Karl-Heinz Steigerwald

Karl-Heinz Steigerwald

Karl-Heinz Steigerwald (* 10. September 1920 in Koblenz) ist ein deutscher Physiker.[1]

Der Lehrerssohn besuchte das Kaiser-Wilhelm-Realgymnasium und studierte Physik an den Technischen Hochschulen in Darmstadt bei Otto Scherzer und in Berlin, wo er als Diplom-Physiker abschloss. 1942–1946 war er Assistent am Institut für theoretische Physik an der TH Darmstadt. Im Zweiten Weltkrieg wirkte er an der Entwicklung eines deutschen Radargerätes mit.

1947 trat er eine Stelle in einer Splittergruppe des AEG-Forschungsinstituts im badischen Mosbach an. Entgegen einem Verbot der Besatzungsmächte experimentierte er mit elektronenoptischen Geräten. Als er feststellte, dass auf seinem Forschungsgebiet, der Elektronenmikroskopie, "Sauregurkenzeit" herrschte, versuchte er, mit den ultrakurzen Strahlen aus der Elektronenröhre Metalle zu bohren und zu schweißen.

1948 bis 1951 entwickelte er das Bohrverfahren für Uhrsteine und Ziehdüsen mit dem Elektronenstrahl (englisch: Electron Beam, EB). Mit der Entdeckung des Tiefschweißeffektes in den 1950ern wurde weltweit das Schweißen, Bohren, Härten und Umschmelzen mittels des hochenergetischen Elektronenstrahls im Vakuum und auch an Atmosphäre erforscht. Für sein Schweißverfahren fand er weder bei AEG noch bei Zeiss, für die er seit 1954 arbeitet, Interesse. Irving Rossi kaufte der AEG die Weltrechte ab und bestellte zwei Maschinen, sodass Steigerwald weiterarbeiten konnte.

1963 baute er im württembergischen Wasseralfingen einen eigenen Betrieb auf. Von Zeiss durfte er seinen zehnköpfigen Entwicklungsstab mitnehmen, vom Land Baden-Württemberg erhielt er einige hunderttausend D-Mark Startkapital. 1965 verlegte er seinen wachsenden Betrieb nach München, wo Steigerwald heute etwa 200 Wissenschaftler, Techniker und Facharbeiter beschäftigt. Anfang 1969 gründete er zusammen mit der Münchner Maschinenfabrik Krauss-Maffei eine Tochtergesellschaft.

Belege

  1. http://www.munzinger.de/search/portrait/karl+heinz+steigerwald/0/12706.html

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