Karl Krejci-Graf

Karl Krejci-Graf

Karl Krejci-Graf (* 15. April 1898 in Gmünd, Niederösterreich; † 8. August 1986) war ein österreichischer Geologe und Paläontologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Krejci-Graf wurde kurz nach dem Abschluss des Gymnasiums als Soldat im Ersten Weltkrieg einberufen. Nach dem Krieg begann er ein Studium an der Montanistischen Hochschule Leoben, das er in Wien und später in Turku (Finnland) fortsetzte. 1923 promovierte er an der Universität Wien unter Franz Eduard Suess, Karl Diener und Josef Felix Pompeckj. 1922 bis 1930 war er als Erdölgeologe bei der Erdölgesellschaft Steaua Romana in Câmpina, Rumänien, beschäftigt. Von dort ging er an die Sun-Yats-en-Universität in Kanton, China, wo er eine zwischen 1930 und 1933 die Professur für Paläontologie und Lagerstättenkunde innehatte. 1936 legte er seine Habilitation an der TH Berlin ab und war von 1937 bis 1939 Professor für Brennstoffgeologie an der Bergakademie Freiberg in Sachsen.[1] Von 1939 bis 1945 war Krejci-Graf Berater der deutschen Erdölförderung in Rumänien, wo er bei Kriegsende in Kriegsgefangenschaft geriet. Nach seiner Entlassung nahm er für zwei Jahre eine Stelle bei der Sowjetischen Mineralölverwaltung in Österreich (SMV) an. Er arbeitete vor allem im nördlichen Wiener Becken.

1953 wurde Krejci-Graf als Professor für Geologie und Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts an die Universität Frankfurt am Main berufen. Seine Arbeitsgebiete lagen im Bereich der allgemeinen Geologie sowie der Geochemie und der Vulkanologie.

Ehrungen

Werke

Insgesamt verfasste Krejci-Graf mehr als 200 wissenschaftliche Aufsätze und Bücher, darunter:

  • 1929: Die rumänischen Erdöllagerstätten. In: Schriften aus dem Gebiet der Brennstoff-Geologie. Band 1.
  • 1930: Geochemie der Erdöllagerstätten, erläutert an den rumänischen Vorkommen. In: Abhandlungen zur praktischen Geologie und Bergwirtschaftslehre. Band 20.
  • 1930: Grundfragen der Ölgeologie. In: Schriften aus dem Gebiet der Brennstoff-Geologie. Heft 4, F. Enke, Stuttgart.
  • 1935: Die Salsen von Beciu-Berca (Rumänien). In: Geologische Charakterbilder. Heft 40, Borntraeger, Berlin.
  • 1936: Die Gesteine der rumänischen Erdölgebiete in lithogenetischer und ölgeologischer Beleuchtung. In: Archiv für Lagerstättenforschung. Heft 62.
  • 1936: Erdöl: Naturgeschichte eines Rohstoffes. In: Verständliche Wissenschaft. Band 28, J. Springer, Berlin (2. Auflage 1956).
  • 1956: Vulkanologische Beobachtungen auf den Azoren. In: Frankfurter geographische Hefte. Jahrgang 30.
  • 1966: Geochemische Faziesdiagnostik. In: Freiberger Forschungshefte. 224.
  • 1978: Data on the geochemistry of oil field waters. In: Geologisches Jahrbuch; Reihe D. Heft 25.
  • 1978: Organische Ablagerungen in Seen. In: Kurier Forschungsinstitut Senckenberg. 26.

Literatur

  • W.E. Petrascheck: Karl Krejci-Graf. 15. 4. 1898 - 8. 8. 1986. In: Mitteilungen der österreichischen geologischen Gesellschaft. 81, Wien 1989, S. 259-260 (Online-Version; pdf-Datei; 736 kB).

Einzelnachweise

  1. Professoren bis 1945. Bergakademie Freiberg, abgerufen am 13. Januar 2010.
  2. DGMK Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V.: Carl-Engler-Medaille 1960: Prof. Dr. phil. habil. Karl Krejci-Graf. Abgerufen am 13. Januar 2010 (pdf-Datei; 108 kB).
  3. Deutsche Gesellschaft für Geowissenschaften: Hans Stille Medaille: Liste der Preisträger. Abgerufen am 13. Januar 2010.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Krejčí — oder Krejci (tschechisch für Schneider) ist der Familienname folgender Personen: Anton Krejci (1842 1921), österreichischer Architekt David Krejčí (* 1986), tschechischer Eishockeyspieler Heinz Krejci (* 1941), österreichischer Jurist und… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Alfons Jurasky — (* 16. Mai 1903 in Lautsch, Kuhländchen, Österreich Ungarn; † 7. Mai 1945 in Freiberg) war ein österreichischer Geologe. Jurasky war von 1941 bis 1945 Leiter des Instituts für Brennstoffgeologie an der Bergakademie Freiberg. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Jurasky — Karl Alfons Jurasky (* 16. Mai 1903 in Lautsch, Kuhländchen, Österreich Ungarn; † 7. Mai 1945 in Freiberg) war ein österreichischer Geologe. Jurasky war von 1941 bis 1945 Leiter des Instituts für Brennstoffgeologie an der Bergakademie Freiberg.… …   Deutsch Wikipedia

  • Romanium — Zentrale Paratethys Ansehen • Diskussion •  …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Stille-Medaille — Die Hans Stille Medaille ist eine Auszeichnung für besondere Verdienste in der Geologie oder benachbarten Geowissenschaften. Sie wird jährlich von der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften (DGG) verliehen. Der Preis wurde 1948 gestiftet… …   Deutsch Wikipedia

  • Breitensee (Gemeinde Gmünd) — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Böhmzeil — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Eibenstein (Gemeinde Gmünd) — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Erlend Martini — (* 1. Juni 1932 in Berlin Charlottenburg) ist ein deutscher Mikropaläontologe. International bekannt wurde Martini als Fachmann für Nannoplankton. 1971 veröffentlichte er eine maßgebliche Nannoplankton Zonierung. Bis zu seiner Emeritierung 1994… …   Deutsch Wikipedia

  • Gmünd (Niederösterreich) — Gmünd …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”