Karl Kämpf (Maler)

Karl Kämpf (Maler)

Karl Kämpf (* 17. Februar 1902 in Heilbronn; † März 1987 in Fallingbostel) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kämpf absolvierte in Heilbronn von 1917 bis 1922 eine Lehre bei der Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne, wo er anschließend noch bis 1927 als Gestalter tätig war. Ab 1927 studierte er an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg unter anderen bei den Professoren Waldemar Raemisch, Ernst Böhm und O. H. W. Hadank Gebrauchsgrafik und Malerei. 1932/33 wurde er mit der Ministermedaille der Hochschule ausgezeichnet [1] und gehörte als 1. Klassenwart des Schülerausschusses der letzten frei gewählten Studentenvertretung an. 1933 trat er dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund bei, 1934 wurde er bei Böhm Meisterschüler. [2] [3]

Nach dem Studium war er als selbständiger Grafiker in Berlin tätig. 1937 wurde Kämpf als Nachfolger seines von den Nationalsozialisten entlassenen Professors Ernst Böhm zum außerordentlichen Lehrer berufen. [4] 1940 wurde er Professor in der Klasse für Gebrauchsgrafik an der inzwischen umbenannten Hochschule für bildende Künste. Für die NSDAP führte er Aufträge für Propagandaplakate aus. [5] Zu Kriegsende wurde die Hochschule teilweise ausgelagert, wobei Kämpf der Arbeitseinsatzgruppe Kursell in Primkenau angehörte, wo er - wie bereits an der Hochschule - propagandistische Drucksachen entwarf. [6] Nach 1945 wurde er an der Hochschule nicht weiterbeschäftigt.

Kämpf ließ sich in Fallingbostel als freischaffender Künstler nieder, trat aber gleichzeitig auch dem nach dem Krieg neugegründeten Künstlerbund Heilbronn bei, dem zuvor bereits seit 1925 angehört hatte. Er war verheiratet mit der Malerin Elfriede Glaser Kämpf (1908–1978).

Werk

Neben freien künstlerischen Arbeiten hat Kämpf insbesondere auch öffentliche Aufträge, vor allem im Rahmen der Kunst am Bau ausgeführt. Zu seinen Werken zählen Wandgestaltungen für Behörden und Industrie in Hannover, Lüneburg, Munsterlager, Soltau und Rotenburg. Die Stadt Heilbronn hat verschiedene seiner Zeichnungen und Gemälde aufgekauft. Eine Ausstellung mit Werken von Karl Kämpf und Elfriede Glaser Kämpf war 2007 in Abstatt zu sehen. In den städtischen Museen Heilbronn befindet sich ein Werk von Kämpf. Es ist ein Aquarell und zeigt die Rauch'sche Insel in Heilbronn im Jahre 1950. [7]

Literatur und Neue Medien

  • 30 Jahre Künstlerbund Heilbronn, Sommerausstellung 1979, S. 102/103.
  • Norbert Jung/Horst Schwarz: Professor Karl Kämpf: Bildhauer – Designer – Grafiker – Maler. Eine Übersicht zu Leben und Werk, mit einem Vorwort von Rüdiger Brown. Jung, Heilbronn 2009, CD-ROM, ISBN 978-3934096-21-9.
  • Andreas Pfeiffer (Hrsg.):Heilbronn und die Kunst der 50er Jahre, Städtische Museen Heilbronn 1993, S. 159.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Staatliche Museen zu Berlin
  2. Ingeborg Allih, Monika Hingst: Die Kunst hat nie ein Mensch allein besessen - eine Ausstellung der Akademie der Künste und Hochschule der Künste 1996, Henschel Verlag, ISBN 978-3-89487255-7
  3. Christine Fischer-Defoy: Kunst, Macht, Politik: die Nazifizierung der Kunst- und Musikhochschulen in Berlin, Elefanten Press, 1988, S. 79
  4. Christine Fischer-Defoy: Kunst, Macht, Politik, S. 291
  5. Internetseite Fotoarchiv Marburg: Hakenkreuz-Plakat „Dieses ist das Zeichen Deiner Kampf-Organisation” im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
  6. ‪Christine Fischer-Defoy‬ ‪"Kunst, im Aufbau ein Stein - Die Westberliner Kunst- und Musikhochschulen im Spannungsfeld der Nachkriegszeit, Hochschule der Künste Berlin‬, ‪2001‬, S. 70
  7. Andreas Pfeiffer (Hrsg.):Heilbronn und die Kunst der 50er Jahre, Städtische Museen Heilbronn 1993, S. 159 [Abb. 208 Karl Kämpf, Rauch'sche Insel Heilbronn, 1950, Aquarell, 31,5 x 48 cm Städtische Museen Heilbronn].

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