Rudolf Fueter

Rudolf Fueter

Karl Rudolf Fueter (* 30. Juni 1880 in Basel; † 9. August 1950 in Brunnen) war ein Schweizer Mathematiker.

Fueter studierte ab 1898 Mathematik in Basel und ab 1899 an der Universität Göttingen, wo er 1903 bei David Hilbert promoviert wurde (Untersuchungen in einem imaginär quadratischen Körper). Danach studierte er weiter in Wien, Paris und London. 1905 habilitierte er sich an der Universität Marburg. 1907 wurde er Professor an der Bergakademie Clausthal und 1908 in Basel. 1913 ging er an die Technische Hochschule Karlsruhe und 1916 an die Universität Zürich. Von 1920 bis 1922 war er dort Rektor.

Fueter beschäftigte sich mit algebraischer Zahlentheorie und Funktionentheorie der Quaternionen.

Er war 1910 einer der Gründer der schweizerischen mathematischen Gesellschaft und ihr erster Präsident. Im Zweiten Weltkrieg war er als (Artillerie-) Oberst Leiter der Presseabteilung im schweizerischen Armeeoberkommando, wobei er sich energisch gegen die Nationalsozialisten wandte und die Pressefreiheit verteidigte. Mit Andreas Speiser war er massgeblich an der Herausgabe der Werke Leonhard Eulers beteiligt und ab 1927 Leiter der Euler-Kommission. Er war Herausgeber der Commentarii Mathematici Helvetici. 1936 hielt er einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Oslo (Die Theorie der regulären Funktionen einer Quaternionenvariablen) und 1932 auf dem in Zürich (Idealtheorie und Funktionentheorie).

Er war seit 1908 verheiratet und hatte eine Tochter.

Schriften

  • Synthetische Zahlentheorie 1917
  • Vorlesungen über die singulären Moduln und die komplexe Multiplikation der elliptischen Funktionen, 2 Bände 1924, 1927
  • Das mathematische Werkzeug des Chemikers, Biologen, Statistikers und Soziologen, 1926, 3. Auflage 1947

Literatur

  • Gottwald, Ilgauds, Schlote Lexikon bedeutender Mathematiker, 1990

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