- Karl Krazeisen
-
Karl August Krazeisen (* 28. Oktober 1794 in Kastellaun [1]; † 27. Januar 1878 in München) war ein bayerischer Infanterie-Offizier und Hobby-Maler.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Militärische Karriere
Krazeisen trat 1812 in die Dienste der bayerischen Armee und nahm 1813/1814 an den Befreiungskriegen gegen die napoleonische Herrschaft teil. 1826 ging er als Oberleutnant mit anderen in bayerischem Sold stehenden Offizieren nach Griechenland, um griechische Truppen auszubilden und damit den Befreiungskampf der Griechen zu unterstützen, der sich – nach militärischen Erfolgen der Osmanen und vor dem Eingreifen der europäischen Großmächte – in einer kritischen Phase befand. Die Aktion, deren Kosten ein vom bayerischen König Ludwig I. unterstütztes Komitee von Philhellenen trug, erwies sich jedoch als nicht durchführbar. [2] Allerdings soll Krazeisen auch am historischen Angriff auf Athen am 6. März 1827 und an den Kämpfen um die Akropolis am 22. April 1827 unter dem Kommando von Charles Nicolas Fabvier teilgenommen haben. [3]
Krazeisen wurde nach seiner Rückkehr nach München zunächst wegen Fahnenflucht verurteilt, später jedoch rehabilitiert. Er wurde zum Ritter geadelt und stieg bis zum General der Infanterie auf.
Künstlerisches Werk
Krazeisen nutzte seinen Aufenthalt in Griechenland mit einem Gespür für die historische Bedeutung, um Porträts berühmter Persönlichkeiten des Befreiungskampfes sowie Landschaften und griechische Trachten zu zeichnen. Er kehrte 1827 nach München zurück, ließ seine Zeichnungen von den Lithographen Franz Hanfstaengl und Peter von Hess in Lithografien umsetzen [4] und gab das Album „Bildnisse ausgezeichneter Griechen und Philhellenen, nebst einigen Ansichten und Trachten“ heraus, das zwischen 1828 und 1831 in sieben Auflagen gedruckt wurde. Die Verbreitung dieser Porträts der Helden des griechischen Befreiungskampfes stellte eine bedeutsame Unterstützung des Philhellenismus in Europa dar. Da Krazeisen alle zum Zeitpunkt seines Griechenland-Aufenthalts lebenden Anführer der Revolution porträtiert hatte, stellt sein Album die umfassendste Sammlung dar, mit der diese Persönlichkeiten der Nachwelt überliefert wurden. Er fertigte seine Zeichnungen der griechischen Nationalhelden als einziger zu deren Lebzeiten. [3]
Griechenland ehrte ihn mit dem Erlöser-Orden.
-
Georgios Mavromichalis
Literatur
- Hajo Knebel: Eberhard Kieser, Karl Krazeisen, Eduard Bäumer - drei Künstler aus Kastellaun in der Kunstgeschichte. - In: Hunsrücker Heimatblätter. - 1989. S. 338-341. - 1989.
- Georg Kaspar Nagler, Neues allgemeines Künstler-Lexicon 1839, S. 168
Einzelnachweise
- ↑ nach anderen Angaben in Zweibrücken (Georg Kaspar Nagler, Neues allgemeines Künstler-Lexicon 1839, S. 168)
- ↑ [Karl Berthold Seewald, Wilhelm von Heideck, S. 46]
- ↑ a b Kathimerini vom 2. Januar 2006: “Greek heroes’ images recorded”
- ↑ Brigitte Salmern: Johann Michael Wittmer (1802 – 1880), Leben und Werk, S. 130
Weblinks
Commons: Karl Krazeisens Lithografien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia Foundation.