Kardinal König Haus

Kardinal König Haus

Das Kardinal König Haus in Wien-Lainz ist ein Exerzitien- und Bildungshaus des österreichischen Jesuitenordens, das auch als Seminar- und Tagungsort christlicher Veranstaltungen dient.

Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet und im 13. Bezirk (Lainzer Straße) angesiedelt, wo das kleinere Kolleg der Wiener Jesuiten steht. Der Erweiterungsbau und die Umbenennung erfolgte um das Jahr 2000, noch zu Lebzeiten von Kardinal König.

Für die Eröffnung des neuen Hauses galt das Motto "Der Name ist Programm", was auf die bahnbrechende Funktion des langjährigen Wiener Erzbischofs als "dialogischer Brückenbauer" anspielte. Sowohl oft bewundert als auch kritisiert, pflegte Kardinal König den Dialog in verschiedene Richtungen: zur Ostkirche und den evangelischen Kirchen, zu den Fernstehenden, dem Arbeitermilieu, den Sozialisten, den Freimaurern, und klammerte auch manche Tabuthemen nicht aus.

Für die zwei früheren Leiter der Bildungshauses, P. Reinhold Ettel und P. Klaus Schweiggl, passten genau diese Initiativen des Kardinals gut zu den Leitlinien des Ordens. Schweiggl fasste dies in den Worten zusammen: Ohne Falsch, der Wahrheit verpflichtet. Mit Blick auf den Logos, das Wort Gottes, Jesus Christus und wissenschaftlich redlich. Brücken, die Gräben überwinden, die Menschen und Ansichten verbinden." (siehe 2. Weblink).

Das Bildungszentrum steht neben der neuen Lainzer Pfarrkirche, die offiziell Konzilsgedächtniskirche heißt. Wenn die Räume des Bildunghshauses für Großveranstaltungen nicht ausreichen, kann die Kirche als Versammlungsort für über 500 Teilnehmer dienen. Hier fand u.a. die von Kardinal König einberufene Wiener Diözesansynode statt, sowie regelmäßiger ökumenischer Dialog, die Leuenbergerkonkordie, große Eheseminare - eines der Schwerpunktthemen des KKH - Tagungen der Stiftung Pro Oriente oder theologische Gespräche mit den Ostkirchen.

Das KKH veranstaltet neben Exerzitien und allgemeiner Erwachsenenbildung auch medizinische und gesellschaftspolitische Fachtagungen, z.B. der Palliative Care und des Hospizwerkes (siehe Hildegard Teuschl), Lehrgänge zur Sozialarbeit und der Kardinal-König-Akademie, Tagungen und Vorträge zu den Weltreligionen, Vorträge und Tanzveranstaltungen (z.B. Silvester- und Pfarrbälle, Vorführungen des indischen Priester-Tänzers Saju George SJ) usw.

Das laufende Motto des KKH ist ein Spruch des Ordensgründers Ignatius von Loyola: „Nicht das Vielwissen sättigt die Seele, sondern das Verspüren der Dinge von Innen her“. Das verträgt sich nicht immer mit ökonomischen Notwendigkeiten eines Bildungshauses, sodass oft auch nicht-kirchliche Veranstaltungen zu marktüblichen Preisen übernommenwerden. Diese in Zeiten abnehmender Katholikenzahlen akute Problematik formulierte Kardinal König: „Der Mensch ist keine Kosten-Nutzen-Rechnung.“

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