | Nalbari | Sivasagar | Sonitpur | Tinsukia | Udalguri
Wikimedia Foundation.