Karl-Heinrich Weise

Karl-Heinrich Weise
Karl-Heinrich Weise
1930 in Jena

Karl-Heinrich Weise (* 24. Mai 1909 in Gera; † 15. April 1990) war ein deutscher Mathematiker.

Weise war der Sohn eines Mittelschul-Lehrers und studierte ab 1928 an der Universität Leipzig und der Universität Jena, wo er 1934 bei Robert König promoviert wurde (Beiträge zum Klassenproblem der quadratischen Differentialformen, Mathematische Annalen Bd. 110, 1935, S.522). Danach war er Assistent in Jena und nach der Habilitation 1937 Dozent. 1942 wurde er außerordentlicher und 1945 ordentlicher Professor an der Universität Kiel als Nachfolger von Adolf Hammerstein. Mit Friedrich Bachmann baute er dort nach dem Zweiten Weltkrieg das Mathematische Institut neu auf. Seine damaligen Vorlesungen (zum Beispiel über Knotentheorie und das Vierfarbenproblem) waren beliebt und sein Schüler Wolfgang Haken empfing dort (und von einem Vortrag des in Kiel lebenden Heinrich Heesch) die erste Anregung für seine spätere Beschäftigung (und Lösung) des Vierfarbenproblems. 1952/53 war er Rektor der Universität. Er war wesentlich an der Gründung des Rechenzentrums an der Universität Kiel 1959 beteiligt (mit Erich Bagge) und der Einrichtung eines Informatik-Studiengangs 1969. Er selbst lehrte allerdings nie Informatik (nur Numerische Mathematik), er nutzte aber schon in den 1950er Jahren den Computer (eine Zuse Z 22) für Rechnungen in der Knotentheorie. 1971 bis 1977 war er Direktor des von ihm gegründeten Instituts für Informatik und Praktische Mathematik. 1977 emeritierte er. 1978 wurde er Ehrensenator der Universität Kiel.

1956 war er Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung.

Karl-Heinrich Weise 1987 im Gespräch mit Martin Barner

Zu seinen Doktoranden gehören Wolfgang Haken, Wilhelm Klingenberg, Wolfgang Gaschütz, Andreas Dress, Heinz König, Jens Mennicke, Bodo Schlender.[1]

Schriften

  • mit Robert König: Mathematische Grundlagen der Kartographie, Band 1 (Das Erdsphäroid und seine konformen Abbildungen), Springer 1951
  • Gewöhnliche Differentialgleichungen, Wolfenbütteler Verlagsanstalt 1948
  • Differentialgleichungen, Vandenhoeck und Ruprecht 1966

Quelle

Einzelnachweise

  1. Mathematics Genealogy Project

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